Küchentischgefühle – was sollen die?

Robert H. hat nun eine Filmfirma gedungen, welche die ölige Fühligkeit in das Zentrum seines Wahlkampfs stellt. Auch der Zwangsgrünfunk macht mit. Hier eine geringfügig pointierende Zuspitzung, welche die strenge Justiz mir als satirische Übertreibung durchgehen lassen möge:

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Was soll das?

Es ist kein politischer, sondern ein Kulturwahlkampf in der fühligen Küche des Pfefferkuchenhauses im tiefen Märchenwald, in dem die gesetzgeberische Vergangenheit von Robert H. Lichtjahre entfernt ist. Das Drehbuch kommt mir vor wie Meister Nadelöhr mit dem naiven Schnatterinchen und dem belehrenden Mischkabär, ohne den anarchischen Pitti. Diese Verlagerung der Balance auf das linke Bein des Gefühls ist ein Rekurs auf die herrschende Mode um 1900. Auch damals im Jugendstil wucherte die Industrie- und Technikfeindlichkeit, Pflanzen rankten sich die Fassaden empor, Blätter und Lianen wucherten an Vasen, Gläsern und Kaffeetassen. Der sexuellen Tabus frönende Mensch war die Projektionsfläche unerfüllter Allmachtsphantasien. Viele damalige Ansätze begegnen uns jetzt wieder, was nicht Zufall, sondern Methode ist.

Es gibt in Wohlstandsblasen dieses Milieu der quasireligiösen Schwärmerey, welches sich von den wertschöpfenden Prozessen völlig abgelöst hat. Subventionskünstler, Quacksalber, Weltverbesserer, Phantasten machen wohl mit Bestimmtheit ein Viertel der Bevölkerung aus, von Volk sollte man in diesem Zusammenhang nicht schreiben. Und Robert H. hat sich aufgemacht in diesem Ozean der Ahnungslosigkeit, in dem auch Linke, Christ- und Sozialdemokraten ihre Angeln ausgeworfen haben, mit dem ganz großen Schleppnetz zu fischen.

Saskia, Nancy und Olaf sind in diesem Flaum der weichen Wolken völlig unflugfähige Vögel. desgleichen der liebe Friedrich. Sie haben emotional etwa denselben schweren Stand wie der aus Hartholz geschnitzte deutsche Zäpfle Kern gegenüber dem italienischen Schlawiner Pinocchio. Man möchte meinen, Saskia sei aus trockenem Eichenholz des schwarzen Walds. Der fluffige Robert H. hat sich nun aufgemacht, in den woken Randbereichen der Konkurrenz abzuräumen. SPD und CDU lassen das mit sich machen. ja bekommen nicht einmal mit, wie ihnen mitgespielt wird.

AfD und BSW sind die Gegenpole des Wokismus, bei ihnen sammelten sich Realisten. Sie werden vom Daunenhagel des Wirtschaftsminsters nicht umgeworfen.

Meine Prognose für die Bundestagswahl: Die Grünen werden auf Kosten von CDU und SPD gegenüber den derzeiteigen Umfragen etwas zulegen und könnten im extremsten Fall bis 20 % erreichen. Was das BSW betrifft, kommt es sehr auf den Verlauf des Ukrainekriegs an. Sollte er sich im Februar dem Ende zuquälen, hat Frau Wagenknecht einen schweren Stand: Ihr dominierendes Thema ist dann weg. Dasselbe Schicksal würde die SPD ereilen. Ein Wahlkampf der außenpolitischen Mäßigung funktioniert nur im Getöse der dumpfen Raketeneinschläge. Über die parlamentarische Balance zwischen CDU und SPD wird wieder einmal wie üblich in Moskau und Washington entschieden werden.

Die besten Karten hat die AfD, weil viele CDU-Anhänger mit Grausen an eine Koalition ihrer Lieblingspartei mit den Grünen denken. Anhand von verschiedenen, teils sehr widersprüchlichen Umfragen, kan man annehmen, daß ein beträchtlicher Teil der CDU-Wähler – wenn schon, denn schon – lieber eine Zusammenarbeit mit der AfD als mit den Grünen hätte. Das ist für den „lieben Friedrich“ – so die Ansprache von Dr. M. – jedoch keine Option, was ihm Stimmen kosten dürfte.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Jeder Mensch ist ein Adam; denn jeder wird einmal aus dem Paradiese – der warmen Gefühle vertrieben.“ (Geh, Rath v, Goethe im Juli 1820)