Das deutsche Verhältnis zu Rußland ist schizophren
Den verwunderten Lesern der Lügenpresse und den desinformierten Konsumenten des zwangsfinanzierten Staatsfernsehens wird fast täglich der Eindruck vermittelt, daß Rußland brandgefährlich und nur mit Handelssanktionen vom unmittelbar bevorstehenden Vormarsch auf den Kurfürstendamm abzuhalten sei. Ob das zutrifft kann ich nicht klären. Einfach ist es freilich der Frage nachzugehen, ob die deutsche Außen- und Wirtschaftspoltik zur aggressiven Feindpropaganda der hiesigen Mainstreammedien paßt.
Zumindest gibt es immer wieder Aspekte russischer Außenpolitik, die hierzulande überhaupt nicht erwähnt werden. Das Land war praktisch das Einzige, welches die Christen und Alawiten in Syrien wirksam geschützt hat. Rußland gehörte zu den wenigen Ländern, die in Libyen und Syrien nicht mitgezündelt haben, als der arabische Frühling ausbrach. Sicher gab es dafür auch eigennützige Motive. Seis drum.
Rußland verfügt im arabischen Raum über mannigfaltige Erfahrungen und Kontakte. Viele Mißerfolge sowjetischer Nahostpolitik der 60er bis 80er Jahre sind in den Archiven des Außenministeriums und der Geheimdienste gut dokumentiert und damit eine Stütze faktenbasierten Handelns in der Gegenwart. Man teilt mit den Moslems die Handhabung der orientalischen Methoden der Außenpolitik, so daß man zum Beispiel die türkische Politik besser lesen kann, als das Auswärtige Amt in Berlin. Der russische Geheimdienst hat die Moslems in Rußland und in den angrenzenden Republiken besser unter Kontrolle, als die deutschen Sicherheitsbehörden den Islam in Deutschland. Demokratiefeindliche NGOs laufen in Rußland an einer viel kürzeren Leine, als hierzulande.
Gerade kommentierten die deutschen Medien einen Trump-Besuch in Warschau. Phillipp Fritz von der WELT schreibt: „Warschau traut vor allem den Amerikanern zu, dass sie zusammen mit Polen einer möglichen russischen Aggression etwas entgegensetzen können. Von den Europäern verspricht sich Warschau indes wenig bis keinen Schutz. Zwar verfolgt man interessiert die Idee einer europäischen Armee, wie sie derzeit vor allem von Deutschland und Frankreich vorangetrieben wird. Aber den Polen geht all das nicht schnell genug.“ Die Überschrift lautet im Dissenz zu diesem Text: „Warschaus riskanter Flirt mit Washington“ und suggeriert indirekt amerikanische, insbesondere Trumpsche Unzuverlässigkeit.
Nun muß man mal die Realitäten sehen: Frankreich hat 300 nukleare Sprengköpfe, Rußland 7.000 und die Vereinigten Staaten 6.800. Deutschland hat keine, ist also mit oder ohne funktionierende Bundeswehr alleine Quark. Ohne Amerika geht militärisch in Europa gar nichts. Was am Flirt Warschaus mit Washington riskant ist, erschließt sich mir nicht, weil es zu Trump vorerst überhaupt keine Alternative gibt. Eine europäische Armee ist wünschenswert, aber erst nach 25 Jahren einsatzfähig. Als Voraussetzung müssen die Kaputtsparer Merkel und von der Leyen weg.
Drei weitere Zahlen sind hochinteressant. Wenn Rußland so hochgerüstet ist, wie in den Medien ständig behauptet, muß ja irgendwo das Geld herkommen. Die größten Handelspartner Rußlands sind in dieser Reihenfolge China, Deutschland, die Niederlande und Belarus. Danach kommt eine Weile nichts, und dann die USA. Deutschland hat eine stark negative Handelsbilanz mit Rußland. 2017 wurden für 25,8 Mrd. € Waren nach Rußland exportiert, trotz Sanktionen. Rußland exportierte für 31,4 Mrd. € nach Deutschland, davon für 19,8 Mrd. € Erdgas und Erdöl.
Das bedeutet, daß Deutschland über die Gasimporte der Hauptfinanzier Rußlands ist, denn Rußland ist immer noch eine Tankstelle mit angeschlossenem Staat. Zwischen deutscher Medienpropaganda und dem Staatshandeln von Frau Dr. Merkel klafft also ein Riesenloch.
Eine weitere Zahl steht im straffen Widerspruch zur antirussischen Propaganda. Die deutschen Verteidigungsaufwändungen sind mit etwa 1,3 % des BIP seit Jahren lächerlich, die Bundeswehr völlig heruntergewirtschaftet. Selbst unter der Führung Frankreichs ist Europa nicht wehrfähig. Frankreich gibt knapp 2 % aus, Rußland mindestens das doppelte.
Solche komplexen Ungleichungen können nicht eindeutig aufgelöst werden. Eine Erklärung wäre, daß Dr. Merkel, Schröder und die deutschen Medien beim russischen Geheimdienst angestellt sind und die Medien antirussische Propaganda machen, um das zu verschleiern. Das einzige was ganz sicher ist: Schröder ist Angestellter des Kreml. Und die russisch sprechende Merkel war Gast der Sowjetunion. Der Rest ist Spekulation.
Die andere Lösung ist wahrscheinlicher: Die deutschen Lügenmedien, die von den NGOs total unterwandert sind, wollen Putin weghaben, weil er ausländische Marionetten wie Nadeschda Tolokonnikowa ins Arbeitslager steckte. Das war zur Erinnerung die Unterhaltungskünstlerin, die sich in der Kaufhalle ein gefrorenes Geflügel reingeschoben hat und in einem staatlichen Museum einen Porno gedreht ohne vorher zu fragen.
Außerdem liegen die Medien mit Putin über Kreuz, weil er ähnlich wie Erdogan schwule Propaganda behindert. Und deshalb wird ständig die russische Gefahr beschworen. Was die AfD innenpolitisch ist, ist Putin außenpolitisch: die schillernde Projektionsfläche ausufernder Bürgerkriegs-, Kriegs- und Kulturkampfphantasien der zum verantwortungslosen Gelaber privilegierten RedakteurInnen.
Merkel stärkt Putin finanziell den Rücken, die Medien können ihn nicht leiden. Dr. Merkel bekommt derzeit offenbar mildernde Umstände, weil das russische Erdgas der Dekarbonisierung Deutschlands dient. Einer weiteren Obsession der Medien.
Rätsel, Widersprüche, U-Boote und Zielkonflikte, wohin man auch schaut. So sieht die Realität der deutschen Rußlandpolitik aus. Sicher ist nur, daß sie nichts taugt.
Beitragsbild: Umarmung des russischen Kaisers und des preußischen Königs unter den Mauern von Paris 1814, nachdem einer französischen Deputation die Kapitulation genehmigt worden war.
Sehr geehrter Herr Prabel,
Churchills Satz über Rußland gilt nach wie vor:
„Rußland ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium.“
Nur eines stimmt bei Gott nicht mehr – das mit der Tankstelle und dem angeschlossenen Land. Die jahrelangen Sanktionen haben da das genaue Gegenteil bewirkt. Selbst die jetzt gebauten PKW sind inzwischen akzeptabel.
Seit Jahren kann ich diese Entwicklung selbst für mehrere Monate im Jahr verfolgen. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist dort traditionell sehr groß – ein Umstand, den wir auch in Deutschland finden. Nur das wir geneigt sind, unsere eigene „Stärke“ immer den städtischen Gefilden zuschreiben, für Rußland aber dafür stets das rustikale Landleben herhalten muß.
Sogenannte Oppositionelle sind meist Erfindungen bzw. Schöpfungen des subversiven Westens, sh. PussiRiot, Navalny oder diverse „Künstler“ und Regisseure. Die dort im Lande kaum einer kennt. Wie das mit dem Aufblasen journalistischer Mücken zu Elefanten in den westlichen Medien ist, wissen wir ja alle zur Genüge.
Am Verhältnis zwischen Polen und Rußland sollte man überhaupt keine politischen Entscheidungen festmachen. Dieses Verhältnis ist dauerhaft gestört – und zwar von Seiten der Polen. Man kann das in der Historie weit zurückverfolgen.
Lassen Sie mich zum Schluß drei Dinge zum Verhältnis Deutschland-Rußland aus eigener Erfahrung sagen:
1. Die öffentliche deutsche Sicht auf Rußland wird wie alles in unserem Land von in der Sache völlig unwissenden Wessis bestimmt.
2. Die Russen selbst beobachten den wirtschaftlich und sittlich-moralischen Verfall des von ihnen bis vor nicht allzulanger Zeit hochverehrten Deutschlands zunächst mit Unverständnis, großer Sorge, inzwischen aber nur noch mit Kopfschütteln.
3. Deshalb haben sie die große, aber berechtigte Sorge, dass ihr stolzes Land und seine Bürger durch westliche „Werte“ ebenfalls versaut werden.
Aber so, wie einst Napoleon an Kutusow und Hitler an Stalin kläglich scheiterten, wird es der moralisch verkommene Westen auch jetzt und zukünftig nicht schaffen, dieses stolze und starke Land zu vereinnahmen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Ich weiß nicht, woher Sie ihre Informationen beziehen, aber natürlich lagern in Deutschland Atomwaffen!
In Bücheln (Rhld-Pfalz) z. B.
Und das Handeln der Politiker in Sachen Russland lässt sich erklären!
Die sind über die Atlantikbrücke aufgestiegen, die stehen voll unter der Knute der VSA!
Normale Menschen haben kein Problem mit Putin und Russland.
Schön, dass man zum Thema endlich stringent und lesbar formulierte Meinungen mit beachtlichem Vernunftskoeffizienten findet, wie Artikel und Kommentar sie bieten. Da ich exakt dieselben Beobachtungen aber schon vor fünfzehn bis zwanzig Jahren machte und mir dieselben Meinungen schon vor fünfundzwanzig Jahren erarbeitete, frage ich mich doch, warum wir bis heute dabei stehengeblieben sind. Und warum solche Meinungen bis heute beim Großteil der Bevölkerung Neuheitswert haben. Damals, als ich seit 1990 öfter mal in Jakutsk lebte und Frau Krone-Schmalz noch ziemlich viel Blödsinn über Russland schrieb, hatten solche Grundmeinungen noch kämpferisches Potenzial in sich. Heute sind sie nur noch Pepperoni in der faden Suppe der Mainstreamhetze und kommen einfach nicht genügend unter die Leute. Und je mehr olle DDR-Bürger aussterben, desto mehr Russlandsympathisanten sind eigentlich nur noch mit dem romantischen Kitschvirus der Eisbärwodkagastlichlichkeit- und Bergeflüssezwiebelkirchen-Klischees behaftet und haben von Russland ebenso wenig Ahnung wie die Russlandhasser. Schade. Schlimm. Merkels intrigante Politik des Einen-Schritt-vor-und-zwei-Schritte-zurück-Abbaus der einstmals hervorragenden Beziehungen zwischen (Ost)deutschland und Russland bis in die tiefsten Bereiche von Kultur und zwischenmenschlichen Beziehungen hinein sind dermaßen kompakt in ein ganzes Paket von medialen, wirtschaftlichen und politischen Unterstützermaßnahmen eingebettet, dass all die vernünftigen Russlandkommentare faktisch nur noch ins Leere laufen.
Aber, Cindy, Napoleon scheiterte nicht an Kutusow, obwohl dessen kluge oder zögerliche (wer weiß das schon?) Zurückhaltung einen maßgeblichen Anteil an seinem Scheitern hatte, und Hitler scheiterte nicht an Stalin, der eigentlich noch viel weniger für den Sieg der Sowjetunion verantwortlich war als Kutusow damals für den Russlands. Beide scheiterten an Russland bzw. seinen Nachfolgestaaten in der Sowjetunion. Das detailliert aufzuschlüsseln nach all den geographischen, militärischen, technischen, demographischen, organisatorischen, volksbewusstseinsmäßigen, ideologischen u.a. Faktoren, führte hier sicher zu weit. Aber auf die Ruhm-und-Ehre-Pathetik mit Anleihen am Personenkult früherer Jahre sollte man auch als Freund Russlands oder damals der Sowjetunion nicht unbedingt hereinfallen, auch wenn sie enorm integrierend und motivierend auf die heutige Bevölkerung Russlands wirkt.
1. Die polnischen Eliten waren, sind und bleiben Drecksäcke
2. Die Bundeswehr muss zuerst mal restrukturiert werden bevor die mehr Geld in die Hände bekommen.
Wenn bei 180000 BW Angehörigen und 38 Mrd. € nur eine einsatzbereite Division rauskommt, geht irgendwas gehörig schief.