Die Erfindung der Ostdeutschen
Vor dem Ende der DDR wäre kaum jemand auf die Idee gekommen, daß es den „Ostdeutschen“ gibt. Und wenn, dann vielleicht den Ostpreußen.
In der Regel fühlte man sich als Sachse, Thüringer, Franke, Mecklenburger oder Berliner. Ich erinnere mich, daß im Studium beispielsweise die Franken fast nur unter Franken verkehrten. Das hatte schon sprachliche Gründe. Die Berliner sagten „Ich fahre in die DDR“, wenn sie die Stadtgrenze von Ostberlin überschritten. Die Sachsen konnten Berlin nicht leiden und umgekehrt.
Ein zeigenössisches Gedicht lautete so:
Unsre Hauptstadt sei gepriesen!
alle wollen wir sie grießen,
alles wollen wir ihr geben,
wolln sie hüten, wolln sie pflegen,
wolln für sie Paläste baun,
Selbst gern in die Röhre schaun,
Sie mit Stuck und Gold verzieren,
ihre Häuser, ihre Türen,
ihr zu Füßen wolln wir knien,
wir geben alles für Berlin!
In Berlin da gibts Berliner,
alle anderen sind Diener,
die man sich für unser Geld
aus der Republik bestellt.
So rührt manch ein Handwerksmeister
in der Hauptstadt seinen Kleister,
derweil in Hinterlengefeld
Tapete von den Wänden fällt.
Stürzt manches Haus im Land auch hin,
wir geben alles für Berlin!
Es ziehn Provinzler – Karawanen
mit Reichsbahn und auf Autobahnen,
um in der Hauptstadt einzukaufen,
wonach sie sonst vergeblich laufen.
Der kleine Obst- Gemüse- Stand
ist dort wie ein Schlaraffenland.
Auch gibt es Aal, für Vater Schuhe,
Für Mutter Kleid und Tiefkühltruhe.
Wozu denn werden heute Waren
erst weit noch übers Land gefahren?
Bringt alle Waren nach Berlin,
wer etwas braucht, der fährt dorthin,
der Handel spart auch noch Benzin,
wir geben alles für Berlin!
750 wird Spree- Athen,
sechs Wochen soll die Feier gehn,
Man wirft das Geld zum Fenster raus,
den Hinterwäldlern ists ein Graus.
Wie schön fürs Land – kaum zu ermessen,
hätt man die Gründung einst vergessen.
Dann würd auch unsre Heimat blühn,
nichts gäbs dann mehr für das Berlin!
Das Gedicht bezog sich auf den 4. Juli 1987, als sich ein Zug mit 300 bunten Bildern zu 44 Themen mit 924 Fahrzeugen, 375 Orchestern und 1000 Pferdefuhrwerken anläßlich des Stadtgründungsjubiläums durch die Karl-Marx-Allee quälte.
Den „Ostdeutschen“ haben Gysi und seine Erfüllungsgehilfen von den Westmedien nach 1990 erfunden. Zuerst als „Jammerossi“, später In Lichtenhagen, Tröglitz und Sebnitz als „Abgehängten“ oder frei erfundenen „Nazi“. Und mittlerweile gibt es den Ostdeutschen tatsächlich, wie folgendes Video beweist.
Wie der Homunkulus ist der „Ossi“ als Projektionsfigur für die Westmedien zum Leben erweckt worden. Und nun führt er sein erratisches Eigenleben, die von Kleber und Slomka bediente Fernsteuerung versagt. Er ist nicht wie erhofft rot oder grün, sondern blau. Nicht angepaßt, kriecherisch und devot, sondern selbstbewußt.
Hinsichtlich der Asylanten sagte die Kanzlerin „Nun sind sie halt da“. Mit den Ostdeutschen findet sie sich nicht so einfach ab. Sie werden mit dem Messer bekämpft.
Ob sich die Medienonkels und -tanten das 1990 so vorgestellt haben? Nach jüngsten Berichten der Lügenpresse soll die AfD im Osten inzwischen stärkste Partei sein.