Rumtrampeln auf der Freiheit
Schon die SED-Bezirkszeitungen bedienten sich des „Framing“. Obwohl kein unzensiertes Wort drin stand nannten sie sich „Freie Presse“, „Freies Wort“, „Freie Erde“ oder gar „Freiheit“.
Die „Freie Presse“ gibt es immer noch und sie ist derzeit nicht damit einverstanden, daß ein Internetportal sich „freie-presse.net“ nennt. Ich denke Verwechslungsgefahr besteht nicht. Die „Freie Presse“ ist total PC und das Internetportal von Wolfgang van de Rydt nicht.
In der Russenzeit gab es folgende Anekdote: Die Parteizeitung im Bezirk Halle hieß „Freiheit“. Die Werktätigen wurden vom Propagandisten geschult, was Freiheit ist: Freiheit wäre die Einsicht in die Notwendigkeit.
Nach einer Woche will der Propagandist wissen, ob seine Schulung gefruchtet hat. Er fragt einen Kollegen, was Freiheit ist, und will hören: Einsicht in die Notwendigkeit. Der Kollege antwortet jedoch: „Die Freiheit liegt jeden Tag auf der Treppe und kostet 20 Pfennig. Jeder trampelt drauf rum.“
Wo kommt dieser ganze linke Bullshit her? Kann man das lokalisieren? Es muss doch Ursache(n) haben, warum dieses mit solcher Penetranz seit einigen Jahren in Europa und USA auftritt.
Kann mir jemand helfen?
Gute Frage!
Für Gleichberechtigungs-Beauftragte u. Gleichstellungs-Beauftragte (wohl auch „Demokratie“-B. etc) gibt es Geld.
Als es mal Geld gab für jede erschlagene Giftschlange (um Todesfällen vorzubeugen) haben Züchter damit begonnen sich das Geld im eigenen Stall zu züchten.
Man braucht Wissenshistorie (und noch etwas mehr) um Fallen und Zwickmühlen bei den tollen Gaben der Obertanen zu erkennen – die selbst nur den Begriff Diäten+Auslagen (ab-)tippen können.
Gestern abend Lanz gesehen.
Nur 2 Gäste: Dohnanyi und di Lorenzo
Selten so klare Analysen und Statements von einem (Ex-)Politiker gehört wie von Dohnanyi.
Üblicherweise sind die üblichen Rezensionen zu diesem normalerweise PC-Talk des Südtirolers am nächsten Morgen so ab 6 Uhr im Web zu lesen.
Heute nur die vom Focus.
Die anderen Redaktionsstuben haben wohl noch Schnappatmung.
Sehr empfehlenswert – ausnahmsweise.
Auf Youtube (noch) zu sehen.
Nun, es hat eine Weile gedauert, bis die Mainstreampresse ihre „richtigen“ Worte wiedergefunden hat und im traditionellen Einklang ausschließlich auf die Szene einging, die für sie am unverfänglichsten in dieser beeindruckenden Runde war – als die alten und älteren Herren über ihre Mütter sprachen. Was natürlich beeindruckend und rührend zugleich war, weil spontan und authentisch.
Aber deshalb hatte ich meine Empfehlung nicht ausgesprochen.
Denn es ging von Anfang an, insbesondere von Dohnanyi, zur Sache der Situation im heutigen Deutschland.
Zunächst äußerte er sich kritisch – ganz in meinem Sinne und im Sinne der meisten Leute, die ich kenne – zu Art und Weise des unsäglichen Greta-Kults. Statt selbst handfest und opferbereit selbst etwas sinnvolles für das Klima/Umwelt zu tun, wird nur gehüpft und gegrölt, noch dazu in der Schulzeit. Dem Klima würde es nicht schaden, wenn die Proteste am Wochenende stattfinden würden. Di Lorenzo wies auf die unsägliche, ranschmeißerische Rolle der deutschen Politik an diese Proteste hin. Ähnlich äußerten sich beide zu Macron als Heilsbringer und seine tatsächliche Alltagspolitik. Bingo !
Was für mich wichtig war – und gemessen am Beifall auch dem Publikum – war die Aussage Dohnanyis, dass in D immer noch und immer wieder, jedenfalls kontraproduktiv ausschließlich „Vergangenheitsbewältigung durch Schuld“ zelebriert wird, anstatt
1. nach vorn zu schauen, die Probleme in Gegenwart und Zukunft sind groß genug
2. auf die Ursachen des Großwerdens des Nationalsozialismus vor 1933 einzugehen. Antisemitismus sei es jedenfalls nicht gewesen, wie landläufig immer behauptet wird. Vielmehr die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 1928-32 auf die Lebensqualität des Normalbürgers.
Die gegenwärtige „politische Krankheit“ Deutschlands sei, dass Debatten über die wesentlichen Probleme der Zeit im Bundestag und der deutschen Politik allgemein nicht geführt werden. Stattdessen wird über Minderheiten und „nebensächliche“ Probleme bis aufs Messer gestritten. Als Beispiel nannte er die namentliche Abstimmung über die Jagdbarkeit des Wolfs.
Nun, alles nichts Neues für uns. In dieser Klarheit aus berufenem Munde, noch dazu in der ZentraleDerFinsternis überraschend.
Die Presse ging darauf überhaupt nicht ein, sondern nach einem Schreck und dem damit verbundenen Turboloch rezensierte man nur das Unverfängliche – und das ziemlich spät..