Jetzt holt Weidel den „lieben Friedrich“ ein

In den sozialen Netzwerken gibt es gerade einen tierischen Aufreger. Der „liebe Friedrich“ – so seine Beniemsung durch Dr. M. – hätte sich wieder mal verplappert: Er hält Freiheit für wichtiger als Frieden. Man habe sich in den vergangenen Jahren angewöhnt, zu sagen, dass man „in Frieden und Freiheit“ in diesem Land leben wolle, hatte Merz auf einer Regionalkonferenz seiner umstrittenen Partei geäußert. Aber das sei die falsche Reihenfolge, so Merz. „Nicht der Frieden sei das Wichtigste. „Frieden gibt es auf jedem Friedhof.“ Freiheit sei das Wichtigste für eine offene und liberale Gesellschaft. „Erst wenn Freiheit besteht, erst dann kann es Frieden geben.“

Ich muß hier mal ein bißchen Dampf rausnehmen, denn das hatte Merz schon im März gesagt. Aber es ist eien dicken Hals doch wert und man muß es sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Von 1945 bis 1989 hatte Osteuropa – also Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg, Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien, die Baltenstaaten und Rumänien – in Unfreiheit und Frieden hinter Stacheldraht zugebracht.

Nach der Logik der derzeitigen Führung der Christwokisten, die deutsche Raketen auf Moskau abfeuern wollen, hätten Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl Raketen auf Königsberg, Minsk und Lemberg abfeuern müssen, um Frieden in Freiheit zu erzielen. Alle genannten Bundeskanzler haben darauf verzichtet und sie hatten gute Gründe. Diese sind so banal, daß ich sie nicht erwähne.

Nicht nur Frieden gibt es auf jedem Friedhof, auch die Freiheit ist seit Dr. M dort beerdigt. Ein deutscher Musiker höhnte über den autoritären Obrigkeitsstaat, der von der ganzen Nationalen Front, also auch von der CDU mitgetragen wurde:

Wo wird das Volk wie Vieh regiert
Verdummt, entmündigt und kastriert
Damit es schuftet und pariert?

„Sag einmal einen wahren Satz, die Freiheit ist ein toter Spatz“, hieß es. Und heute steht um sechs Uhr morgens die Polizei vor der Tür, wenn jemand zurückhaltende Kritik übt.

Bevor der „Liebe Friedrich“ von Freiheit fabuliert, sollte er die freiheitsfeindlichen Regelungen aus der Regierungszeit seiner ehemaligen Großen Vorsitzenden Dr. M. rückgängig machen: vordringlich § 188 StGB, das Zwangsfernsehen und die Zensur,

Die CDU hat ein sehr fragiles Verhältnis zur Freiheit und spielt mit dem Frieden, Also für mich ist diese Partei seit etwa 2010 völlig unwählbar und auch nicht koalitionswürdig. Wer kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump auch nur laut über Raketen nachdenkt, ist ein Hallodri und kein Kanzlerkandidat.

Heute soll Alice Weidel den „lieben Friedrich“ bei der Kanzlerfrage überholt haben. Er macht es ihr leicht.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Man kann in wahrer Freiheit leben und doch nicht ungebunden sein.“ (Geh. Rath v. Goethe)