Energiebilanz der Wärmedämmung auf dem Prüfstand
Die WELT hat einen interessanten Artikel über Wärmedämmung von Gebäuden veröffentlicht. Das Ergebnis: Dämmung rechnet sich für Bauherren und Mieter nicht. Die Dämmung verteuert das Wohnen deutlich stärker, als sie die Heizkosten senkt.
Das kann man noch unter einem anderen Blickwinkel nachvollziehen, nämlich wenn man den Energieaufwand bei der Herstellung der Dämmbaustoffe berechnet.
Der am häufigsten verwendete Dämmstoff ist Extrudiertes Polystyrol, kurz XPS. XPS braucht bei der Herstellung 101 MJ/kg Energie. Es hat eine Dichte von 25 kg/m3. Wenn man eine Dämmdicke von 20 cm annimmt, so ergibt sich ein Gewicht für den Quadratmeter von 5 kg. 5 kg/m2 x 101 MJ/kg ergibt 505 MJ pro Quadratmeter. 3,6 MJ sind gleich 1 kWh. 505 MJ / 3,6 = 140 kWh/m2. Die Herstellung eines Quadratmeters XPS benötigt 140 kWh Energie. Um ein Einfamilienhaus mit einer Grundfläche von 10 x 12 m zu dämmen braucht es ungefähr 450 Quadratmeter Dämmung. 450 m2 x 140 kWh/m2 = 63.000 kWh Energie. Darin nicht enthalten sind die energetischen Aufwendungen für den Transport auf die Baustelle. den Gerüstbau, das Andübeln und den Putz mit Anstrich. Außerdem für Fenster und Türen. Insgesamt kann man von 100.000 kWh Energieaufwand bei der Herstellung der Dämmung ausgehen.
Für ein Einfamilienhaus mit 120 m2 Fläche braucht man ungefähr 12.000 kWh um es ein Jahr zu heizen (Standard der Wärmeschutzverordnung von 1995 mit 100 kWh / m2 und Jahr). Nimmt man eine durch die Dämmung bewirkte Energieeinsparung von 4.000 kWh pro Jahr an, so braucht es 25 Jahre, damit die Dämmung die investierte Energie spart. Nach 15 Jahren muß man die Fassade überarbeiten, wobei Risse saniert werden und ein neuer Anstrich fällig ist. Das kostet wieder Energie. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von Dämmfassaden ist noch nicht genau bekannt. Die in den 80er Jahren hergestellten Dämmfassaden lassen nichts gutes vermuten.
Der grobe Überschlag zur reinen Energiebilanz zeigt, daß eine Energieeinsparung durch Dämmung unabhängig vom Preisgefüge sehr fraglich ist. Die Dämmstoffindustrie und die Profiteure der Energiewende aus allen Bundestagsparteien werden natürlich das Gegenteil behaupten.
Würde ich so nicht unterschreiben. Natürlich rechnet sich aus energieeffizienter und ökonomischer Sicht eine die Dämmung nur auf langfristiger Basis. Aber ein Haus gehört ja auch nicht zur Kategorie FMCG. Ein Haus ist ja etwas dass für einen sehr, sehr langen Zeitraum hergestellt wird.
Was viel wichtiger ist: Jeder scheint stets nur den ökonomischen Faktor im Kopf zu haben….aber was ist mit dem ökologischen? Es ist unbestreitbar dass die Dämmung einen Teil zum Klimaschutz beiträgt. Das Ziel ist ja bis 2050 den Heizenergieverbrauch in deutschen Wohngebäuden um bis zu 80 Prozent zu senken, um die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren und der globalen Erwärmung entgegenzuwirken.
Es ist und bleibt ein kritisches sowie umstrittenes Thema. Und es werden sicherlich auch noch zahlreiche Blog Artikel dazu geschrieben werden.Warten wir mal die nächste Studie ab, vielleicht legt diese ja völlig andere Ergebnisse zutage…
Hm…tolle Aussage…was aber ist mit dem mehrausstoss in den Industrieanlagen…die durch die vermehrte Dämmstoffproduktion unweigerlich erfolgt….was nutzt es im Wohnungsbereich Energie einzusparen….die die Industrie aber dann ihrerseits wieder ausstößt…..is doch selbstbeschiss….wieder nur eine Umverteilung auf Kosten des kleinen Mannes…..
es ist völlig falsch Dämmung ist weder okölogisch noch ökonomisch einsparend! Wie du schon schreibst ein haus ist auf lange Sicht ausgelegt die Dämmung selbst hält nur 5 bis 10 Jahre so wird Sie auch bei Gericht ausgelegt! Also mein Elternhaus Baujahr 1735 wäre diese alle 10 Jahre neu mit Dämmung gemacht worden völlig verantwortungslos selbst bei allen 50 Jahren! ich wohne hier in Berlin bin bei 55cm Mauerwerk mit 16cm Dämmung verurteilt worden Einsparung in 4 Jahren 22 Euro in kWh ca 300 wenn ich geduldet hätte wäre ich jetzt 13500 Euro los für 22 Euro Einsparung. Wenn oben die Rechnung stimmt könnte ich 374 Jahre lang heizen um die Dämmung rein zubekommen ohne Austausch nach 10 Jahren der Dämmung gerechnet!
Betrug, Korruption ersten Ranges geht hier ab und nicht nur hier auch beim Klimawandel der angeblich durch den Mensch gemacht ist. Dämmung keine Zulassung muss geduldet werden Fernwärme dulden von Kraftwerk das stillgelegt wurde muss geduldet werden da müsste die Staatsanwaltschaft mal tätig werden!
lg Johnny Weston
Danke für die überschlägige Rechnung. Meiner Meinung nach sollten Sie allerdings auch noch die Kosten für die fachgerechte Entsorgung des XPS berücksichtigen.
Die Aufwände für die regelmäßige Sanierung der Fassade sehe ich nicht als der Dämmung zuzuordnen. (ggf mit Ausnahme des Verspachtelns von Rissen. Der weitaus größte Teil sollten Eh-da-Kosten sein)
Interessant, dass der am häufigsten verwendete Dämmstoff Extrudiertes Polystyrol ist. An unserem Haus möchten wir gerne eine ökologische Wärmedämmung vornehmen lassen. Wir sind uns aber noch nicht sicher, welches Material die beste Energiebilanz hat. Deswegen war ihr Artikel sehr erhellend.