Prognosen betreffen die wacklige Zukunft

Es ist gerade einen Monat her, daß die WELT über den brachialen Wertverfall des Yen berichtete. „Japan galt als Börsenfavorit für 2024. Nach gutem Start macht nun allerdings der fallende Yen Anlegern einen Strich durch die Rechnung. (…) „Seit dem Jahr 2022 hat die amerikanische Notenbank Fed die Zinsen deutlich angehoben, die Bank von Japan hat dagegen kaum erhöht“, sagt Gunther Schnabl, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Leipzig. Auf der Suche nach höheren Renditen würden Anleger Yen in Dollar und andere höher verzinste Währungen tauschen – der Verkaufsdruck drücke den Yen-Kurs.“

Diese sogenannten „Carry Trades“ sind offensichtlich unerwartet zum Stillstand gekommen. Der Yen hat sich innerhalb von einem Monat gegen den Euro von 175 auf 160 verteuert, also um über 9 %. Heute ist der Nikkei um fast 6 % gefallen, was durch den Wechselkurs allerdings aufgefangen wird.

Die japanische Exportwirtschaft hat die allerbesten Monate gerade hinter sich, aber im Gegenzug werden die Rohstoff- und Energieimporte billiger, was die helle Seite der Medaille ist.

Warum ich das berichte: Prognosen sind wegen irgendwelchen Störfällen fast immer falsch. Wenn die Wirtschaftspresse irgendwas berichtet, ist meistens das Gegenteil eingetreten. Man kann Prognosen lesen, aber man sollte sie nicht glauben. Dasselbe betrifft Aktienempfehlungen.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Man muß auch der Zukunft etwas überlassen.“ (Geh. Rath v. Goethe)