Nur der Sieg ist köstlich, Niederlagen sind Mist
Die AfD-Abgeordnete im bayrischen Landtag, Frau Ebner-Steiner ist in München in einem Künstlerkaffee vor die Tür gesetzt worden. Ich finde daß das ein zwar winzig kleiner, aber vermeidbarer Sieg der Merkelfaschisten über die AfD ist. Solche Niederlagen sollte und muß man unbedingt vermeiden.
Meine volkstümliche Freundin hat aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht, als sie in den alternativen Medien davon gelesen hatte. Sie hätte nicht mal den kleinen Zeh in solch einen Nazischuppen wie das „Haus der Kunst“ reingestellt. Da macht man einen sauberen Bogen drumrum. Man muß nicht wie das Ferres-Schneewittchen im Film „Rossini“ unbedingt in die Treffpunkte der Münchner Schickeria rein, um dazuzugehören.
Immer wieder kommt es zu peinlichen Vorfällen mit AfD-Beteiligung. Aus der Reihe „Ich will in die Höhle des Löwen“ war zum Beispiel der Besuch von Frauke Petry beim Bundespresseball. So ein Anschleimen nutzt null. Die Nazipresse wird immer ein Haar in der blauen Suppe suchen und finden. Diese Suche entspringt einfach einem Kalkül: Die Räume eng zu machen für alles, was jenseits von Anna Lena, Ska, Katrin und Claudia ist.
Eine weitere Höhle des Löwen ist Berlin. Viele meiner Freunde träumen davon, in Berlin eine große Demo gegen das perfide Merkelregime zu machen. Träumt weiter! Die Berliner waren schon zur Russenzeit vom Regime gekauft. Sie bekamen Wohnungen in Hellersdorf, eine bessere Versorgung mit Schmierfett und Jobs in der Normannenstraße. Da war schon 1989 Ruhe im Karton. Heute hängen die meisten Einwohner an Dr. Merkels Tropf. Ministerien, NGOs, subventionierte Theater, Parteizentralen, Bundestag, Ländervertretungen, Lobbyverbände, Medien und Hochschulen mit Genderstudies. Außerdem liegt Berlin derart dezentral, daß beispielsweise die Fahrt zur „Wir-sind-Mehr-Demo“ finanziell unterstützt werden mußte.
Da liegt beispielsweise Chemnitz weitaus zentraler und die Einwohner sind auf der Seite der Demonstranten. Heute sangen sie: „Merkel hat das Land gestohlen, gib es wieder her, sonst wird dich der Sachse holen mit dem Luftgewehr.“ Ja, das ist die gewohnte sächsische Gemiedlichgeit.
Es gibt folgende unumstößliche Grundsätze: Man sollte nur Streit anfangen, den man gewinnen kann. Man sollte den Ort des Kampfes immer so wählen, daß man in der Überzahl ist. Der Gegner muß den langen Anmarsch haben, und nicht man selbst. Eitelkeiten muß man ablegen. Der Aufenthalt in einer grünen Künstlerspelunke paßt nicht zu einer Partei der Schaffenden.
Es gibt genau drei Möglichkeiten: Unter den Stöckchen, die der Mainstreams hinhält, geräuschlos durchzukriechen, drüberzuspringen und sich dabei lächerlich zu machen oder die Stöckchen zu ignorieren und bei passender Gelegenheit zu zerbrechen.
Vor ein paar Tagen sinnierten fünf WELT-Redakteurinnen über Männlichkeit. Bei Frau Rosenfeld habe ich doch mal geillert, was die so schreibt, weil sie mal mit Christian Lindner liiert war. Der ist ja nicht gerade für Mut vor Journalistenthronen oder klare Ansagen bekannt. Sie wünscht sich mehr ganze Kerle: „Verdrängt haben wir den Beschützer, den Draufgänger, den Gentleman, den Abenteurer, den Komplimentemacher.“
Was den Umgang mit der staatlich gepamperten Kultur- und Medienszene betrifft, da braucht es vor allem Draufgänger und Abenteurer mit dem klaren Willen zum Sieg und dem soliden Handwerkszeug dazu.
Ja, jein. Solche Vorkommnisse wie bei Ebner-Steiner helfen ja gerade dem gemeinen Bürger sich daran zu erinnern, dass er in diese Lokale nicht reingehört. Bestrafe einen, erziehe hundert (dazu, sich von Künstlern und Grünen fernzuhalten).
Ach was, Herr Doktor, Petry auf dem Presseball war Spitze. Das Kleid war zwar entschieden blöd, aber der Effekt auf die Hammelherde nicht zu verachten. Schade, dass sie sich als ungeeignet erwiesen hat.
Im Übrigen sollte man sich auch gelegentlich mal Spaß gönnen. Wenns der Wirt unbedingt will, kann er den gerne haben.
In einer ähnlichen Situation, wie sie die liebe Katrin erlebte, habe ich, im sitzen versteht sich, dem Wirt einen gut verständlichen Vortrag gehalten, dass ich vollstes Verständnis habe, wenn er keine Afd-Wähler bedienen möchte. Also im gesamten Lokal verständlich meine ich.