Alterssicherung in der Defensive
Es liegt eine gewisse Nervosität in der Luft. Der Gewohnheitsversager Olaf S. will wieder größere Schuldenpakete verpulvern. Dabei waren seine Kórona-, Klima-, Ukraine- und Bundeswehr-Wummse alles Luftschüsse, die nicht zu Wachstum geführt haben, sondern zum Gegenteil. Für den Sparer und den Lebensversicherten sind die geplanten Ausgabenorgien alarmierende News. Sie werden ebenso wie die Luftsteuer und Klimazölle die Inflation anheizen und führen zum Abschmelzen von Sichteinlagen und LV-Erträgen. Ohne in Panik zu verfallen, sollte man sukzessive in Deckung gehen, ich selbst habe mich 2024 etwas defensiver aufgestellt. Es geht jetzt wieder mal darum, empfindliche Verluste zu vermeiden, statt exorbitante Gewinne zu machen.
Einige Gurus liquidieren ihre Aktien, jeder begründet das etwas anders, vom Flop der Technologieaktien bis zu einer tiefen Kniebeuge von allem. Die Großen wissen auch nicht was genau kommt, die vertun sich auch manchmal. Die ganzen Tips gehen zum einen Ohr rein, und zum anderen wieder raus.
Fast 20 % meiner Anlagen sind inzwischen Unternehmensanleihen über die Vehikel A3EEYP und A2ACJ8 gekauft. Da hat man dieses Jahr 3 bis 4 % Kursgewinn und 2 bis 3 % Verzinsung. Für praktische Zwecke muß das reichen. Darüber hinaus hatte ich zeitweise Xetra Gold. Da bin ich beim letzten Höhenflug unter Gewinnmitnahme wieder rausgegangen und warte, daß sich Gold auf den nächsten Anstieg begibt. Etwa 10 % halte ich derzeit in Franken, Euro und Dollar, um nach dem nächsten Rutsch in Aktien zu investieren.
Als Langzeitinvestition halte ich mit einem Prozent den Indien-ETF A2PB5W. Diesen Einkauf habe ich mir gegönnt, weil man indische Einzelaktien in Europa kaum erwerben kann und ich mit GAIL und Infosys bisher viel Spaß hatte.
Zur guten Hälfte bin ich noch in Aktien, wobei ich die sehr hoch bewerteten oder hoch verschuldeten flüssig gemacht habe und Langweiler behalten habe. Banken habe ich derzeit überhaupt nicht, der Schwerpunkt liegt auf Technologie, Konsumgütern, Nahrung, Rohstoffen. Tabak und Gesundheit.
Mein älteres Haus in Deutschland (Baujahr 1896) werde ich nächstes Jahr verkaufen, so eine Bude ist angesichts der woken Verirrungen der Medienmafia zu riskant, Eine energetische Sanierung kostet etwa dasselbe wie der Abriß. Ich hatte 1988/89 schon mal mit den damals üblichen Sauerkrautplatten gedämmt, aber das zählt heute nicht mehr. Modern times halt.
Wo ich nicht anlege: Immobilienfonds. Sie haben politische Risken. Da ist der Vermieterführerschein, der in Rede ist, Mietpreisbremsen und außerdem soll der Energieverbrauch reduziert werden, so daß Teilflächen nicht mehr geheizt werden können.
Geschlossene Fonds sind mir zu riskant. Eigentlich sind nur die Containerfonds gut gelaufen, einzelne Ausnahmen aus anderen Bereichen können nicht verdecken, daß ein guter Teil gefloppt ist. Auch das Riestern ist so eine Enttäuschung. Regulatorisch ist das Konstrukt eine Katastrophe, viel zu hohe Kosten stehen künstlich gedeckelten Einnahmen gegenüber. Als Gerhard Schröder den Unsinn aufgesetzt hatte, gab es noch Zinsen auf Staatsanleihen, was später von Draghi revidiert wurde, whatever it takes. Damit wurde das Geschätsmodell ruiniert.
Wir laufen auf die Endphase eines Verschuldungszyklus zu. Das ist wirklich kein neues, sondern ein gewöhnliches Szenario. Ich empfehle die Zeit nach dem 30jährigen Krieg, den Napoleonischen Kriegen und den beiden Weltkrigen zu studieren, um in den kommenden Wirren möglichst viel Familienvermögen zu retten. Sachwert hat Geldwert immer geschlagen, wobei Immos nie die beste Lösung waren. Man erinnere sich nur an die lange Durststrecke von 1945 bis 1990, wo sie verfielen, oder an die Zwangshypotheken. Die größte Narretei war natürlich Papiergeld. Ich habe von einem entfernten Onkel ein Bündel Tausendmarkscheine von 1910 geerbt. Als Warnung.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Bei dem größten Verlust müssen wir uns sogleich umherschauen, was uns zu erhalten und zu leisten übrig bleibt.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Beitragsbild von Bernd Zeller aus ZZ. Heute: Die Meldestelle Faktencheck hat belastende Dokumente gefunden.
Ich befürchte dass all dies vom Ukraine Krieg überstrahlt wird. Da die USA verstanden haben, dass die Kapitulation der Ukraine dazu führen wird, dass sie den Rest der Dominanz in der Welt verlieren werden, läuft es auf einen NATO Russland Krieg hinaus. Der nächste Schritt wäre die Entsendung von EU Truppen in die Ukraine, die Russland wegebomben wird. Ob der Westen dann Russland direkt angreifen wird und wie er das tun wird, das ist unklar. Das Problem ist nur, dass die Sachwerte in einem Krieg sehr schnell kaputt sind.
Das Problem ist, dass nicht nur die Sachwerte sehr schnell kaputt sind. Meine Eltern haben 1945 fast alle Geldwerte verloren, als die Sparbücher entwertet worden sind und nur noch ein Zehntel der Geldsumme zur Abhebung verfügbar war. Das ist ja auch gar nicht anders zu erwarten gewesen, denn was sind Banknoten nach einem verlorenen Krieg wert, wenn sie nur ein Versprechen einer Bank sind, das Sparguthaben dem Sparer im Bedarfsfall wieder zurück zu zahlen?
Mein Vater sagte dazu nur als er 1949 36-jährig aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück kam – was ist Geld und Gut? – er sei zufrieden gewesen, lebend wieder bei Frau und Kinder zu sein.
Man muß bei Nachkriegsimmos eben eine Puste wie ein Marathonist haben!
Die Wohnungen der damals Heimatvertriebenen wurden „aus dem Markt entnommen“, nicht enteignet, indem die jeweilige Stadt – bzw. nach Gründung der BRD der Bund – den Vermieter geringfügig entschädigte.
Bereits rund 10 Jahre später waren durch vom eben genannten Vermieter auf die Zukunft aufgenommene billige Kredite die „Ostviertel“ in nahezu allen bundesdeutschen Städten fertiggestellt (Stettiner, Danziger, Königsberger, Breslauer Strasse etc). Der mir bekannte Vermieter meiner Großeltern (der lange rätselte, wo denn Stallupönen wohl liege) hatte nun seine alte Immo zurück, typischerweise von den Vertriebenen noch aufgepeppt, plus ein oder zwei der klassischen 50/60er-Mietskasernen. Dann starb er. Die Erben verkauften an einen Fleischermeister und zogen als knappe Millionäre von dannen (DM zur Kaufkraft von 1966!!).
„Absolute Blue Chip-“ Sachwerte waren Fabriken, deren Inventar von den Tommies nicht abtransportiert wurde, besonders natürlich Holzwerke/Möbelfabriken. Der Boom dauerte noch bis in die frühen 2000er (Dank DDR).
Ich sehe das auch so, obwohl Kind der achtziger Jahre. Aber ich kannte die DDR aus dem Zonenrandgebiet. Mein Großvater wollte kein Haus kaufen weil er sein Elternhaus hinter dem Zaun mit dem Fernglas sehen konnte. Ein Krieg ändert alles.
Ich weiß nicht wie es weiter geht, aber es sieht so aus dass der Westen entweder in einen Krieg gestürzt wird, oder sich in Aufrüstung und Schulden verstrickt. Selbst wenn die Ukraine kapituliert hat wird China die USA noch am Hals haben. Also, was meine Rente betrifft bin ich ziemlich ratlos. Aber lebendig zu sein ist schon ein Wert an sich.
Vermieterführerschein war mir neu. Nach kurzem googeln. Nur von gestern.
„Als Mittel gegen Wohnungsmangel und hohe Mieten stimmten die Grünen mit breiter Mehrheit für einen Leitantrag, der ein Wohnungswirtschaftsgesetz und eine „Lizenz zum Vermieten“ vorsieht…“Und falls Auflagen vom Vermieter auf Dauer nicht erfüllt werden, muss dieser Vermieter eben vom Markt. Dann ist Ende Gelände“, sagte Ghirmai.“(t-online)
> Indien-ETF A2PB5W
Sie hatten ja damals danach gefragt. Ich habe den ja nun schon laenger als Gewichtsanpassung zu einem All-World unter Beruecksichtigung von Indiens besonderer Stellung als Tuer zwischen West und Ost. Er hat hat im Vergleich zum Vanguard lange Zeit besser abgeschnitten. Bei mir zehn Prozentpunkte mehr in der Renditenentwicklung bis zum letzten BRICS-Treffen. Danach ist er zurueckgefallen, geht seitwaerts, und ist jetzt ca. 1% hinter dem All-World. Halt immer auch eine Regional- und Politikwette.
> halte ich mit einem Prozent
Das macht das Kraut nicht fett. Ich wuerde bei solchen Werten nicht unter 5% halten. Renditemaessig bricht das nicht aus wie vielleicht eine gut getroffene Einzelaktie, als Stabilitaetsanker wie auch Allokationsveraenderer ist es zu wenig.