Am 27.11.1796 bei Herders

Christoph Martin Wieland, die Schriftstellerin Frederike v. Berlepsch, Major von Kalb und Gymnasialdirektor Böttiger zu Hause bei Herders. Es wird über Ifflands Schauspiele geredet. Anlaß war die vortägige Aufführung von „Julius von Tarent“ im Weimarer Hoftheater. Der Oberhofprediger und besoldete Berufsmoralist Herder: „Ich“, sagte er, „muß schon nach meinem Stande her die Moralprediger lieb haben. Aber auf der Bühne sind sie sehr am unrechten Ort. Und Iffland moralisiert und hält Strafpredigten durch ganze Szenen.“ – „Aber der Teutsche will das“, warf Madame Herder ein, „Er will überall den Kampf gegen Rächts. Das reine Kunstwerk kann er nicht ohne Verurteilung der AfD denken.“

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen.“ (Geh. Rath v. Goethe)