Kriegsgeschrei in der Türkei
Der Magyar Hirlap berichtet heute aus dem Grenzgebiet von Syrien und der Türkei. „Ankara sagt, dass die Operation gegen Afrin praktisch begonnen hat – russische Beobachter verlassen das Gebiet.“
Rodzshat Rodzs, der kurdische YPG-Sprecher aus Afrin sagte, dass die türkische Armee um Mitternacht damit begann Granaten auf Siedlungen im Nordwesten Syriens zu feuern. Laut des Sprechers ist dies der intensivste Angriff, seit türkische Politiker aus Ankara mit einer militärischen Aktion gegen die Region drohen. Rodzs unterstrich: Kurdische Kämpfer werden so gut wie möglich auf alle Angriffe auf Afrin reagieren.
Laut Ankara hat die Operation gegen Afrin praktisch begonnen. Auf die Frage, wann der Grenzübertritt nach Syrien stattfindet, antwortete der Türkenminister Canikli: Es geht um Effektivität, Erfolg und mögliche Verluste zu reduzieren. „Vielleicht heute, vielleicht morgen oder vielleicht sogar in der Nacht, um die am besten geeignete Zeit zu wählen“, fügte er hinzu.
Als türkisch-kurdische Separatisten betrachtet Ankara die YPG, die große Gebiete Nordsyriens überwacht.
Der Minister unterstrich, dass jegliche Präsenz von Terrorismus in Nordsyrien zerstört werden würde und dass die vollständige Beseitigung der YPG eines der grundlegenden türkischen Ziele sei. Er wies darauf hin, dass YPG der größte US-Bewaffnete ist, „die Bedrohung der Türkei steigt jeden Tag.“
Canikli erklärte: Ankara ist sich der militärischen Ausrüstung der YPG bewusst und weiß um ihren Standort. Etwa 25-30.000 Leute haben genug Waffen und Munition zur Verfügung – erklärte er.
Gleichzeitig betonte er, dass die kurdische Miliz Panzerabwehrraketen für Kampfpanzer hat, aber die Türkei hat kürzlich ein Verteidigungssystem gegen sie entwickelt.
Nach Informationen der türkischen Nachrichtensendung NTV werden 121 Panzer mit dem sogenannten System in der Lage sein, eintreffende Geschosse in Sekunden zu erkennen und zu zerstören.
Damaskus hat die Türkei am Donnerstag vor Einsätzen gegen Afrin gewarnt. Die syrische Luftverteidigung sei bereit, die türkischen Luftziele zu zerstören, die den syrischen Luftraum treffen. Canikli reagierte auf die Ankündigung, dass die syrische Führung ohne die Unterstützung Russlands „nur begrenzte Kapazitäten zur Umsetzung“ habe. Die Erklärung müsse „überdacht“ („gondolatként“) werden, sagte der türkische Verteidigungsminister.
Canikli deutete auch an, dass sich nach einem Besuch des türkischen Generalstabschefs und Geheimdienstchefs in Moskau am Donnerstag ein kleiner russischer Beobachtertrupp aus Afrin zurückziehen wird.
Die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Freitag kurz, dass die türkischen Streitkräfte unter „legitimer Selbstverteidigung“ 10 Antworten aus der Provinz Hatay an die Landschaft Afrin gegeben hätten. Im Bericht wurde nicht klargestellt, wann der Vorfall stattgefunden hat.
Sollten in der Türkei um mit Goethe zu sprechen, „die Völker aufeinderschlagen“ wird das auch Auswirkungen auf Europa haben, wo im Gegensatz zum Biedermeier Türken und Kurden satt leben. Als Konsequenz eines militärischen Konflikts müßten die deutschen Flughäfen und Grenzen geschlossen werden, um äußere Einflußnahme, Waffenexporte und Kriegstourismus zu begrenzen. Denn die Türkei könnte natürlich türkische Wehrpflichtige auch aus Deutschland einziehen.
Zudem werden die Vereinigten Staaten verärgert sein, die die Kurden im Kampf gegen den IS bisher unterstützt haben. Es könnte zu einer NATO-Krise kommen, denn die Türkei ist als Erbe der kemalistischen Zeit und des Kalten Krieges Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses.
»Kriegsgeschrei in der Türkei«
Manchmal kommt die Frage auf, ob (für kriegerische Auseinandersetzungen) die Zeit vor ein- bis zweitausend Jahren gegenüber heute nicht besser war, als die »Heerführer« wirklich vor ihren Soldaten herziehen mußten, weil dieses sonst »den Dienst verweigerten«. Oder glaubt jemand wirklich an Krieg, wenn der Brüsseler EU-Haufen, Trump, Merkel, Makkaroni, ein Berlusconi und wie sie sonst alle heißen zusammen mit ihren Kriegs-, nein: »Verteidigungsminister/innen« mit der Flinte in der Hand an vorderster Front agieren müßten anstatt weit hinten im sicheren Bunker nur Sch… zu labern und zu verzapfen?
Der uralte Witz gilt noch immer: Ein junger »Spund« im niederen Offiziersrang riskierte gegenüber einem alten Frontsoldaten ein riesengroßes Maul, worauf der Alte meinte; „Ja, ja – das waren noch Zeiten, als wir beide in der Sch… lagen. Sie in den Windeln und ich in Stalingrad…“
Zudem ist es ein Unterschied, ob der Eine wegen zuviel gesoffenem Rotwein und der Andere seine zerschossene Lunge »rot« in den Schnee kotzt. Aber manche meinen, Krieg sei »alternativlos«.
Die Kurden wurden von der BW vor Ort ausgebildet, von den USA mit Waffen versorgt und werden sie vom NATO-Partner Türkei zusammengeschossen. Wie immer wird hier ein Konflikt am Kochen gehalten, damit die Hersteller von Kriegsgerät im Geschäft bleiben und weiterhin beide Seiten beliefern können. Mit irgendwelchen Kriegszielen hat das nichts zu tun, mit Ethik schon gar nichts. Dann kommen die überlebenden Kämpfer, zynisch und abgebrüht, zu uns nach Westeuropa und haben für uns Weicheier keinerlei Verständnis, wer kann’s ihnen verdenken?