Die Tage der Befreiung
Gestern hatten einige Grünlinge den 8. Mai als Tag der Befreiung gefeiert. Über diese menschenverachtende und geschichtsvergessene Denke hatte bereits die Redaktion von Tichy den Stab gebrochen. Wobei man anmerken sollte, daß nicht nur für die Ostzone, sondern für ganz Osteuropa die Sklaverei begann bzw. in die zweite Runde ging.
Suchen wir doch lieber nach dem wirklichen Tag der Befreiung: Es könnte zum Beispiel der Auftritt von Sabrina Salerno im Sommer 1989 in Moskau gewesen sein, wo sie die revolutionäre Wachsamkeit der Partei einschläferte.
War damals in Moskau der Kracher und wurde von den deutschen Lügenmedien in der Brisanz nicht erkannt, oder doch? Deutsche Journalisten sind ja in den Sozialismus vernarrt und sahen das Rumgehüpfe wohl als Gefahr für die Weltrevolution?
Es gab vermutlich mehrere Tage der Befreiung. Vielleicht der Ausbruch des Streiks auf der Danziger Leninwerft oder das Paneuropäische Picknick oder die Wahl von Giovanni Paolo Secondo oder der Abschuß einer Mig durch einen paschtunischen Mudschahed? Die Freiheit hat viele Gesichter, es waren aber definitiv nicht die von Roosevelt und Stalin.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ich habe die Tage der Freiheit gekannt, Ich hab sie die Tage der Leiden genannt.“ (Geh. Rath v. Goethe über den grünen Freiheitsbegriff)
Ich glaube auf eine richtige Befreiung müssen die Deutschen noch sehr lange warten.
Das deutsche Volk kann sich nur selbst befreien. Aber sowas ist ja völkisch.
Dazu müssen viele Deutsche:
Erstens: lernen, Freiheit von Unfreiheit zu unterscheiden
Zweitens: Freiheit schätzen lernen
Drittens: Freiheit erlangen wollen
Ich wünschte mir man würde über den zweiten Weltkrieg genauso nüchtern sprechen wie über die französische Revolution oder den Bürgerkrieg der USA.
Zum Thema Tag der Befreiung. Es gab die
Alliierte Direktive JCS 1067 : „Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als ein besiegter Feindstaat“
Derlei Tage – „Die Tage der Befreiung“ – sind in der deutschen Geschichte zahlreich. Nach solchen Tagen hätte es immer für die Deutschen umfassende Freiheit geben müssen. Aber die Wirklichkeit zeigt, dass umfassende Freiheit nur eine Illusion ist.
War des Ende des Deutschen Kaiserreichs ein Tag der Befreiung, wenn in Wirklichkeit der Versailler Vertrag nur die Deutschen zu Tätern machte, wohlwissend, dass es um die „Neuaufteilung der Welt“ (LENIN) in Rohstoff- und Absatzmärkte ging?
Und was danach mit der Machergreifung kam, waren das nicht die Folgen von Versailles?
Am Ende des 2. Weltkrieges hatten wir gleich zwei Befreier und infolge damit die Teilung Deutschlands in Zonen mit der Verweigerung der staatlichen Souberänität auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Aber Befreiung sollte die Souveränität des befreiten Volkes zum Ziel haben.
Wie hatte doch Wolfgang Schäuble die Situation der Souveränitat Deutschlands in den letzten Jahren seiner Zeit als Präsident der Deutschen Bundestages charakterisiert?
Die Westmächte, allen voran die USA, gestatteten nach Gründung der BRD 1949 nur soweit Freiheit den Westdeutschen, wie sie ihre politischen, militärischen und wirtschaftlichen Interessen uneingeschränkt durchsetzen konnten.
Die Sowjets waren da ehrlicher und erklärten von Anfang an, dass die Ostdeutschen zu allererst für ihre Kriegschäden Lasten für Reparationen und Warenlieferungen aufzubringen haben.
Infolge des Kalten Krieges hatte es nach dem Mauerbau diesbezüglich erleichternde Veränderungen auf beiden Seiten gegeben, aber nur, um beide deutsche Teilstaaten in die beiden Machtblöcke fest einzubinden. Von wirklicher Befreiung und Souveränität konnte bis in die 80er Jahre nicht die Rede sein.
Um nun zum Schluss zu kommen:
Auch das Jahr 1990 brachte mit den 2+4-Vertrag keine wirkliche Befreiung der Deutschen.
Zwar wurde im Osten die Besatzung beendet, als im Beisein von Jelzin und Kohl 1994 die Russen in Berlin mit dem Lied „Lebe wohl, Deutschland“ sich im Vorbeimarsch verabschiedeten – der Warschauer Pakt war längst schon verschwunden – und die NATO konnte sich auf ganz Deutschland ausdehnen.
Wie wir wissen, dehnte sie sich immer weiter nach Osten aus. Die fatalen Folgen haben wir jetzt am Halse: der Krieg in der Ukraine.
Wirkliche Freiheit durch wenigstens einen wahren Tag der Befreihung und damit die Erringung der vollen staatlichen Souveränität hätten wir erreichen können, wenn Deutschland neutral und blockfrei geworden wäre (wie Österreich). Und das wäre auch gerecht gegenüber den Völkerm der ehemaligen Sowjetunion, die über 25 Millionen Kriegstote zu beklagen hatten, gewesen.
Solange Deutschland unter der Vorherrschaft des Weißen Hauses dem NATO-Block angehört, wird es eben nicht frei sein. Es gibt daher keinen Grund, einen Tag der Befreiung zu feiern.
Neutral und blockfrei ging in Österreich nur, weil (man muß sich das vorstellen!) – während die österreichischen Wehrmachtseinheiten noch die Rote Armee in großen Rückzugsgefechten aufzuhalten versuchten- ein Trupp österreichischer Kommunisten in Moskau Stalin irgendwie dummschmusen konnte.
Ein allererster Akt beider deutscher Staaten nach der Erringung ihrer immerhin zonalen Souveränität hätte sein müssen, Österreichern auf ewig die Einmischung in deutsche Politik zu verbieten. Das GG hat ja nun genug „Ewigkeitsklauseln“, da wäre diese eine, vernünftigste, gar nicht groß aufgefallen. Umgekehrt natürlich auch, nichts mehr von Nibelungentreue gegenüber diesen Möhlspeis-Heinis.
Ich sage nur: Jenninger! Und ja, ich bin für das Einreiseverbot gg. Martin Sellner.
Es wird Zeit, dass das deutsche Volk den Kindergarten verlässt und erwachsen wird. Dann legt es auch keinen Wert mehr auf Führer- bzw. Elternfiguren (z.B. „Mutti“ Merkel), die ihm sagen, wo es langgeht.
Als nächstes steht bei uns die Befreiung von der Bevormundung durch unsere Politiker an. (Es scheint aber offenbar einige zu geben, die sich gar nicht befreien lassen wollen.)
Das sind die Kinder, die keine Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen wollen.
Unsere Spanischlehrerin an der ISB in Gotha in den 80‘gern erzählte uns folgende Anekdote über die alliierte Befreiung der Stadt Gotha. Die Amerikaner forderten von den Stadtvätern in Gotha die Lieferung einer ausreichenden Menge an Alkoholika für eine kleine Siegesfeier. Die Stadtväter erinnerten sich in ihrer Not an die in Alkohol eingelegten medizinischen Präparate in den Krankenhäusern.
Die Amerikaner zeigten sich über die Bereitstellung diverser alkoholischer Getränke der Stadt Gotha sehr zufrieden.
Die Russen machen ihren Tag des Sieges – sei ihnen gegönnt. Für Deutsche ist „Befreiung“ natürlich Unfug und Niederlagen feiert man eher nicht. Besser ein stilles Totengedenken o.ä.