So werden Themen vom Nazi-Vorwurf befreit
Egal ob es um ein „schön deutsches Erfurt“, das Interesse von Asylanten für blonde Frauen, den angeblichen Schießbefehl auf Kinder, das Glattstreichen der deutschen Fahne auf einer Sessellehne oder das vermeintliche Reproduktionsverhalten von Nigerianern geht: Ein medialer Empörungstornado ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Viele wohlmeinende Zeitgenossen denken, daß die AfD den Zeitungs-, Fernseh- und Straßenterror vermeiden könnte, wenn sie sich mehr mäßigen würde. Das ist jedoch leider nicht der Fall. Ganz im Gegenteil.
Als der biedere, medienaffine und vorsichtige Professor Bernd Lucke noch Sprecher der AfD war, wurde er genauso Volley genommen, wie jetzt Frauke Petry, Beatrix von Storch oder Björn Höcke. Ihm wurde, weil sonst nichts zu finden war, einfach seine Religionszugehörigkeit zur Last gelegt, genauso wie übrigens dem thüringischen Landessprecher Matthias Wohlfahrt. Beide wurden als fundamentalistische bzw. völkische Christen verteufelt, ebenso wie einige Personen aus dem Umfeld von Beatrix von Storch. Der deutliche Beweis: Ein skandalöses Foto, welches zeigte, wie der Wirtschaftsprofessor mit seiner Frau und fünf wohlgeratenen Kindern morgens zur Kirche ging. Eine grauenhafte Vorstellung für die Journalisten der Berliner Zeitung: Daß auch die Töchter von Lucke wieder Kinder gebären könnten…
Ich erinnere mich an den Bundestagswahlkampf 2013. Bernd Lucke sprach auf dem Erfurter Bahnhofsvorplatz über die Bankenrettung und über den Euro. Kein Wort über Asylanten, kein Wort gegen die Klimahysteriker, kein Wort gegen die grünen Kinderschänder. Lediglich Volksabstimmungen hat er von den sonstigen AfD-Themen kurz erwähnt. Das reichte für einen Aufmarsch von Gegendemonstranten der Falken, die mit dem Auftritt des Wirtschaftsprofessors das Ende der politisch korrekten Welt gekommen sahen, die glaubten der sozialistische Himmel über der roten Landeshauptstadt würde herabstürzen, es würde blaue Puffbohnen regnen und die linke Nomenklatura um SPD-Bürgermeister Bausewein unter sich begraben.
Die ganze freundliche Rumschleimerei hat der AfD damals nichts genutzt. Ende 2013 sagte Lucke der Wirtschaftswoche: „Aber es ist in der Tat sehr verletzend, wenn unsere Gegner uns in die Nähe des Rechtsradikalismus zu rücken versuchen. Wir setzen uns kritisch mit dem Euro auseinander. Was ist daran rechts? Wir sind für eine geordnete Zuwanderung. Wer für eine ungeordnete Zuwanderungspolitik ist, soll es bitte laut sagen. Wir sind für mehr Demokratie in Europa und eine bessere EU. Das wird man doch noch sagen dürfen, ohne gleich verunglimpft zu werden. Wer gegen jeden Andersdenkenden gleich die Keule des Rechtsradikalismus zückt, schädigt die Demokratie.“ Genutzt hat sein Statement nichts. Er wurde permanent in die Nazi-Ecke gestellt. Der extrem linksgerichtete Geschäftsführer des Forsa-Instituts, Manfred Güllner, nannte den Professor auch noch „Lügen-Lucke“ und ein Gericht gab Güllner Recht. Stinkende braune Gülle in Hülle und Fülle regnete auf Lucke herab.
Als es Lucke auf der politischen Bühne noch nicht gab, war die FDP der rechtsextreme Satan, gegen den sich die Wut des Systems richtete. Der Parteichef Guido Westerwelle war in jeder Hinsicht ein politischer Warmduscher. Er war für Photovoltaikparks und Windmühlen, für offene Grenzen und für den Euro war er und Homophobie konnte man bei ihm auch nicht vermuten. Irgendwelche Positionen, die nicht in der Zeitung propagiert wurden hatte er nicht. Das einzige was Linke ihm vorwerfen könnten: Daß er die Atomwaffen aus Deutschland weghaben wollte und Steuern senken.
Ich habe von 1990 bis 2004 für die CDU Plakate gehängt, 2009 für die FDP und bei der Landtagswahl 2014 für die AfD. Und immer in derselben Gegend. Da kann ich durchaus vergleichen. Kein Wahlkampf war brutaler als der von 2009 gegen die FDP. Kaum hatte man aufgehängt, da lagen die Plakate in Umpferstedt und Schwabsdorf schon im Straßengraben. Nicht nur einfach runtergeworfen und draufgetreten, sondern teilweise klein gehäckselt, zerknickt und bekleckselt. Die haben sich richtig Arbeit gemacht und Frust in Kraft umgesetzt. So tief saß der Haß gegen die FDP. Einmal habe ich so einen „Wahlhelfer“ gesehen. Der war wirklich sturzbetrunken und konnte kaum noch laufen. Bei einem Gerichtsverfahren hätte er im derzeitigen Unrechtssystem wegen Unzurechnungsfähigkeit mildernde Umstände bekommen.
Vor der AfD haben die Politkriminellen im Gegensatz zur FDP wenigstens Respekt. Es kommt nicht auf politische Inhalte an und nicht auf die Größe der Distanz zum Mainstream, um sich den Zorn finsterer sozialistischer Hinterzimmerstrategen einzufangen. Sie suchen sich immer irgendein Opfer aus und schicken ihre Gewalttäter in den Wahlkampf. Wie weit „rechts“ der Gegner ist, ist denen völlig Wurscht. Seit die Asylkrise von der AfD thematisiert wird, werden wenigstens die Christen in Ruhe gelassen und die Kritik an den Banken und deren Rettung ist auch kein Verbrechen mehr. Diese Themen, die 2013 von der Lügenpresse und dem zwangsfinanzierten Staatsfernsehen noch in die NPD-Schmuddelecke gedrückt wurden, sind nach drei Jahren im Mainstream angekommen. Die FDP darf inzwischen im neu geschaffenen Freiraum auch agieren, wie sie will. Da haben Höcke und Petry mit ihren Tabubrüchen den linken Diktatoren doch ein größeres befreites Gebiet abgerungen.
Eine Anekdote aus der Russenzeit thematisierte sozialistische Demokratie als das was sie ist: „Was ist der Unterschied zwischen Demokratie und sozialistischer Demokratie?“ Na derselbe wie zwischen einem Stuhl und einem elektrischen Stuhl!“
Moin!
Wahlkampf in Schwabsdorf am Alandsgraben :-). Hübsche Kirche, eine Straße und vielleicht 20 Wahlberechtigte – Herr Dr. Prabel, ich lupfe meine Mütze und wünsche Erfolg! (Wobei die AfD ihren Wahlkämpfern der anderen Feldpostnummer wohl entspannt zusehen kann.)
PS Ihre captcha – Aufgaben werden immer heikler, ab März dann vermutlich elliptische Integrale?
Durch Schwabsdorf fahren jeden Tag 25.000 Fahrzeuge. Ich weiß schon wo ich hänge!