Merkels Raute ist zu teuer
Verwaltung war früher mal richtig preiswert. Reichskanzler Otto von Bismarck verbrauchte 1871 für das Kanzleramt des Reichs weniger als 2 Mio Reichsmark, in seinem letzten Regierungsjahr 1890 weniger als 9 Mio Reichsmark. Obwohl Deutschland damals doppelt so groß war, als heute und ab 1884/85 noch einige Kolonien dazu gehörten.
Der Etat der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes spielt in einer anderen Liga:
Jahr | Mrd. € |
2017 | 2,80 |
2016 | 2,25 |
2015 | 2,23 |
2010 | 1,84 |
2008 | 1,75 |
2016 wurden für das Personal insgesamt 279,6 Millionen Euro geplant, für die sächlichen Verwaltungsausgaben waren 840,95 Millionen Euro vorgesehen. Für Zuweisungen und Zuschüsse waren 922,61 Millionen Euro eingeplant. Für Investitionen blieben 207,21 Millionen Euro übrig.
Den größten Anteil am Gesamtetat hatte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Hier standen 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Für die Bundeskanzlerin und ihr Amt waren 66,41 Millionen Euro eingeplant. Die Ausgaben des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung sollten 76,93 Millionen Euro betragen. Das Bundesarchiv sollte über 63,25 Millionen Euro verfügen können. Der Zuschuss an den Bundesnachrichtendienst (BND) betrug 701,5 Millionen Euro.
Wie man sieht, wird ein erheblicher Teil des Etats Lobbyorganisationen und Speichelleckern in den Rachen geworfen. Denn der Bundesbeauftragte für Kultur ist eine Adresse, wo man Geld abholt, egal ob es um Filmförderung, Preise für regierungsnahe Agitation und Propaganda oder um die Förderung von Ausstellungen geht. Die Kunst wird zunehmend verhunzt: Als Staatskultur. Wer Geld will, muß mit den Wölfen des Bundeskanzleramts um die Wette heulen. Naidoo wird für die „Marionetten“ sicher keine Zuschüsse bekommen. Die braucht er übrigens auch nicht, weil er keine Pfeife ist. Das Aufplatzen der Kosten für den BND ist der Islamisierung geschuldet.
Nun vergleicht man natürlich Äpfel mit Birnen, wenn man Reichsmark von 1890 und den Euro von 2017 vergleicht. Es gibt aber einen gemeinsamen Maßstab: Gold. Der Goldgehalt der alten Reichsmark betrug 0,35842 g Feingold. Der gestrige Goldpreis betrug 36,47 € pro Gramm. Eine Reichsmark von 1890 hatte zum gestrigen Tageskurs also den Wert von 13,07 €. Bismarcks Reichskanzlei verursachte 1890 umgerechnet einen Aufwand von knapp 118 Mio €. Anders ausgedrückt: Merkels Bundeskanzleramt ist 24 mal teurer, als die Verwaltung eines damals doppelt so großen Reiches.
Das Reich zur Bismarck-Zeit war ein relativ liberaler Staat, in dem Kunst und Kultur sich beim Publikum bewähren mußten. Das Volk bestimmte über Käufe, was Kunst war, und was nicht. Die heutige Praxis ist streng genommen schon wieder ein Verfassungsbruch, denn Kunst und Kultur gehören eigentlich in die Kompetenz der Bundesländer. Zudem ist Staatskunst immer faschistoid. Merkel ist eben in einer straffen Diktatur sozialisiert worden, das merkt man fast jeden Tag.
Bemerkenswert auch: In zehn Jahren haben sich die Kosten von Merkels Hofhaltung um 60 % erhöht. Die Kanzlerin stellt sich gerne als nüchtern und sparsam dar. Hinter der biederen Fassade der Hängebacken und der bunten Hosenanzüge rollt jedoch der Rubel für den Machterhalt. Pro Tag kostet uns die Raute 7,7 Millionen €.