Wie lange zahlt ein Normalverdiener seine Steuern für einen verrückten Polizeieinsatz?

In Kerpen bei Köln hat Herr Zimmermann vier Tage in einem einsturzgefährdeten Erdloch zwischen Schlamm und Mulm Musik gehört, um einen Braunkohlentagebau zu verhindern, berichtet die WELT am 23.11.2012.

Der Kölner Stadtanzeiger und zahlreiche andere Qualitätsmedien waren am Loch versammelt, um von der Rettung des Verrückten durch Polizei, Statiker, Geologen und Grubenwehr zu berichten. Wenn die Retter sich verzogen hätten, hätten Presse, Funk und Fersehen ein Riesenmordio von unterlassener Hilfeleistung gezetert und nach Schuldigen gesucht. Die Köpfe von Polizeipräsidenten, Ministern und Bürgermeistern wären wieder mal gerollt. Ein Minister mit Selbsterhaltungstrieb sendet mal eben 500 Polizisten los.

Der gerettete Herr Zimmermann wirft der Polizei nun Hausfriedensbruch, Nötigung und versuchte schwere Körperverletzung vor. Die Grubenwehr habe gedroht ihn zu betäuben.

Der Einsatz soll 800.000 Euro gekostet haben, berichtet die WELT. Der Einsatz werde wohl zu Lasten der Staatskasse gehen.

Ein Steuerzahler mit 2.000 Euro Monatslohn zahlt im Jahr 3.189 Euro Lohnsteuer.

800.000 / 3.189 = 251 Jahre. Wenn man annimmt, daß der Steuerpflichtige von 20 bis 65 Jahre arbeitet sind das 45 Jahre. 251 / 45 = 5,58. Fast 6 Steuerpflichtige zahlen für einen verrückten Polizeieinsatz ein ganzes Leben lang Steuern.

Was lernt man daraus? Journalisten können nicht rechnen. Oder sie können rechnen und gehen mit der Lebensleistung der Bürger zynisch um. Vielleicht denken die Journalisten, daß die Bürger, die den ganzen Quatsch bezahlen müssen, auch nicht rechnen können.