Bolsonaro schließt amerikanischen Stützpunkt in Brasilien nicht aus
Der neu ernannte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat am Donnerstag in einem Fernsehinterview die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass sein Land einen amerikanischen Militärstützpunkt beherbergen könnte.
In einem Interview mit dem SBT-Fernsehsender über die Frage, ob er US-Militärpräsenz in seinem Land erlauben will, antwortete er: Er wäre sicherlich bereit zu verhandeln. „Es hängt davon ab, was in der Welt passiert, wer weiß, ob wir dieses Thema in Zukunft diskutieren müssen“, sagte er.
In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass Rußland im benachbarten Venezuela die „Diktatur“ von Präsident Nicolás Maduro unterstütze und die Spannungen in der Region erheblich verstärkt habe. Dies sei eine besorgniserregende Entwicklung.
„Meine Option mit den Vereinigten Staaten ist im Grunde eine wirtschaftliche Zusammenarbeit, es sei aber möglich, daß sie auch militärisch sein könnte. Wir könnten in diesem Bereich eine Vereinbarung treffen“, sagte Bolsonaro.
Der brasilianische Präsident sprach in einem ausführlichen Interview zu wirtschaftlichen Fragen auch über die Verlegung der israelischen Botschaft des Landes nach Jerusalem. „Die Entscheidung wurde getroffen. Es muss nur festgelegt werden, wann wir sie ausführen werden“, fügte er hinzu. Brasilien würde dann dem sehr kontroversen Beispiel der Vereinigten Staaten folgen.
In dem Interview äußerte Bolsonaro den Glauben, daß die Entscheidung, die brasilianische Botschaft umzusiedeln, die Beziehungen seines Landes zur arabischen Welt nicht belasten würde. Seiner Ansicht nach sind keine Gegenmaßnahmen zu erwarten. Arabische Länder importieren vor allem Fleisch aus Brasilien.
In Bezug auf die öffentliche Sicherheit kündigte der brasilianische Präsident an, Hunderte von Sicherheitskräften nach Fortaleza im Nordosten Brasiliens zu entsenden, um die lokalen Sicherheitsdienste zu unterstützen, nachdem in den letzten Tagen mindestens 41 Brandanschläge in der Stadt Ceará stattgefunden hatten.
Inzwischen sprach einer der Befürworter von Bolsonaro über die Schaffung ähnlicher Institutionen in Brasilien, wie das Gefangenenlager Guantanamo in den USA. Wilson Witzel, Gouverneur von Rio de Janeiro, sagte dazu: „Wir brauchen unser eigenes Guantánamo“. Wie er sagte, sollten „Terroristen“ an solche Orte gebracht werden, damit die Gesellschaft sie neutralisieren kann. Witzel, bekannt für seine extremen Ansichten, versprach gegenüber Bolsonaro harte Maßnahmen gegen Verbrecher. In Brasilien wurden im Jahr 2017 rund 64.000 Morde gemeldet. Viele brasilianische Bürger sind wegen der Gewalt so angefressen, daß sie im Oktober Bolsonaro und zwölf rechte Gouverneure gewählt hatten.
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