Der Bundestag bildet die Volksmeinung nicht mehr ab
In den siebziger Jahren lag die Wahlbeteiligung in Deutschland bei Bundestagswahlen um 90 %. Und um die 98 % der Wähler gaben ihre Stimme so ab, daß die von ihnen gewählten Parteien ins Parlament kamen.
Die Wahlbeteiligung betrug 2013 nur noch 71,5 %. 1,5 % gaben ungültige Stimmen ab. Von den verbleibenden 70 % haben 16 % Parteien gewählt, die nicht in den Bundestag kamen. Das bedeutet, daß nur noch 59 % der Bürger ihre Stimme abgegeben haben und die von ihnen gewählte Partei im Bundestag vertreten ist. Das ist ein historischer Tiefststand.
Bei den Erstwählern sieht es noch schwärzer aus. Sie werden durch das politische System nicht mehr mitgenommen. Zu 39 % Nichtwählern kommen weitere 15 % Stimmabgaben für Piraten, AFD, FDP und andere. Nur 46 % der Erstwähler haben eine Stimme im Rahmen des politischen Establishments aus CDU CSU SPD LINKE Grüne abgegeben.
Die Jugend des 21. Jahrhunderts will den Marsch durch die Institutionen nicht mehr so antreten wie die 68er. Die von den 68ern hinterlassenen Institutionen wie Parteien, Regierungen, Ministerien, Parlamente sehen von außen so aus, wie sie innen sind: abgehoben, korrumpiert und frustrierend, richtig grau in grau.
Die Politiker können im Bundestag weiter ihre Show abziehen, aber es sehen immer weniger Leute hin. Die Politik wird eh von Brüsseler Kommissaren, von der Solar- und Windkraftlobby, vom Staatsfernsehen und von den Printmedien gemacht.