Närrische Arschkriecherei gestern und heute

Saufen, Fakenews, Delegitimierung des Staats und Spaltung der Gesellschaft – wegen möglicher staatsfeindlicher Hetze wollte die preußische Herrschaft nach der Übernahme des Rheinlands einst den Karneval verbieten. Bei einer Sitzung schunkeln und verkleidet im Zug mitgehen – mit der Einführung eines Maskenballes und eines Maskenzuges rettete 1823 das „Festordnende Comite“ in Köln das jecke Brauchtum vor den übergriffigen Berlinern.

Wir sehen: es gab immer schon den Zwang die Narretei in regierungsverträgliche Bahnen zu leiten. Die 1823 gegründeten Roten Funken in einer den Kölner Stadtsoldaten nachgemachten Uniform persiflierten und karikierten die in der preußischen Zeit tonangebenden Militärs durch ihr betont zivilistisches Getue in Kommandosprache und Exerzierformen. Soviel Widerstand mußte gegen das neue Regime sein.

1870 begann die Arschkriecherei. Unter dem Vorsitz des Kunsthändlers Franz Bourgois wurde von Mitgliedern des Stammtisches „Deftige Bürger“ die Kölner Funken-Artillerie gegründet. Hintergrund war die patriotische Begeisterung für den aufstrebenden preußischen Staat. Nun diente der Humor bei den Blauen Funken am Altar der Macht.

Der staatlich geförderte Afterhumor verschärfte sich im Dritten Reich. Der Umzug wurde für regierungsamtliche Propaganda mißbraucht. Hier ein Ausschnitt, interessant der Zug ab Min. 5:52:

Genau wie heutzutage wurde ein Teil der Propaganda auf die Verächtlichmachung der zukünftigen Kriegsgegner – Amerika und Rußland – ausgerichtet. Ansonsten wurde auch der innere Feind – der Jude – zur Zielfigur.

Solche Propaganda werden wir auch heute sehen. Ich wette 1.000 €, daß der großartige Präsident Donald Trump und der Technikfan Elon Musk als Pappkameraden herabgewürdigt werden. Für den inneren Feind hat der umstrittene zwangsfinanzierte WDR einen Wagen unterstützt, der Alice Weidel mit Judennase und Hakenkreuzgebäck darstellt. Der Düsseldorfer Festwagen ist so abartig, daß ich über die Toren, die den gebaut haben, schon wieder lachen muß.

Nee, ärgern kann man sich über die geile Hexe wirklich nicht. Wenn die Narren Recht haben, war Hitler ein volkswirtschaftlich ausgebildeter Libertärer, der die Meinungsfreiheit durchsetzen wollte, die Klimaplanwirtschaft abschaffen und dem Antisemitismus in Berlin ein Ende setzen. Die Gebrüder Grimm waren nix dagegen.

Ich habe noch Faschingssitzungen in der Zone erlebt. da erlaubte man sich deutlich mehr Kritik als derweilen. Sicher, die damaligen Redner haben aufgepaßt die roten Linien nicht zu überschreiten, aber den möglichen Freiraum haben sie immer ausgetestet. Die heutigen sind wirkliche Arschbewohner.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Herein, hinaus, nur unverdrossen;
Es bleibt doch endlich nach wie vor
Mit ihren hunderttausend Possen
Die Welt ein einzig großer To
r.

(Geh. Rath v. Goethe)