Phrasendreschen von Adolf bis AKK

Jeder Politikstudent wird mit Lehrbüchern zur sogenannten „Politikvermittlung“ konfrontiert. Zu den Evergreens der Propaganda gehört die Zuspitzung von Sachverhalten zu eingängigen Phrasen. Denn die Politik muß den Wählern ja irgendwie erklärt werden. Und dem Bürger wird in der politischen Fachliteratur Unterbelichtung und Desinteresse unterstellt.

Gegen Unverständnis und Fehlintelligenz hat man sich als Politiker mit leicht eingängigen Parolen zu wehren. Ich nenne mal einige Beispiele:

Das tausendjährige Reich (Hitler)

Wurst am Stengel (Chrustschoff)

Einholen ohne zu überholen (Ulbricht)

Verantwortung für das Ganze (Ulbricht)

Plane mit, arbeite mit, regiere mit! (Ulbricht)

Mehr Demokratie wagen (Brandt)

Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik (Honecker)

Erneuerbare Energie zum Preis einer Kugel Eis (Trittin)

Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold. (M. Schulz)

Netz als Speicher (Annalena B.)

Batterien ohne Kobolde (Annalena B.).

Ja, der Eindruck ist richtig: Die Verkürzungen werden immer einfältiger, bizarrer und billiger. In einem jüngsten WELT-Beitrag hat AKK traumfabrikneue Extremphrasen abgesondert:

„Wir haben nicht zu wenig Steuern, wir haben zu wenig Steuerung“

„..im Verkehr und bei Gebäuden einen CO2-Deckel einziehen“

Ludwig Erhard würde sich im Grabe rumdrehen, wenn er den Satz mit der Steuerung gehört hätte. AKK denkt nicht marktwirtschaftlich, sondern stalinistisch. „Kampagnenwirtschaft“ wurde die Planwirtschaft zu Zeiten von Adenauer und Erhard im Westen zu Recht genannt. Eine Frage an die frischgebackene Bundesvorsitzende der CDU: Wo ist in den Häusern der Zukunft der CO2-Deckel? Über der Klobrille?