Kein Sommerloch… nirgends – mein Sudelbuch im Juli 2024

Gastbeitrag von Helmut Roewer

Diesseits und jenseits des Atlantiks überschlugen sich die Ereignisse, die über den Tag hinaus wirken
werden. Das ist sicher. Nur wie das Ergebnis aussehen wird, steht noch in den Sternen.

Erster Juli 2024

Quo vadis? Der Parteitag der AfD am Wochenende lässt kaum einen Gedanken aufkommen. Parteiführer bleibt Tino Normale. Die Partei hat sich, denke ich, auch im Übrigen vorgenommen, nicht mehr aufzufallen. Ihre Hauptwerbung bleibt folglich der randalierende Mainstream-Mob. Wenn das die Parteistrategie der AfD sein sollte, wird der Entschluss begreiflich, in Essen zu tagen. Sonst nicht.

Quo vadis? (2): Die Parlamentswahl gestern in Frankreich, brachte einen erheblichen Zuwachs der Rechten. Doch mit 33 % der Stimmen dürfte das Potential der blonden Marine ausgeschöpft sein. Der zweite Wahlgang wird dann durch Wahlabsprachen der Verlierer dafür sorgen, dass diese an der Macht blieben. Das Gegenteil wäre ein Wunder, von dem wir im Übrigen nichts Gutes zu erwarten hätten.

Quo vadis? (3): Beim Hegemon setzt sich das Räuspern und Luftholen und Räuspern fort. Joe jedenfalls hat schon erklärt, dass er im Traum nicht daran denke, auf die weitere Kandidatur zu verzichten. Auch seine Frau Jill hält ihn für fit. Jetzt lebt er bis zum Parteitag der Dems doppelt gefährlich. Der Secret Service, der für sein Überleben verantwortlich ist, wird das auch wissen.

Vierter Juli 2024

Man stutzt und staunt: Der kleine Wlod will seit gestern den Krieg bis Ende des Jahres liquidieren, weil der den Wiederaufbau des Landes störe. Von der Rückeroberung der Krim, die noch vor Wochenfrist zu seinem Standard-Programm gehörte, ist plötzlich keine Rede mehr. Wer gab ihm diese bahnbrechenden Gedanken ein? Ich tippe auf Viktor Orbán, den Chef aus Ungarn, der erstmals nach Kriegsbeginn in die ukrainische Hauptstadt reiste. Er brachte als erster westlicher Politiker keine Geschenke mit, sondern unangenehme Wahrheiten. Er wird geraten haben, Putin beim Wort zu nehmen, denn der hatte Mitte Juni öffentlich gemacht: Der Krieg ist an dem Tag zu Ende, wenn die vier angeschlossenen Provinzen Lugansk, Donjezk, Saporoshje und Cherson als zu Russland gehörend anerkannt sind, und wenn sichergestellt ist, dass die restliche Ukraine Nato-frei bleibt.

Orbán (2): Erstaunlich ist, dass der Ungar am ersten Tag seines Zusatzamtes eines Vorsitzenden des EU-Rats diese Reise unternahm und damit ungesäumt umsetzte, was er zum Programm seiner Amtszeit gemacht hatte, nämlich den Frieden im Ukraine-Konflikt zu befördern. Ich denke mal, den Kriegsschreiern diesseits und jenseits des Atlantik hat es erstmal die Sprache verschlagen. Doch hinter den Kulissen werden die üblichen Verdächtigen alsbald daran arbeiten, den Störenfried (sprich: Kriegs-Störenfried) um die Ecke zu bringen.

Fünfter Juli 2024

Wagenburg: Da haben sich die Spitzen-Dems im Weißen Haus um ihren Hoffnungsträger versammelt mit Männin und Mäusin. Die Gouverneure, angereist von nah und fern, Gretchen Dings vom Norden und Gavin aus dem Sonnenscheinstaat. Alle schworen sie Gefolgschaftstreue – allem Mediengerumpel zum Trotz. Nur die Obamas schwiegen still.

Stillschweigen (2) oder da hört der Spaß auf: Da hat sich doch die auf woke getrimmte Polizei in Essen tatsächlich getraut, ein Fahndungsfoto ins Internet zu stellen, nachdem der Abgebildete am vergangenen Wochenende einen ihrer Kollegen zusammengetreten und dabei schwer verletzt hatte. Neinnein, Nanzy hat sich noch nicht geäußert und mitgeteilt, dass dieser friedfertige Demonstrant eine schwere Jugend mit einem Nazi-Vater hatte. Kommt vielleicht noch. Nebenbei bemerkt: Landesvater und Stadtoberhaupt hatten zu dieser sog. Gegendemo aufgerufen, obwohl jedermann, der bei Verstand ist, wusste, dass die Sache gewalttätig verlaufen werde.

Sechster Juli 2024

Da reiste doch gestern ganz überraschend Viktor Orbán in die Höhle des Bösen. Kaum ward es ruchbar, plapperten die Leader der freien Welt durcheinander. Sie betonten, nicht gefragt worden zu sein. Na, so was. Nur der Leader der Leader äußerte sich nicht. War ihm wahrscheinlich auf die Schnelle nicht beizubiegen, wer dieser Ungar sei und wo das Land liegt, das er beherrscht.

Orbán (2): Was er da in Moskau besprochen hat, ist bestenfalls der Spekulation zugänglich. Auch Putin blieb vage. Klar war nur, dass das Signal in Moskau angekommen ist und dort gerne gehört wurde. Nein, das Europa, was die blonde Ursel zu vertreten meint, ist nicht so einheitlich, wie die Dame das gerne öffentlich macht, falls sie nicht gerade heimlich mit Big Pharma Geheimabsprachen trifft.

Orbán (3): Da wollte es die sprachmächtige Annalena dem Unbotmäßigen aber zeigen. Doch falsch geplappert: Die Ungarn sagten ihre für den kommenden Montag geplante Reise nach Budapest einfach ab. Ahnt in D irgendwer, dass man uns international nicht mehr braucht – schon gar nicht, wenn das gestylte Bildungs-Prekariat sich ansagt, um Porzellan zu zerschlagen.

Atlantisches: Die innenpolitischen Auseinandersetzungen in den USA über die Rüstigkeit des Oberbefehlshabers der Freien Welt nehmen groteske Formen an. Einer nach dem anderen entblößen
sich die Oligarchen im Pro und Con. Sie berufen sich auf ihre Biden-Spenden. Merke: Geld regiert die Welt.

Atlantisches (2): Dieselben Risse wie bei den Oligarchen zeigen sich in der dortigen MainstreamPresse. Kein Wunder, denn diese gehört jenen. Den Vogel schließt The Economist ab: Er bringt einen Rollator mit einem großen Präsidenten-Wappen an der Vorderseite.

Atlantisches (3): In GB erringt die Linke einen Traum-Wahlerfolg und ein Nobody mit Bürokratengesicht und deutsch klingendem Namen zieht in Downing Street No. 10 ein. Er will jetzt das Klima retten. Genau das richtige Rezept bei einer strauchelnden Volkswirtschaft nebst hoher Inflation.

Siebenter Juli 2024

Ein Traum: Wir reden bei Tisch angesichts des sich selbst zerlegenden Hegemons über den American Dream. Jaja, der amerikanische Alptraum, sagt einer witzelnd. Wär ein hübscher Buchtitel. Fehlt nur noch, dass jetzt einer mit müsste-man-mal-schreiben daherkommt. Sagt aber keiner, denn die Tischrunde ist pure Phantasie. Früh um fünf aus dem Fenster in den anbrechenden grauen Morgen gekuckt. Dabei an das Gespräch mit S. gedacht: Bei uns werde sich erst etwas ändern, wenn eine Vorgabe aus Amerika es erzwingt. Doch die ist meilenweit nicht in Sicht.

Esstisch (2): Der reale ebensolche steht am vorvergangenen Abend in der Leipziger Grassistraße. Hier wird von puppenstuben-niedlichen Vietnamesinnen aufgewartet, die sich eines putzigen Sächsischs befleißigen. Der grüne Tee sorgt dafür, dass wir nüchtern bleiben, um über die Lesung von Michael Klonovsky nebst Klavierbegleitung von Jelena Gurjewitsch – so jedenfalls würde mein Vater den Namen aus dem Kyrillischen transkribiert haben – herziehen zu können. Der Auftritt war bemerkenswert genug. Er las drei Texte, sie spielte drei Komponisten, Chopin, Liszt und – etwas fragwürdig – Verdi, vermutlich zum mitsingen, was indessen unterblieb.

Esstisch (3): Publikum und Autor befremdelten einander. Ob’s bei ihm zum Stil gehört, das weiß ich nicht, die neben und hinter mir Sitzenden waren offensichtlich mit anderen Erwartungen gekommen, denn zum Vortrag kam nicht das gewohnt Politisch-schnoddrige, sondern Texte über das abendländische Trinken, die Selbstironie und ein das Sexuelle betonender Auszug von einer der Kurzgeschichten aus dem Band Die schöne Apothekerin.

Esstisch (4): Der Mann liest vorzüglich. Als ich gestern, durch die Lesung angeregt, die Geschichte im frisch erworbenen Buch nachlas, klang seine Stimme in mir nach. Seine Heldinnen, auch anderen Ortes, sind solche, die des Mannes Blutdruck steigen lassen. Ich mag nicht unterstellen, dass er irgendwo diese etwas platte Metapher nutzte, ich erwähne sie hier nur, um eine Nietzsche-Fälschung loszuwerden: Gehst du zum Weibe, vergiss das Blutdruckgerät nicht.

Esstisch (5): Beim Spotten konnte auch die unerwartete Begegnung mit einem Manne nicht beiseite bleiben, den ich das letzte Mal mit Bewusstsein drei Jahrzehnte zuvor in Erfurt traf. Da waren wir beide etwas jünger. Fürwahr. Sowas geht nie ohne Peinlichkeiten ab. Er frug, ob ich jetzt Beamtenpension bezöge und zeigte Erstaunen, als ich das bejahte. Das kommt davon, wenn man als Pressemensch in erdichteten Schlagzeilen lebt, so dass die Wirklichkeit unbeachtet an einem vorübergeht. Ich bot ihm im Gegenzug an, sein jüngstes Buch zu besprechen. Er schien nicht abgeneigt.

Achter Juli 2024

Die wirkliche Lage an der Ostfront lässt sich mit westlichen Siegesmeldungen über die Abschüsse russischer Raketen kaum noch verkleistern. In Wirklichkeit rücken die russischen Truppen meterweise in den Oblasten von Saporoshje und Cherson vor. Nie zuvor gehörte Dorf- und Straßennamen tauchen auf und verschwinden wieder im Nachrichtenmüll. Nach meinem Eindruck haben die Russen in beiden Bezirken den Dnjepr überschritten, ohne jedoch in die gleichnamigen Hauptstädte einzudringen. Es sieht nicht so aus, als würden sie sich hier in den verlustreichen Häuserkampf einlassen. Sie begnügen sich damit, den Gegner Stück für Stück im Gelände zu zerschlagen. Dort muss die Feuerüberlegenheit der russischen Truppen erdrückend sein.

Ostfront (2): Unklar ist nach wie vor im Norden der Stand der Dinge bei der Industrie-Großstadt Charkow. Trotz erheblicher Bevölkerungsverdünnung vor gut einem Monat durch Aussiedlung, respektive Flucht von Einwohnern nach ?Westen, ist die Stromversorgung für den Rest der dort Ausharrenden nahezu zum Erliegen gekommen.

Ostfront (3): Wieweit der russische Krieg gegen die Stromversorgung der Ukraine letztlich zu deren Zusammenbruch führen wird, ist noch nicht zu beantworten, aber es sieht danach aus. Vor zwei Jahren machte ich mir die ersten Gedanken, die in diese Richtung zeigten, konzentrierte mich aber zu sehr auf die Stromversorgung der Eisenbahnen als damals naheliegendes Angriffsziel, was aber erkennbar nicht erreicht wurde.

Ostfront (4) – politisch: Selenskyj ist zu Durchhalteparolen übergegangen, und seine nationalistischen (west-ukrainischen) Unterstützer-Milizen setzen auf Sieg auf der ganzen Linie – zumindest verbal. Putin hat nach dem Orbán-Besuch klargestellt, dass die Bedingungen für das Kriegsende feststehen, und er sich nicht zum zweiten Mal auf einen Waffenstillstand à la Minsk-Abkommen einlassen wird, was seinerzeit dem Gegner Zeit zum Aufrüsten verschafft habe.

Bei unserm westlichen Nachbarn siegt das Establishment. So wie am 1. Juli von mir angenommen.Ein Rechthaben, über das man sich nicht freut. So kann denn der frivole Untergang dort in den gewohnten Bahnen weitergehen.

Neunter Juni 2024

Sprachidiotismen sind kein Privileg unserer Tage. Man denke nur an Filmemacher und Liedermacher vergangener Zeiten.

Reisediplomatie: Jetzt ist unsern Plappermarionetten wirklich der Schreck in die Glieder gefahren, denn gestern reiste dieser Orbán, wieder ohne zu fragen, ins Reich der Mitte, wo er sogleich vom Führer der Chinesen zum Meinungsaustausch empfangen wurde. Der Ungar äußerte sich hernach über den Zweck der Mission. Es gehe ihm darum klarzustellen, dass ohne das mächtige China der Friede in der Welt und speziell der in der Ukraine nicht herzustellen sei. Dem haben die Kriegstreiber in Berlin und anderswo nichts entgegenzusetzen als: wir wollen ihn aber, den Krieg.

Kriegstreiber (2): Sie greifen zu Rettungsringen, die nicht einmal sich selbst zu tragen vermögen. Neuerdings verbreiten sie via Kiesewetter und andere bedeutende Sandkastenstrategen, dass der Anschlag auf Nord Stream bereits 2014 in der Ukraine geplant worden sei und zwar, halten Sie sich fest, als russische Fals flag operation – in der Hauptrolle der böse Wlad in der Verkleidung einer Kiewer Marktfrau.

Voreilig: War meine gestrige Behauptung, es bliebe in F alles beim Alten. So ganz nicht. Wir werden erst mal erleben, wie die drei entstandenen Machtblöcke sich gegenseitig am Regieren hindern. Doch das ist dortzulande auch nichts eigentlich Neues. Insofern lag ich richtig. Jetzt liegen die folgenden Themen auf dem Tisch der Kompromisse-Finder: Rentenreform stoppen, Atomkraft abschaffen, Zuwanderung forcieren, Klimalüge retten. Armes Frankreich.

Zehnte Juli 2024

Über Nacht im Postfach das neue Senioren Akrützel von Bernd Zeller. Darin, S. 12: Wahlen sind der Schwachpunkt der Demokratie.

Schwachpunkt (2): Wer leichtfertig glaubte, unter dem alt-neuen Donald würden Polens politische Akteure etwas ziviler werden, der irrt gründlich, denn gestern schloss der ein wechselseitiges Sicherheitsabkommen mit seinem Herzbruder Selenskyj. Was sie einander mit 9000 Worten versprachen, mag dereinst Historiker zur Doktor-Promotion anregen. Heute interessiert eigentlich nur das imperialistische Getue aus Warschau: Dein Land ist mein Land, und mein Land ist auch mein Land. Oder wie der bekannte polnische Dichter Hoffman aus dem slawischen Fallersleben dereinst reimte: Von der Oder bis zum Dnjepr, von dem Schwarzmeer bis zum Belt, Polen, Polen über alles, über alles in der Welt.

Schwachpunkt (3): Was hatten sich doch die Guten über die heimlichen Abreisen des Viktor Orbán nach Kiew, Moskau und Peking erregt. Kaum ist er zurück, wird seine für die Führer der EU zusammengefassten Eindrücke in die Öffentlichkeit lanciert. Nach dem Motto: Lasst uns die Sache torpedieren.

Schwachpunkt (4): Derweil feiert man in DC den 75. Jahrestag der Nato-Gründung. Wäre es nicht allzu wahr, könnte man das Fest unter dem Motto Im-Bett-mit-dem-Leader begehen.

Elfter Juli 2024

Der Raketeneinschlag in ein Kinderkrankenhaus in Kiew vor einigen Tagen bebt medial nach. Beide Seiten zeigen mit dem Finger aufeinander. Eine russische Iskander oder eine ukrainische Boden-LuftRakete, das ist hier die Frage. Der Zufall ist ein böser Bube. Falls es jedoch Absicht war, stellt sich diese Frage nicht. Dann ging es um einen Propaganda-Effekt, und dafür kommt nur eine der beiden Seiten in Frage.

Propaganda (2): In Washington DC übertrifft man sich derzeit gegenseitig in Absichtserklärungen und Rüstungszahlen. Ob die mal einer mit der Wirklichkeit verglichen hat? Mir schrillt noch im Ohr, dass vor Jahresfrist gemeldet wurde, dem Russen gingen Raketen und Artilleriemunition aus. Sieht nicht danach aus. Und vor Zweijahresfrist hieß es: Er müsse Kühlschränke demontieren, weil er dank des westlichen Wirtschaftskrieges keine Chips mehr habe. War Blödsinn, man vergisst ihn lieber.

Propaganda (3): Das polnisch-amerikanische Ehegespann Sikorski – er ist der Außenminister – erklärt
den Ungarn Orbán, welcher bezichtigt wird, alles an die Russen zu verraten, zum Sicherheitsrisiko der Nato. Man tut gut daran, diese amerikanischen Polen als ein Sicherheitsrisiko für den Weltfrieden im Auge zu behalten. Die Baltenstaaten stimmen in den Chorus ein. Die sowjetische Vergangenheit wird in Form von extremem Nationalismus noch lange fortklingen – versprochen.

Propaganda (4): Mainstream findet meldenswert, dass Joe sich auf dem Nato-Gipfel gut gehalten habe. Das ist nicht ohne Witz, wie der Bericht aus einer einschlägigen Anstalt. Aussagekräftiges ist hingegen nicht zu entdecken. Nach dem Schock des TV-Duells tritt allmählich wieder die Alles-imgrünen-Bereich-Routine ein.

Zwölfter Juli 2024

Vor knapp vier Jahren konnte sie noch Kanzler, wie Blöd, stets gut im Bilde, es zu radebrechen wusste. Jemand muss es ihr nunmehr nahegelegt haben, dass sie das nicht kann. Naheliegend also, dass ihr das vorgestern Nacht in Amerika auffiel. Da wird bestimmt, wer’s kann und wer nicht. – Stelle mir vor, dass eine Befehls-Kette in Gang kam: Jennifer wurde via Schwab zu Gates einbestellt, der sagte es ihr, und sie sagte es an Annalena weiter. Jetzt muss Robert der Denker ran.

Amerika (2): Da darf bei den plötzlichen Erkenntnissen der Herr Scholz nicht fehlen. Flugs kündigte er vor Ort an, dass der Hegemon jetzt wieder weitreichende, gegen Russland gerichtete Raketen in D stationieren werde. Die Frage, ob man hierzulande dem zustimmen müsste, stellt sich erst gar nicht – er tat es bereits.

Nachtrag vom Vormittag: Der topfitte Joe spricht den neben ihn stehenden Wolodymyr als Mr. Putin an. Jetzt haben es sogar die alternden Hollywood-Stars wie Clooney und Douglas erkannt, dass mit dem Manne etwas nicht stimmt. Boshafte Kommentatoren im Internet beschäftigen sich indessen mit der Frage, ob die beiden in einen Showkampf eingetreten sind, wer von ihren die Rolle des Biden in der Netflix-Serie Jill und ich übernehmen darf. Amerika wartet gespannt auf die Entscheidung.

Dreizehnter Juli 2024

Das große und gute Amerika schützt uns, lese ich. Man – wer immer das sein mag – habe einen Anschlag auf den Rheinmetall-Chef vereitelt. Und zwar einen durch die bösen Russen. Soso. Die Meldung ist so hanebüchen, dass man bequem Zeit hat, die Frage zu stellen: Qui bono (wem nutzt das)? Ich habe da mal einen Vorschlag: Dem großen und guten Amerika. Ich muss nur zuhören, was die deutschen Routine-Plapperer zum Besten geben. Deren Kriegshetzer drehen frei im Raum und übertreffen einander an Drohungen Richtung Moskau. – Nur mal so und zum Ordnen der Gedanken: Was ist eigentlich passiert, ich meine außer der Behauptung, die CNN aufgestellt hat? Weiß das einer?

Amerika (2): Derweil reiste dieser Orbán mit seinem Staatsflieger von DC nach Florida, um dem Donald guten Tag zu sagen. Der bemerkte zu dem Friedensreisenden, er werde den Ukraine-Krieg gleich nach seinem Amtsantritt liquidieren. Man kennt das schon. Wieder zeterte die transatlantische Meute los: Das darf der nicht. Jeder meint den auf seiner Seite.

Amerika (3): Tonänderung im Präsidentenwahlkampf. Die Dems geben sich mit Unterstützung von Umfragen, die sie finanziert haben, sicher, dass sie gewinnen, wenn es ihnen gelingt, Chef Biden aus dem Rennen zu werfen. Seltsame Schlachtordnung. Ich dachte, Trump sei der Gegner. Doch Biden denkt im Traum nicht dran zu weichen. Nur er könne seinen Job zu Ende bringen, sagt er, womit er zweifellos recht hat.

Vierzehnter Juli 2024

In Pennsylvania schießt bei einem Wahlkampfauftritt unter freiem Himmel ein Attentäter mit mindestens 6-8 Schüssen vom Dach einer Fabrikhalle auf Donald Trump. Er trifft ihn am rechten Ohr, mindestens ein Zuschauer stirbt im Kugelhagel. Ziemlich prompt wird der Mörder erschossen. Obwohl jeder, der nur will, sehen kann, was dort passiert ist, fummeln die Mainstreammedien eine Lüge aus Halbwahrem zusammen: Trump habe während eines Wahlkampfevents von seiner Eskorte von der Bühne geführt werden müssen. Vom Attentat kein Wort.

Fünfzehnter Juli 2024

Tja, was soll man sagen? Nun ist also passiert, was ich seit Jahr und Tag vermutet habe. Es ist unter seinen Feinden Allgemeingut, dass man ihn nur wegkriegt, wenn ihn einer umlegt. Der greise Biden brachte genau dies vor Tagen erst zum Ausdruck („It‘s time to put Trump in a bullsey“ – es ist Zeit, Trump ins Zentrum einer Schieß-Zielscheibe zu rücken). Das ist kaum fehlzudeuten. Es richtet sich an jedermann nach seinem Vermögen. Das also ist die eigentliche Gefahr, in der Trump schwebt. Er kämpft nicht nur gegen die üblichen Verdächtigen, sondern gegen eine anonyme aufgehetzte Masse, aus der nur einer hervortreten muss, der sich im günstigen Moment zum Vollstrecker berufen fühlt. Das gegenwärtige Attentat deutet genau in diese Richtung, der Attentäter ist extrem jung, wohnte relativ nahe und wird die Örtlichkeit genau gekannt haben.

Attentat (2): Nebenbei bemerkt: Wenn gestern Abend das FBI mitteilt, der Mörder habe keine Hintermänner gehabt, lächelt man milde. Woher weiß man das so prompt? Aus den Akten? Und ein zweites Stutzen: Man identifizierte den Täter sogleich anhand seiner DNA. Hatte man seine Probe bereits gespeichert? Nur mal so? Oder ist das nur quasi-wissenschaftliches Geplapper, während ihn in Wirklichkeit einer der Ortssheriffs erkannte?

Attentat (3): Biden will, sagte er heute Nacht, den soeben beginnenden Parteitag der Republikaner mit allen Mitteln schützen lassen. Was meint er damit? Es graust einen, wenn man’s hört.

Attentat (4): Die öffentlich-rechtlichen Desinformanten justieren am Sonntagabend in der Pause des Europameisterschafts-Endspiel die Meldung neu: Trump nur leicht am Ohr verletzt. Also, Leute, kein Grund zur Aufregung. Dass er nur um ein, zwei Zentimeter am Tod vorbeigeschrammt ist, lässt man weg. Es könnte den Falschen in die Karten spielen.

Sechzehnter Juli 2024

Keine Überraschung: Jetzt ist es also parteiamtlich, der Donald ist der Präsidentschaftsbewerber der Reps. So what. Sankt Bürokratius ist Genüge getan. Überraschend hingegen, seine Auswahl (pick) eines Vice. Seine Name ist Vance, von dem wir nicht einmal den Vornamen kennen, sondern nur das Kürzel J.D. Der ist noch keine 40, ein gutes Alter. Dagegen wirkt die Copilotin von Biden wie eine alte Schreckschraube (Achtung: Rassismus).

Keine Überraschung (2): Die Koalition streitet über die Höhe des Dings-Euro-Tickets. Als hätten wir in D keine wirklichen Probleme. Das ist das reine Ablenkungsmanöver.

Keine Überraschung (3)? O doch, für mich schon. Nicht der Text, denn das ist dieser hier: „Sprechen wir die Wahrheiten aus – einfach so: Ihre Klimapolitik ist wirkungslos und zerstört Wirtschaft und Wohlstand, ihre Flaschendeckel-Gesetzgebung macht die EU so lächerlich wie Flaschendeckel unbrauchbar, auch E-Autos sind schmutziger als die verbotenen Verbrenner, die Arbeitslosigkeit steigt, es gibt nur zwei Geschlechter, es geht einen Cem Özdemir nichts an, was auf den Teller kommt, ihre Zuwanderungspolitik zerstört dieses Land und schadet den kleinen Bürgern, die auf preiswerte Wohnungen, öffentliche Schulen und Sicherheit in den Straßen angewiesen sind“, doch der Autor hat mich überrascht, Roland Tichy. Nebenbei: Ich hätte den Artikel gar nicht gelesen, wenn Egon W. Kreutzer mich nicht darauf mit Nachdruck hingewiesen hätte (https://egon-wkreutzer.de/die-visionaere-gesellschaft), denn der Artikel, dem die Worte entnommen sind, ist ziemlich lang und handelt am Anfang von den sexuell missglückten Gestalten aus dem Politikbetrieb, die mir am Dings vorbeigehen. Man erkennt auf Anhieb nicht, dass der Text am Ende eine Kriegserklärung der Tichy-Plattform enthält, nämlich die eingangs zitierten Worte
(https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/sommer-der-zuspitzung-der-sprechverbote-und-dernotluegen/). Jetzt allerdings müssen den Worten Taten folgen – und seien es klarste hageldichte
Widerworte.

Sibzehnter Juli 2024

Gestern hat das BMI die Zeitschrift Compact-Magazin verboten und alles Zubehör beschlagnahmen lassen. Das ist Neuland im Kampf gegen rechts. Es ist die wüste und willkürliche verfassungs- und rechtswidrige Beschädigung von Presse- und Meinungsfreiheit. Klarer kann man kaum zum Ausdruck bringen, dass die Herrschaften mit dem Staat des Grundgesetzes nichts am Hut haben. Egal, ob das Verbot vor Gericht Bestand hat oder nicht, seine Exekutierung ist bereits die volle Miete, ein Schlag, von dem sich Herausgeber und Verlag nicht mehr erholen werden. Die gesichert linksextreme Ministerin hat hierüber öffentlich ihr Behagen zum Ausdruck gebracht. – Die sog. Alternativen, einschließlich der sich so nennenden politischen Parteien, die jetzt nicht ein Fass aufmachen, sollten wissen, dass sie die nächsten sein werden, die der polizeiliche Knüppel treffen wird.

Verbotsorgie (2): Gestern Mittag sehe ich mir, weil neugierig, das Interview von Hans-Jörg Müller mit der russischen Außenamtssprecherin Marija Sacharowa an. Eine Stunde später ist es gesperrt. Sehr richtig, vor solchen Nachrichten muss der Michel geschützt werden, wenn er gegen den Iwan den Stahlhelm aufsetzen soll. Er könnte sonst zur Unzeit zur Besinnung kommen. https://www.pinews.net/2024/07/compact-tv-interview-mit-kreml-sprecherin-maria-sacharowa/

Achtzehnter Juli 2024

Parteitage anzusehen, ist eine intellektuelle Zumutung. Das gilt auch für den Parteikonvent der USReps, der seit Tag und Stunden zelebriert wird. Nutze die Zeit, die ich benötige, um mich nach einer üblen zahnärztlichen Traktierung zu normalisieren, und erheitere mich an Schlichtem. Konzentriere mich auf zwei Gesichter, die von Trump und dem neuen Vice Vance. Auffällig ist mir, dass Trumps Gesicht sich verändert hat. Da ist ein Hauch von Nachdenklichkeit und In-sich-gekehrt-sein eingekehrt. Was Wunder, dem hat am Samstag erst der Gevatter die Hand auf die Schulter gelegt.

Vance hingegen fröhlich, fast teddybärenhaft zu nennen. Doch was er sagt, hat einiges Gewicht: Der
Ukrainekrieg muss liquidiert werden, er lenkt den Hegemon vom Hauptfeind China und der Unterstützung des Mündels in Nahost ab. In dieser Simplizität hörte man das schon lange nicht mehr.

Zahnärztinnen (2): An den Stimmen höre ich, dass die Vermummten zwei Frauen sind, die sich da mit ihren Körperausbuchtungen auf mich stützen. Sobald sie die Macht über mich erlangt haben, dass ich nichts mehr sagen kann, reden sie miteinander, als wäre ich nicht mehr da, sondern sie selbst beim Kaffeeklatsch. Nicht, dass ich mich irgendwie ignoriert fühle, denn schließlich: Was gehen mich ihre Einkaufserlebnisse und erst recht gar die schlechten Erfahrungen mit Männern an? Es ist vielmehr
der Verdacht, dass sie bei ihrem Handwerk den Kopf nicht benötigen. Hoffentlich irre ich mich.

Neunzehnter Juli 2024

Lerne einen neuen Ausdruck aus dem Nachrichtenmüll: Compact wurde weggefaesert. Das erinnert lautmalerisch an ein anderes Neuwort: weggeflext.

Nanzy (2): An anderer Stelle wird erwähnt, dass die Namensspenderin von wegfaesern vor ihrer PolitKarriere – wusste gar nicht, dass er ein solches Vorher gab – eine angestellte Anwältin in einer der ganz großen global agierenden US-Anwaltsfirmen gewesen sei. Da komme mir keiner mehr mit dem quatschigen Hinweis, alle Espedisten seinen sowjetgesteuert. Es sei denn, einer behaupte, dass es diese reinrassigen Globalen auch seien. Dass allerdings wäre – siehe Compact-Verbot – verschwörungstheoretisch, mithin antisemitisch, womit sich – falls das nicht homophob ist – die Katze in den Schwanz beißt.

Transatlantisches (2): Der neue Star auf der US-Bühne, J.D. Vance – Eselsbrücke: das J.D. ist wie D.J., nur anders rum – versetzt unsere Politkaste in Atemlosigkeit. Der Verbindungsmann (the link) der Bundesregierung zum Hegemon, der im wirklichen Leben Link heißt, gibt Ratschläge nach drüben, die
ebenso lächerlich sind wie in diesem Kontext sein Name. Man müsse den Amis sagen, was die Ukraine für sie für einen Wert habe. Denke mal, dass wissen Blackrock, J.P. Morgan, Monsanto & friends weit besser als der sog. Liberale. Doch den Vance wird das nicht jucken. Wie sagte er doch neulich erst zur gertenschlanken Grünen, dieser unübersehbaren Ricarda L., sie solle gefälligst aufhören mit ihrer wahnhaften Energiepolitik, die Deutschland de-industrialisiere. Mithin, sie wisse nicht, was sie da rede, wenn sie vom Ukraine-Krieg spreche. Wat nu?

Transatlantisches (3): Bei den Dems bricht nackte Panik aus. NBC zeigt in einem Exklusiv-Interview den angeblichen Präsidenten, der dem Fernsehvolk erklären soll, dass er damit sagen wollte, den Donald in die Mitte der Zielscheibe zu rücken. Dass er das nicht kann, wundert nicht – dass man das hilflose greise Stammeln gnadenlos in voller Länge zeigt, schon.

Transatlantisches (4): Jetzt zieht man die Notbremse: Biden sei an Corona erkrankt. Das ist nun die nächste Lüge. Sie wird auf verschlungenem Wege in der Rücktritt führen. An den einschlägigen weiteren Lügen wird noch gearbeitet.

Zwanzigster Juli 2024

Die soeben mit einer satten Mehrheit auf weitere fünf Jahre im Amt als Kommissionspräsidentin bestätigte blonde Ursel gehöre nicht an diese Stelle, sondern ins Gefängnis, sagte soeben die polnische EU-Abgeordnete Ewa Zajączkowska-Hernik (sprich: Sajonskowska [dank an Prabels Blog]). Tja, der Green Deal kann mit all seinem Klima-Trallala weitergehen, inclusive Verbrennerverbot, Industrieabwracken und Zuwanderungs-Eldorado nebst, man höre!, zugehörigem Häuserbau. Letzteres zumindest angekündigt mit einer Geldlawine (= Geld des deutschen Steuerbürgers). Und nicht zu vergessen: Krieg gegen den Russen. So geht schwarz-grün, EU-weit, und damit basta. Und, ausnahmsweise mal blau: das ist die Blaupause für D.

Ewa (2): Die flotte Polin sitzt in einer Fraktion mit der AfD. Hüstel. Also wenn das jetzt kein Grund ist, um die Blauen zu verbieten, dann weiß ich es auch nicht. Dass es auf unser Grundgesetz nicht mehr ankommt, wissen wir nun ja spätestens seit dem gesichert verfassungswidrigen Compact-Verbot vor wenigen Tagen.

Ewa (3): Ihre Rede ist so kurz, dass sie nicht ausführt, welche Straftatbestände sie meint, als sie sich die blonde Ursel im Knast wünscht. Was mir in dem Zusammenhang durch den Kopf geht, würde nicht nur sie alleine betreffen, sondern auch die Frage, wie diese Mehrheit wohl organisiert worden ist. Nun will ich den Stimmenkauf nicht behaupten – wir leben ja nicht mehr in den Zeiten mittelalterlicher Handsalbungen –, aber gewundert habe ich mich schon.

Ewa (4): Das sind mal interessante Zeiten. Die schöne Polin meint in Richtung Ursula, die polnischen Soldaten stünden für deren Kriegsabenteuer nicht zur Verfügung. Ihr Landsmann Donald in Warschau sieht das allerdings ganz anders. Er würde lieber heute als morgen losschlagen. Gegen wen? Egal, Hauptsache gen Osten. Was meint eigentlich der allentscheidende Mann in DC dazu? Weiß man nicht, der überlegt gerade, sagt man, ob er krank oder gesund ist. Wetten werden noch entgegen genommen.

Nachträgliche Gedanken: Früher beging man den Zwanzigsten Juli mit feierliche Worten. Jetzt lässt man das. Ist schließlich 80 Jahre her. Und überhaupt die Attentate, mal sind sie gut, mal nicht. So wie heutzutage – vor einer Woche. Das EU-Parlament hat sich jedenfalls geweigert, das Letztgenannte zu
verurteilen. Da kommen eisige Zeiten über den Atlantik zu uns rüber.

Einundzwanzigster Juli 2024

Morgens um fünf hellwach. Das Denken ist hell und klar. Noch fehlen die morgendlichen Geräusche der Stadt. Die Spinne an der Decke über dem Kopfende meines Bettes schläft noch. Sonst macht sie sich dort beim ersten Büchsenlicht an ihren Netzen zu schaffen. Vermutlich hat sie kürzlich Beute gemacht, die erst mal verdaut werden will. Ich stehe auf und koche Tee.

Zweiundzwanzigster Juli 2024

Die Lüge vom russischen Buschta-Greuel klappt in sich zusammen. Man erinnere sich: Ende März/Anfang April 2022 richteten angeblich russische Truppen auf dem Rückzug von den nördlichen Vorstädten Kiews daselbst ein Massaker unter der Zivilbevölkerung an. War gelogen, wie jeder, der wollte, erahnen konnte. Jetzt steht der Haupttäter, ein Tscheche in ukrainischen Legionärsdiensten, ein Mann namens Siman, in Prag vor Gericht. Er war es und sehr wahrscheinlich nicht er alleine – eine Bande von Mördern und Plünderern.

Kiew (2): Es meldet sich der dortige Bürgermeister Klitschko zu Wort. Vermutlich ist er vom Immobilienkauf an der Alster wieder am Dnjepr zurück. Ihm ist plötzlich eingefallen, dass weiteres sinnloses Töten nur zu vermeiden sei, wenn man den Krieg sofort beendet und den Russen die von ihnen eroberten Territorien überlässt. Mein Eindruck: Da läuft sich einer als neuer Führer warm.

Kiew (3): Die US-Combo versucht indessen noch einmal eine allerletzte Offensive aus dem Mündel herauszupressen. Die US-Kriegsherren behaupten via Mainstream-Medien, dem Russen gehe die Munition aus. Jungs, das hatten wir schon, legt eine andere Platte auf. Das Ding ist durch. Jeden Tag rückt die russische Armee weiter nach Westen vor. Provozierend langsam, aber dank einer erdrückenden Überlegenheit unaufhaltsam.

Übern Teich: Joe steigt Sonntagmittag (Ortszeit) aus dem Rennen aus, Präsident hingegen bleibt er. Da ist er topfit. Man darf gespannt sein, wen die Hintermänner jetzt als neuen Heiland kreieren. Ich tippte auf Obama mit Michele als Maskottchen. Doch jetzt kommt erst mal Kamela – sichtlich gealtert.

Übern Teich (3): Habe zwei Tage gezögert, ob ich es notieren soll. Da diskutieren doch tatsächlich seltsame Heilige im großen und guten Amerika, ob der Obama schwul sei. Wen interessiert das denn eigentlich? Nun diejenigen, die mit solchem Palaver zu betonen oder zu verdecken suchen, dass der nach wie vor der wahre Steuermann in DC sei, und deswegen behaupten, Bidens Amtszeit sei in Wirklichkeit Obamas dritte und nun käme die vierte unter dem Cover von Michele. Besonders kurios in diesem Mediengeschrei die rechten Ultras: Obama sei ein moskowitisch gelenktes kommunistisches U-Boot gewesen oder sogar heute noch, während Mainstream nach wie vor Trump für ein solches hält. Man sieht: Alle Wege führen nach Moskau.

Dreiundzwanzigster Juli 2024

Man zuckt, wenn man’s liest. Jetzt also befleißigt sich Mainstream, seine Expertenstimmen zu mobilisieren, die dem unwissenden Volk eine Kamela Harris als Top of the pops schmackhaft machen sollen. Das entbehrt nicht der Komik, denn es sind dieselben Lohnabhängigen, die vor Minuten noch vom turnschuh-fitten Joe salbadert haben. Wenn er’s auch nicht ist, so hat er doch seiner Partei, die ihn soeben zur Aufgabe der Kandidatur zwang, ein Kuckucksei ins Nest gelegt – einen ihm persönlich gewidmeten Spendentopf, eine Kandidatin, die niemand leiden kann, und einen KandidatenWechsel, der im prozessfreudigen Amerika alles andere als vorschriften-konform ist. Ich freue mich bereits auf die einschlägigen Auseinandersetzungen. Am besten aber gefällt mir dies: Er bleibt bis zum bitteren Ende in seinem Präsidentenamt, um seine angebliche Nachfolgerin von demselben fernzuhalten. Tja, Jungs, da ist etwas gründlich schief gelaufen.

Joe (2): Immerhin ist es terminnahe gelungen, gleich nach dem Trump-Festival der vergangenen Woche den bösen Donald aus den Schlagzeilen zu verbannen. Das allein zählt für den wirklichkeitsentrückten Medienmob.

Vierundzwanzigster Juli 2024

In D gibt es seit gestern Morgen die ungeschwärzten RKI-Protokolle nebst weiterem erläuternden Aktenbestand der Behörde RKI. Ein Interner hat die Sachen an eine freie Journalistin durchgereicht. Wir werden Zeuge von zwei interessanten Informations-Kaskaden: a) alles, was man sich an wüsten Rechtsverstößen der Bundesregierung und ihrem vorsätzlichem Belügen der Bevölkerung vorstellen konnte, findet eine eindrucksvolle Bestätigung, b) Mainstream schließt die Reihen, um das Ungeheuerliche vor dem Publikum weiter zu verbergen.

Alles gelogen (2): Joe ist in der Versenkung verschwunden. Angeblich ist er außer Gefecht gesetzt. Sein Verzichtsschreiben von Sonntag wird in seiner Echtheit angezweifelt. Das alles riecht nicht nach einem sauberen Abgang. Man schwankt zwischen Schmierenkomödie und Schurkenstück. Warten wir mal ab, ob Jill noch mal auftaucht. Nebenbei: Plötzlich entdeckt Mainstream, dass der Donald doch recht alt sei, jedenfalls zu alt fürs Präsidentenamt.

Alles gelogen (3): Die Szenerie in den Staaten ähnelt immer mehr, so wie Niall Ferguson im Juni weise
anmerkte, den Gepflogenheiten der greisen Oligarchen der untergehenden Sowjetunion: Biden ist einfach weg, verschwunden, nicht mehr da. Alle starren sich gegenseitig an und eröffnen ihre Kriege, um der formal zuständigen Kamela die Macht vorzuenthalten. Die berichtet derweil in Delaware in der ihr eigenen Art von einem angeblichen, aktuellen Telefonat mit dem Commander. Ihr Auftritt vor der Presse ist so bizarr, dass ich ihn erst gar nicht glauben kann und rasch einen Screenshot mache.

Fünfundzwanzigster Juli 2024

Wie Kai aus der Kiste: Sitzt Joe – Schnitt – 11 Minuten – Schnitt – im Oval Office und versichert sich, der Nation und der Welt, dass er nicht aus gesundheitlichen Gründen auf die Kandidatur verzichtet hat. Nein, ihm geht’s gut, er ist fit for the job. Auf das Vorher und das Nachher des Auftritts wird gnädig verzichtet.

Kiste (2): Wird nicht mehr ausgepackt, um die halbleeren Regale im Globus in Isserstedt bei Jena zu füllen. Urlaubszeit oder Endspiel? Der 15 km westlich entfernte real kurz vor Schilda sah auch erst so aus, jetzt ist der dicht.

Kiste (3): Dort in der Intelligenzabteilung in Isserstedt kaufe ich vom Ramschtisch eine sehr schöne Ausgabe der Selbstbetrachtungen des römischen Kaisers Mark Aurel, eingebettet ins Marxsche Kapital und die üblichen Körper-Geist-Anleitungen.

Kiste (4): Nach wie vor gibt es dort auch, ganz im Gegensatz zu den Kaufhallen zu Schilda, die allfälligen diversen Militaria-Hochglanz-Zeitungen. Beim Blättern in den konkurrierenden Blättern fällt mir ins Auge, dass sie ganz auf Russland fokussiert sind und zwar: Russengreuel in Ostpreußen (WK I) und deutsche Panzersiege vor Moskau (WK II). Soso. Bezweifle allerdings, dass sich dadurch die Zahl der Freiwilligen im republikanischen Heer wird steigern lassen.

Sechsundzwanzigster Juli 2024

Das Lahmlegen von Millionen von Microsoft-gesteuerten Computeranlagen weltweit vor einigen Tagen sei, so merken Medien in der gewohnt beschwichtigenden Teil-Berichterstattung an, einem Update-Versehen eines Unternehmens namens Crowdstrike geschuldet. Die Firma installiert bei Großkunden Sicherheitssoftware, die vor fremden unerlaubten Eingriffen schützen soll. Es entbehrt nicht der Komik, dass ein K.o.-Schlag, den sich der Wachposten selbst verpasst, das Schutzobjekt zum Einsturz bringt. Es zeigt sich zudem, welche Macht sich solche Software-Schützer unkontrolliert anmaßen, ohne dass dem Beschützten ein Schutz hiergegen zur Verfügung steht.

Crowdstrike (2): Erst habe ich den Namen überlesen, dann kam mir der vage Verdacht: die kennst du doch. Richtigerweise muss ich einräumen, dass es mein Arbeitsrechner ist, der sich gestern präziser erinnerte. Es war 2016, mitten im seinerzeitigen US-Präsidenten-Wahlgeschehen, dass die Partei der Demokraten Schwierigkeiten mit ihren Datenbeständen hatte, als aus deren Innenleben offenbar wurde, welcher Praktiken man sich dort bediente, um Unliebsame beiseite zu räumen. Zwei Dinge fielen mir auf: Es war die Firma Crowdstrike, die den Demokraten-Daten-Hort angeblich schützte, und sie war es auch, die eine Lawine lostrat, nämlich die Behauptung, dass es die Russen mit einem hochgeheimen Programm seien, mit dem sie einen gewaltigen Daten-Hack begangen hätten, woraus dann der angebliche Daten-Verbrecher Assange seine Wikileaks-Plattform bestückte. – War gelogen: der Verräter war ein Innentäter.

Crowdstrike (3): Seinerzeit interessierte mich beim Schreiben von Spy Gate, wo denn diese Firma plötzlich herkam, bevor sie in die erste Reihe rückte. Geld und Einfluss stammten von wohlbekannten Namen aus der Nobelgarde der neureichen Datenmonopolisten. Ein Schelm, wer dabei Schlechtes denkt.

Siebenundzwanzigster Juli 2024

Als – lang ist’s her – die deutschen Trümmerfrauen damit anfingen, ihre Kopftücher abzulegen, mit denen sie ihre ungewaschenen Haare verborgen hatten, verschluckten die herumlümmelnden GIs vor geilem Erstaunen ihre Kaugummis und sprachen vom Frauleinwunder.

Fräuleinwunder (2): Die heutigen Heldinnen beeindrucken weniger durch ihre bewusst zur Schau gestellten Weiblichkeit, sondern durch Dummheit und quäkende Stimmen, mit denen sie auf ihre Geistesgaben öffentlich hinweisen. Beispiel? Ja gerne: Da hat ein gewisser J.D. Vance vor kurzem erst von Angesicht zu Angesicht eines der deutschen Vorzeige-Fräuleins in erlauchtem Kreise in München völlig respektlos angegangen und der Dummheit geziehen, die grüne Ricarda L., von der ich mich hüten werde, sie als dick zu beschreiben. Frage mich allerdings, ob es zulässig wäre, sie im Spaß als Biotonne zu bezeichnen. Ich entscheide mich dagegen, obwohl mir ein Leser angeraten hatte, es zu tun. Neinnein, die Biotonne vor meinem Haus ist braun.

Fräuleinwunder (3): Nehme mal an, dass die als Injurien empfundenen Auslassungen von J.D. Vance das Fass beim Ullstein-Verlag zum Überlaufen gebracht haben, so dass dieser das Bestseller-Buch des Amis aus dem Programm nahmen, als diese Autobiographie „Hillbilly“-Dings drohte, auch in D zum Verkaufserfolg zu explodieren. Indessen: Das Rausnehmen ist, bei Lichte betrachtet, eine Lüge, denn das Buch wird jetzt in einem Klein-Label derselben Verlagsgruppe weitererscheinen. Wie nennt man das? Verar…g des Publikums.

Fräuleinwunder (4): Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich Vance die Feindseligkeit, die ihm jetzt aus D entgegenschlägt, nicht merken sollte, bloß weil er eines Tages Präsident der USA geworden sein wird. Kann mir allerdings gut vorstellen, dass die deutschen Fräuleins sich das nicht vorstellen können, was ihnen da droht – und unserm Land.

Achtundzwanzigster Juli 2024

Am 19. Juli wurde in Lemberg Irina Farion (*29.4.1964) durch einen Kopfschuss ermordet. Ihr Russenhass hatte diese Ultra-Nationalistin und Maidan-Mitputschistin von 2014 nunmehr so weit getrieben, dass sie zur Tötung von Russisch-Sprachlern aufrief. Dass sie selbst Todfeinde hatte, wundert also nicht. Schwer zu sagen, ob dieser Mord, über das Symbolische hinaus, Folgen für den Ukraine-Staat und den Krieg mit Russland haben wird.

(2): In einem Wahl-Video rufen seit vorgestern die Blauen hier im Zwergstaat zum Frieden mit Russland auf und behaupten dreist, es gebe nur zwei Geschlechter. Wo bleiben denn da die verfassungsschutz-relevanten Menschenrechte und das mitten in dem Putin sein Angriffskrieg?

Neunundzwanzigster Juli 2024

Aus der Zellerzeitung von heute Nacht: „Bundesregierung im ZDF-Sommerinterview: ,Wir werden die
Probleme vermehren, damit sie kleiner erscheinen‘.“ Vor mich hin gegrinst. So, jetzt zu den wirklich schlechten Nachrichten.

Schlecht (2): Die Demokraten in Kiew haben die russische Öl-Pipeline Drushba II, die auch über ukrainisches Territorium führt und Ungarn und die Slowakei mit Russenöl versorgt, in der vergangenen Woche abgeklemmt. Kann mir nicht vorstellen, dass dies ohne Genehmigung der Demokraten aus Brüssel geschah. Auch halte ich für möglich, dass dort die Anstifter zu finden sind. Bleibt die Frage, ob diese beiden vom Wirtschaftskrieg betroffenen Länder (Ungarn und die Slowakei) zum Gegenschlag ausholen und die Westukraine von der Stromversorgung, die mit Masse von ihnen
sichergestellt wird, abklemmen.

Schlecht (3): Sind die Nachrichten über das Kiewer Mündel und seine Finanzen (Das Folgende ist ein Extrakt aus Mária Szentmagyari: Woher kommt das Geld, um den Ukraine-Krieg weiter zu finanzieren? [Epoch Times, dt. Ausg., vom 27.7.2023]). Das Land ist ein Fass ohne Boden. Staatliche Hauptgläubiger sind die USA und Deutschland (74 bzw. 34 Mrd. $). Immerhin: Beträchtliche Teile der Almosen fließen zurück in die jeweils heimischen Waffenschmieden. Doch daneben gibt es auch richtige Geldgeber, zu Beispiel diese hier: Microsoft, Amazon, Epic Games, Ikea, H & M, Bayer, Google, BP, Johnson & Johnson, TikTok. Und natürlich die Vermögenspekulanten wie Black Rock und Confratres. – Tja, manches davon leuchtet mir auf Anhieb ein. Aber eben nur manches. Klar ist lediglich, dass es keine Chance für den Frieden gibt, denn die Hyänen des Schlachtfeldes haben die ab 2024 anstehenden Rückzahlungen um fünf Jahre verschoben. Also: kein Frieden, es sei denn, Russland erzwingt ihn.

Dreißigster Juli 2024

Diktator Maduro hat am Wochenende seinen Wahlsieg per Dekret verordnet. Jetzt sieht er sich berechtigt, weitere 6 Jahre das einst prosperierende Venezuela in Grund und Boden zu ruinieren. Das wundert wenig, doch interessieren würde mich, wer genau in den USA dies Mirakel begleitend ermöglicht hat. Hatte das muster-sozialistische Land lange schon aus meinem Kopf verdrängt. Jetzt bin ich neugierig.

Wochenende (2): Den Mitschnitt des Wahlkampf-Auftritts (Ralley) von Trump in St. Cloud/Minnesota betrachtet (anderthalb Stunden von vier). Die Begeisterung von Abertausenden lässt sich nicht spielen. Unmöglich. Die Aussagen des Matadors sind und bleiben simpel: Arbeit, Wohlstand, Sicherheit, Frieden. Die Rezepte: Grenzen dicht, einschließlich Handelsbarrieren, MassenDeportation der Illegalen, die nur Geld kosten und Arbeitsplätze wegnehmen, sofortige Beendigung aller Kriege, Sicherung des Landes durch bedrohlich starke Streitkräfte.

Wochenende (3): Die Verhöhnung des Christentums als staats-offiziellen Olympia-Auftakt in Paris finde ich konsequent. Emmanuels Hofstaat spiegelt sich im Gigantischen in einer schwulen Blasphemie.

Unsichtbar: Ludwig XVI. grüßt kopflos aus seinem Grabe. Sichtbar hingegen: Seine geköpfte Frau ausgestellt im Großformat. Unterm Strich: Die Grande Nation ist nichts als eine lächerliche Worthülse – ähnlich blödsinnig, als würde man hierzulande von Großdeutschland sprechen.

Einunddreißigster Juli 2024

Retourkutsche: Nachdem die Ukraine vergangene Woche die Zufuhr russischen Öls über die Pipeline Drushba II nach Ungarn und in die Slowakei gesperrt hatte, fließt in Gegenrichtung ab kommender Woche kein slowakischer Diesel mehr in die Ukraine.

Retourkutsche (2): Nachdem am Wochenende Orbán die Polen als Eckpfeiler einer europafeindlichen Achse Washington-London-Warschau bezeichnet hatte, wird er von den Exponenten der polnischen Regierung öffentlich aufgefordert, die EU und die Nato zu verlassen. Da kann man nur über die Oder rufen: Bedenke, was du dir wünscht, es könnte gewährt werden.


©Helmut Roewer, Juli 2024


Fazit des Monats: Im Abendland geht die Sonne unter, und du bist dabei gewesen.