Jürg Rückert und die fliegende Merkel
Gestern hatte ich „Hans-Guck-in die-Luft“ umgedichtet, nun hat Jürg Rückert gleich drei Einträge von Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ an die modernen Zeiten angepaßt:
Die fliegende Merkel
Seht ! Den Schirm erfasst der Wind,
Und die Merkel fliegt geschwind
Durch die Luft so hoch, so weit;
Niemand hört sie, wenn sie schreit.
Schirm und Merkel fliegen dort
Durch die Wolken immerfort.
Und ihr Hut fliegt weit voran,
Stößt zuletzt am Himmel an.
Wo der Wind sie hingetragen,
Ja, das weiß kein Mensch zu sagen.
Ja, die Merkel fliege fort
Wo der Pfeffer wächst am Ort:
Niemand will sie wieder haben!
Die Zappelregierung
Sie gaukelt und schaukelt,
sie rappelt und zappelt
Seht! Sie schaukelt gar zu wild,
bis das Land nach hinten fällt;
da ist nichts mehr, was es hält;
nach dem Tischtuch greift es, schreit.
Doch was hilft’s? Zu gleicher Zeit
fallen Teller, Flasch‘ und Brot.
Oh, das Land in großer Not,
und die Presse blicket stumm
auf dem ganzen Tisch herum.
Nun liegt Deutschland ganz versteckt,
und sein Tisch ist abgedeckt,
was der Bürger essen wollt‘,
dort in Draghis Keller rollt;
Suppe, Brot und alle Bissen,
alles ist herabgerissen;
Suppenschüssel ist entzwei,
und die Wähler stehn dabei.
Alle sind gar zornig sehr,
haben nichts zu essen mehr.
Dumm gelaufen, dumm gezählt
Alle sind nun abgewählt.
Paulinchen war allein zu Haus
Angelinchen war der Herr im Haus,
Die Ahnen waren beide aus.
Als sie nun durch`s Land so sprang
Mit leichtem Mut und Sing und Sang,
Da sah sie plötzlich vor sich stehn
Ein Erdogan, nett anzusehn.
„Ei,“ sprach sie, „ei, wie schön und fein!
Das muß ein trefflich Spielzeug sein.
Ich zünde mir ein Hölzchen an,
Wie’s oft der Kohlemann getan.“
Wir drohen mit den Pfoten:
Ist ganz und gar verboten!