Warum Reiche immer reicher werden und Arme arm bleiben
Ein entwickelter Verteilungsstaat funktioniert wie eine Sektpyramide. Bei dieser steht oben ein einziges Glas, nach unten werden es in jeder Ebene immer mehr Gläser. In das oberste Glas wird eingegossen, wenn es überläuft, bekommen die vier Gläser darunter was ab. Wenn diese überlaufen, ergießt sich Sekt in die 16 Gläser darunter, erst wenn diese voll sind, geht es ab in die untersten Ebenen.
Wer sein Glas oben in der Pyramide postiert hat, wer den austeilenden Beamten am nächsten steht, bekommt zuerst etwas ab und am meisten. Eine von Politikern errichtete Subventionspyramide ist fast immer schief gebaut. Dadurch bekommen in den untersten Ebenen, die eh später dran sind, nicht alle was ab, während in anderen Gläsern derselben Ebene ständig frisches Manna durchläuft. Ich will das mal an einem Beispiel erläutern.
Da war die deutsche Abwrackprämie von 2009. Es wurden von Januar bis September 5 Milliarden € ausgereicht. Es gab Ungleichbehandlung sowohl auf der Seite der Autokäufer als auch auf der der Fahrzeughersteller. Wer zufällig vor 2009 einen Kleinwagen gekauft hatte, konnte die Subvention nicht sinnvoll nutzen, wer dagegen eine bevorstehende Scheidung mit seinem schrottreifen Wagen vor dem TÜV hatte, bekam eine Subvention. Mit derselben Vorstellung von Verteilungsgerechtigkeit kann man den Leuten auch Lotto empfehlen. Die Autohersteller profitierten ebenfalls sehr ungleichmäßig. Die Gewinner der Abwrackprämie waren Neuwagen aus der Klasse der Minis und Kleinwagen. Im Vergleich zu 2008 wurden im Jahr der Abwrackprämie 126,9 Prozent mehr Minis und 77,5 Prozent mehr Kleinwagen zugelassen. Die Hersteller von Kleinwagen hatten in der Sektpyramide die oberen Plätze, das Premium-Segment der deutschen Autoindustrie hatte die Gläser ganz unten stehen und die Pyramide stand so schief, daß man in deren Gläsern Staub wischen konnte.
Durch Bestellungen der Kleinwagenhersteller bei anderen Firmen und durch Lohnzahlungen an ihre Mitarbeiter lief Fördergeld-Manna in die darunterstehenden Gläser. Es waren Handelsbetriebe, bei denen die Mitarbeiter einkaufen, und wiederum die Firmen, welche diese Händler beliefern und deren Mitarbeiter, die etwas abbekamen. Letztere kauften irgendetwas von Anbietern, die ihre Gläser eine Etage tiefer stehen haben. Je weiter das Manna nach unten lief, desto weniger wurde es, weil die Zahl der Gläser in jeder Etage größer wurde.
Bis sich ein Konjunkturprogramm auf die ganze Wirtschaft auswirkt, dauert es. Das ist abhängig von der Zirkulationsgeschwindigkeit des Geldes, von der Sparrate, vom Abfluß von Geld ins Ausland durch Kauf ausländischer Kleinwagen und andere Umstände. Es wurde damals festgestellt, daß der Wirtschaftseinbruch von 2009 vorbei war, als die Gelder der Abwrackprämie sich in der Wirtschaft einigermaßen verteilt hatten.
Wenn man schnell reich werden will, so kommt es darauf an, daß möglichst viel Geld der Volkswirtschaft durch Steuererhebung zentral gebündelt und zentral ausgegeben wird und daß man den Mächtigen, die diese gebündelten Riesenmengen an Geld verteilen, möglichst nahe steht. In Ländern mit Staatsparteien sind es immer dieselben, die etwas bekommen. So konnte sich in Rußland eine kleine Schicht von Oligarchen herausbilden. Wer nicht weiß, wie das funktioniert, kann sich mal um Bauaufträge für die Olympiade in Sotschi bewerben. Aber auch in Deutschland gibt es viele Ausgabepositionen, wo ständig Geld an eine kleine Clique von Auserwählten fließt.
In Wirtschaften, wo der Marktzugang leicht ist, wo man keine hohen Hürden überwinden muß, um an eine Berufszulassung oder an Aufträge zu kommen, wo der Markt nicht durch künstliche Barrieren und überflüssige Normen außer Betrieb gesetzt ist, wo die Zahl der Auftraggeber größer ist, dort ist die Einkommensverteilung gleicher. Diese Oasen der Gerechtigkeit werden leider immer kleiner.
Uns dummen Schafen wird von Journalisten und Politikern immer eingeredet, daß mit hohen Steuern von Reich nach Arm umverteilt wird. Wenn das stimmen würde, dann wären bei einer Steuerquote von 50 % die Hartzer am reichsten. Aber deren Gläser stehen unten. Die Gläser der Betreuungsindustrie und der Armutsverwaltung stehen einige Etagen drüber. Geschäftsführer der Sozialbetriebe verdienen schon auf Kreisebene deutlich mehr als die von Gewerbe- oder Handelsbetrieben.
Mit hohen Steuern wird in der Regel nicht von Reich nach Arm sondern von Arm nach Reich umverteilt. Denn eingegossen wird immer oben, und nicht unten. Den größten Schluck aus der Bundeskasse bekommen beispielsweise die Banken und Versicherungen vom Staat. Nicht nur, daß sie Zinsen für Staatsanleihen und Kommunalkredite kassieren, der Staat springt immer wieder mit Milliardenbeträgen ein, um Banken zu retten. Sächsische Landesbank, Bayrische Landesbank, HSH Nordbank, eigentlich alle Landesbanken außer die Landesbank Hessen-Thüringen, Commerzbank, Hypo Real Estate. Und über die Umwege der Rettungsfonds und Target-Salden auch Bank of Cyprus, Laiki-Bank, Monte Paschi di Siena, Bankia, Dexia, Anglo Irish Bank…..
Für rund 1.300 Milliarden Staatsschulden des Bundes kassierten die Banken und Versicherungen 2012 alleine vom deutschen Zentralstaat etwa 30 Mrd. € an Zinsen. Wenn man die Schulden der Bundesländer und der Kommunen dazurechnet, kommen fast 50 Mrd. € Zinsen raus, die aus den Steuergroschen der Bürger bedient werden. Da zahlen die Armen für die Reichen und die Fleißigen für die Faulen.
In einem ordentlichen System werden Staatsschulden nicht verzinst, sondern zurückgezahlt. Oder noch besser: es werden keine Schulden gemacht.
“ In einem ordentlichen System werden Staatsschulden nicht verzinst, sondern zurückgezahlt. Oder noch besser: es werden keine Schulden gemacht. “
In einem ordentlichen System gäbe es weder Privateigentum, noch auf dieses aufbauende Geld oder Kredit und erst recht keine ausgeprägten Hierarchien, die grundsätzlich das inkompetenteste und moralisch-fragwürdigste Personal auf gesellschaftliche Führungsebenen befördern.
Das verzinste Geldsystem ist die Ursache für die Um-Verteilung von FLEISSIG zu REICH.
Es gibt Lösungen, die aber von der Politik gescheut werden weil sie deren Macht und Einfluss einschränken würde. Die Hochfinanz detto.
Andreas Popp und seine wissenschafltichen Beiräte haben den Plan B entwickelt und verbreiten diesen auf Vorträgen und über das Internet.
http://www.wissensmanufaktur.net
Ein weiteres Highlight ist die Petition (Volksbegehren in Österreich) Banken in die Schranken.
http://www.banken-volksbegehren.at
http://www.banken-in-die-schranken.eu (auch auf griechisch)