Der heiße Stuhl
Kevin soll beim SPD-Parteitag die Pappe mit dem Konterfei von Andrea Nahles tragen. Er macht Einwände: „Vor zwei Jahren habe ich das Bild von Sigmar getragen, kurz danach ist er zurückgetreten. Vor einem Jahr habe ich das Bild von Martin getragen, kurz danach ist er zurückgetreten. Wenn ich das Bild von Andrea anfasse, tritt sie bestimmt zurück.“
„Genosse Kevin, du hast goldene Hände!“
Aaach, den kenn ich. Ein Neuaufguß eines Uraltwitzes aus tiefster DDR-Zeit. Gibts nichts Originelleres? Aber was kann man von einem Antiquitätenhändler anderes erwarten als altes Zeug auf frisch gepimpt?
Vorlage ist ein alter Judenwitz aus der Sowjetunion. Der Plakatträger heißt im Original Abramowitsch. Aber Juden können sie wohl nicht leiden?
Auf eine so böswillige Unterstellung sollte ich Ihnen eigentlich überhaupt nicht antworten. Ging es hier nur im entferntesten um Juden? Versuchen Sie mir ein Wort im Munde rumzudrehen, was ich nie sagte?
Aber es ist ja AfD-typisch, jedes Thema bewusst in eine negativ belegte Richtung zu lenken.
Toll versucht, Herr Prabel!!
Berlin (dpo) – Die SPD ist derzeit offenbar nur noch 47 krachende Wahlniederlagen davon entfernt, endlich zu verstehen, dass die Bürger mit ihrer Politik unzufrieden sind. Nach Einschätzung zahlreicher Politikexperten könnte die Partei bereits in weniger als zwei Jahrzehnten so weit sein, grundlegende inhaltliche Veränderungen anzustoßen.
„Man hat schon nach den krachenden Niederlagen bei den Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017 gemerkt, dass es nicht mehr allzu lange dauern kann, bis ein Denkprozess in der Partei ausgelöst wird“, erklärt Politikwissenschaftler Knut Reblaus. „Die heftigen Verluste bei den letzten Landtagswahlen und schließlich der Sturz unter 10 Prozent in Bayern haben dann sogar zu circa fünf Minuten vorübergehender Selbsthinterfragung geführt – bei den Sozialdemokraten eine echte Seltenheit.“
Sollte der aktuelle Erkenntnisgewinn aus dem Wählerverhalten weiter zunehmen, dann dürfte die SPD aller Voraussicht nach bereits im Frühjahr 2032 bei Umfragewerten im 0,1-Prozentbereich grundlegende inhaltliche Veränderungen anstoßen und ihr erfolgloses Führungspersonal austauschen.
Bis dahin rechnet Reblaus noch mit bis zu 35 zerknirschten Ankündigungen von Neuanfängen, die sich jeweils nur wenig später als leere Parolen entpuppen werden, sowie unzähligen Beteuerungen, die SPD habe lediglich das Problem, ihre geniale Politik nicht gut genug zu vermitteln. (Postillion)