Das Geheimnis von Ganztagsbetreuung und Herdprämie
Politiker, Wirtschaftsverbandsfunktionäre und Journalisten kritisieren die Herdprämie und werben für die Ganztagsbetreuung von Kindern. Jetzt werde ich mal ausrechnen, was für die Familien so und so rauskommt. Es werden 2 Fälle verglichen. Im ersten Fall gibt es einen Verdiener, der andere Erwachsene bleibt mit 4 Kindern zu Hause. Im zweiten Fall gehen beide Erwachsene arbeiten und die 4 Kinder werden betreut, drei im Kindergarten, ein Kind im Hort.
Als Durchschnittseinkommen gilt das bundesweite Jahresdurchschnittseinkommen von EUR 28.952,-.
Die Kindergarten- und Hortgebühren habe ich für München (sozialdemokratisch regiert) ermittelt. Die Tabellen dazu sind im Netz.
Kindergarten 9 Std, pro Kind 166 € + 58 € Verpflegungsgeld monatlich
Hort 5 Std. pro Kind 128 € + 62 € Verpflegungsgeld monatlich.
Das Verpflegungsgeld wird nicht angesetzt, weil die Kinder auch zu Hause verpflegt werden müssen (Sowiesokosten)
Die Umsatzsteuer wird nach dem gesetzlich festgelegten Durchschnittssatz 7 % berechnet.
Bagatellsteuern wie Sektsteuer, Kaffeesteuer, Branntweinsteuer und Biersteuer betragen pro Haushalt durchschnittlich 105 Euro im Jahr, die Versicherungssteuer 262 €. Ich gehe hinsichtlich der Tabaksteuer davon aus, daß es sich eine Familie mit 4 Kindern nicht leisten kann zu rauchen.
Die vier Kinder sind 2, 4, 6 und 8 Jahre alt.
Fall 1: Ein Verdiener Frau zu Hause |
Fall 2: Zwei Verdiener Ganztagsbetreuung |
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Durchschnittsverdienst 2012 |
EUR 28.952,- |
EUR 57.904,- |
ab Sozialabgaben |
EUR 6.080,- |
EUR 12.160,- |
ab Lohnsteuer Soli Kist |
EUR 2.916,- |
EUR 12.130,- |
ab Benzinsteuer |
EUR 620,- |
EUR 1.240,- |
ab Kfz.Steuer |
EUR 200,- |
EUR 400,- |
ab Müllgebühr |
EUR 350,- |
EUR 350,- |
ab Versicherungssteuer |
EUR 262,- |
EUR 262,- |
ab Stromsteuer EEG KWK |
EUR 490,- |
EUR 490,- |
ab Rundfunksteuer |
EUR 215,- |
EUR 215,- |
ab Verbrauchssteuern |
EUR 105,- |
EUR 105,- |
ab 3 x Kindergartengebühr |
EUR 5.976,- |
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ab 1 x Hortgebühr |
EUR 1.536,- |
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dazu Kindergeld |
EUR 9.276,- |
EUR 9.276,- |
dazu Betreuungsgeld für ein Kind |
EUR 1.200,- |
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Nettoeinkommen vor Umsatzsteuer: |
EUR 28.190,- |
EUR 32.316,-
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ab Umsatzsteuer i. M. 7 % |
EUR 1.844,- |
EUR 2.114,- |
Nettoeinkommen nach Ust |
EUR 26.346,- |
EUR 30.202,- |
monatlich pro Kopf |
EUR 366,- |
EUR 419,- |
Durch die Arbeit des zweiten Verdieners erhöht sich das verfügbare Einkommen pro Kopf um ganze 53 Euro pro Monat oder um 14,4 %.
Der Haushalt mit einem Verdiener wird nach Verrechnung mit Kindergeld und Betreuungsgeld mit EUR 2.606,- besteuert (= 9,0 % von EUR 28.952,- ).
Der Haushalt mit zwei Verdienern wird nach Verrechnung mit dem Kindergeld mit EUR 27.702,- besteuert (= 47,8 % von EUR 57.904,- ).
Der zweite Verdiener im Fall 2 hat also einen Nettojahreslohn von EUR 30.202 – EUR 26.346 = EUR 3.860,-. Das sind pro Stunde 3.860 / 12 Monate x 160 Stunden = EUR 2,01. Da lohnt sich Arbeit richtig!
Ob das Betreuungsgeld bezahlt wird oder nicht, ändert eigentlich nichts an der Grundaussage, daß sich ein zweites Beschäftigungsverhältnis nicht lohnt. Das Betreungsgeld macht verteilt auf 6 Personen EUR 16,66 im Monat aus.
Ergebnis: Den Politikern, Wirtschaftsfunktionären und Journalisten, die gegen die Herdprämie hetzen und für Kinderbetreuung trommeln, geht es nur darum aus den Familien mehr Steuern, Abgaben, Gebühren und mehr Arbeitsleistung rauszupressen. Früher nannte man das Sklavenhalterei. Für die Familie kommt unter dem Strich fast nichts raus, nur die Bürokratie profitiert.
köstlich, Herr Dr. Prabel:
„Den Politikern, Wirtschaftsfunktionären und Journalisten, die gegen die Herdprämie hetzen und für Kinderbetreuung trommeln, geht es nur darum aus den Familien mehr Steuern, Abgaben, Gebühren und mehr Arbeitsleistung rauszupressen. Früher nannte man das Sklavenhalterei. Für die Familie kommt unter dem Strich fast nichts raus, nur die Bürokratie profitiert.“
Warum schauen nicht noch mehr Leute auf diese Wahrheiten!
Franz
Sorry,aber Ihre Rechnung ist fern einer gelebten Realität.
1. Ist es ökonomisch falsch,in heutiger H4 zeit sich in einer bedarfsgemeinschaft zu vereinen. Oftmals bieten vermieter auch passende 2 wohnungen auf gleicher etage/adresse an.
2. Lohnt sich bei 4 kindern keinerlei arbeit im unteren tarifbereich, sondern eher wenigstens eines der kinder beim vater zu belassen,dann gibts 2x alleinerziehenden zuschlag und die erzwungene vermittlung als billig sklave fällt dem amt schweerer.
3. War und ist man mit 4 kindern immer sozialfall in deutschland,erst recht in münchen. Ich behaupte selbst in ihren beiden fällen würden die familien beim leben in angemessenem wohnraum ergänzend h4 bekommen können. Da dann durch den Mehrverdienst trotzdem rundfunksteuer anfällt, viele vergünstigungen, schwarzarbeit und freizeit wegfällt, ist der mehrwert von 160 euro gegenüber arbeitslos sein als lächerlich und als Hohn zu betrachten!
Du hast natürlich recht. Sehr gute Ideen. Ich wohne allerdings auf dem Land wo Leute mit 4 Kindern nicht hartzen, sondern noch arbeiten. Gibt es mehrere Fälle davon in unserer Gemeinde.