Zwangsfernsehen – Feudalismus oder Despotie?
Es gibt historisch sicher genug Beispiele, wo den Hintersassen eine bestimmte Weltsicht der Herrschaft aufgenötigt wurde, und wo alternative Nachrichtenquellen behindert wurden. Es gab in allen Zeiten Zensur.
Eine Zensur von Schriftgut kann in der Antike nur schwer nachgewiesen werden; es scheint keinerlei Hinweise auf systematische Überwachung, Unterdrückung oder Beeinflussung von Handschriften zu geben. Dennoch finden sich einige Gesetze und Ereignisse der politischen Geschichte, die heutige Vorstellungen von Zensur vorwegnehmen: so zum Beispiel das Verbot von Spottversen im Zwölftafelgesetz von 450 v. Chr. oder die sogenannte damnatio memoriae, bei der sämtliche Statuen, Werke und Inschriften einer in Ungnade gefallenen Person entfernt bzw. getilgt wurden, um die Erinnerungen an sie auszulöschen.
Mit der Alphabetisierung der Völker am Ausgang des 18. Jahrhunderts häuften sich die Beschwerden. In Preußen trat am 1. Juni 1772 das Zensuredikt Friedrichs II. in Kraft. Es soll „nur demjenigen steuern […], was wider die allgemeinen Grundsätze der Religion, und sowohl moralischer als bürgerlicher Ordnung entgegen ist“.
Das Erneuerte Censur-Edict des preußischen Königs Friedrich Wilhelms II. vom 19. Dezember 1788 stellt sich u. a. gegen die „Verbreitung gemeinschädlicher praktischer Irrthümer über die wichtigsten Angelegenheiten der Menschen, zum Verderbniß der Sitten durch schlüpfrige Bilder und lockende Darstellungen des Lasters, zum hämischen Spott und boßhaften Tadel öffentlicher Anstalten und Verfügungen, wodurch in manchen nicht genugsam unterrichteten Gemüthern, Kummer und Unzufriedenheit darüber erzeugt und genährt werden, und zur Befriedigung niedriger Privat-Leidenschaften, der Verleumdung, des Neides, und der Rachgier, welche die Ruhe guter und nützlicher Staatsbürger stöhren, auch ihre Achtung vor dem Publiko kränken, besonders in den so genannten Volksschriften bisher gemißbraucht worden.“
Die strengen Zensurgesetze Napoleon Bonapartes griffen 1803 auch in den assoziierten Staaten Baden, Bayern und Rheinland. In Württemberg wurde 1806 die Zensur insbesondere für den Druck historischer, geographischer oder politischer Werke eingeführt. Ab 1809 wurde in jedem Ort mit Buchdruckereien oder Buchhandlungen ein Zensor eingesetzt. Mit den Karlsbader Beschlüssen 1819 wurde eine strenge, für den Deutschen Bund einheitliche, Zensur eingeführt, die eine Präventivzensur für alle Publikationen mit weniger als 20 Druckbogen und eine nachträgliche Repressivzensur für alle darüber hinausgehenden Publikationen vorsieht.
Die österreichische General-Zensur-Verordnung vom 22. Februar 1795 enthält eine erschöpfende Aufstellung aller Zensurregelungen der damaligen Zeit und war die Grundlage späterer Zensurpraxis.
So fielen der im Biedermeier strengen Zensur im Habsburgerreich nicht nur Werke von Nikolaus Lenau, Franz Grillparzer oder Johann Nestroy zum Opfer; insgesamt waren etwa 40.000 Titel auf den österreichischen Verbotslisten. Jedes importierte Buch, alle Artikel, jede Neuveröffentlichung wurde überprüft und bewertet. Dabei handelte es sich um Werke aus allen Lebens- und Wissensbereichen.
Zurück nach Deutschland: Während des Ersten Weltkriegs gab das Kriegspresseamt 1915 das Zensurbuch heraus. Das Republikschutzgesetz wurde am 21. Juli 1922 verabschiedet und erlaubte drastische Eingriffe in die Presse- und Versammlungsfreiheit. Das Schriftleitergesetz vom 4. Oktober 1933 definierte den Journalismus als eine vom Staat geregelte Aufgabe. Das Reichskulturgesetz vom 22. September 1934 setzte die weitere Gleichschaltung fort. Die Reichsschrifttumskammer stellte 1935 schwarze Listen unerwünschter Bücher zusammen, die nicht mehr im Buchhandel verbreitet werden durften. In modifizierter Form wurden die Regelungen in der SBZ bis 1990 beibehalten.
Eine unerhörte Verschärfung der Gesinnungsdiktatur ist das Zwangsfernsehen. Es datiert in die Demokratur von Dr. M. und wurde am 1. Januar 2013 eingeführt.
Die Regierungen von Putin, Obama, Idi Amin, Kim Il Sung, Pol Pot, Ghaddafi, Chavez, Trudeau und Chomeini werden oft kritisch kommentiert, keiner dieser umstrittenen Buben ging jedoch soweit Zwangsfernsehen einzuführen.
Marktwirtschaftlich und bürgerlich kann man diese betreute Vorgehensweise nicht einordnen, sie entspringt eher feudalen oder asiatisch-despotischen Denkweisen. Im Feudalismus war der Handlungsspielraum der Hintersassen eingeschränkt, sie waren von den Wünschen ihrer Natschalniks abhängig. Auch in der Sklaverei und in asiatischen Despotien wurde den Menschen keine Eigenentscheidungen zugestanden.
In Berlin ist nach 16 Jahren Dr. M. und drei Jahren Fortsetzung durch die Ampel eine Tempelreinigung vonnöten. Als Jesus im Jerusalemer Tempel die Händler und die Geldwechsler sitzen sah, trieb er sie der Überlieferung des Johannesevangeliums zufolge mit einer Geißel aus Stricken aus dem Tempel, stieß Tische um und verschüttete das Geld der Wechsler mit den Worten: „Macht meines Vaters Haus nicht zum Kaufhaus!“ Heute ist es schlimmer, es sind keine Geldwechsler, sondern Abgabenerpresser, die die Landtage und den Bundestag beherrschen. Die Intendanten haben aus Deutschland eine Räuberhöhle gemacht, das Fernsehen ist der fatale Hexenkessel der Tyranney.
So über den Daumen habe ich seit Einführung der Zwangsabgabe etwa 2.000 € bezahlt, die Freundin nochmal dasselbe. Davon erhalten einen großen Teil die Intendanten und die Fußballmillionäre. Aber auch die BetreiberInnen der Stuhlkreise sollen auf großem Fuß leben. Son bißchen Neid möchte ich schon schüren.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Es gibt gar viele Arten von Reinigung und Bereicherung, die eigentlich alle zusammengreifen müssen,“ (Geh. Rath v. Goethe)
Staatsfernsehen ? Nein Danke ! Und…..mit der momentanen Rentnergeneration stirbt auch das Zwangsfersehen aus !
Mit der momentanen Rentnergeneration (also meiner) sterben vielleicht die letzten Fernsehzuschauer aus, aber nicht die Zwangsbeitragszahler. Die wachsen stetig nach und füllen die Kassen. Das ist ja das Geniale am Zwangsbeitragsfernsehen. 😉
Wohl kaum. Die Zwangsabgabe ist eine Wohnungssteuer, gleich wer darin wohnt (oder auch nicht, siehe die Ferienwohnungen).
Für Fachkräfte wird „vom Amt“ gezahlt. Biodeutsche Unterstützungsempfänger haben große Schwierigkeiten, von der Zahlpflicht befreit zu werden; wurde letzte Woche bei Nius thematisiert.
Enden wird das Zwangsfernsehen mit dem Ende Deutschlands als Staat – also bald (womit auch die gerade am Fließband rausgehauenen Pässe ihren Wert verlieren).
NB: was die antiken Autoren angeht – die wurden in der Kaiserzeit gern verbannt und damit endete i.d.R. auch die Publizität. Was die Tradierung der Texte angeht, konnten ost- und weströmische Kirche bzw. der Islam nach Belieben weglassen oder weitergeben. Bis ins 14. Jh. saßen die Schreiber schließlich in den Klöstern.
Die große Frechheit ist, das öffentlich rechtliche Fernsehen als staatsfern zu bezeichnen, obwohl am Ende im Programm nur die staatliche Linie hochgehalten wird.
Und: Es wird behauptet, dadurch dass es nicht direkt vom Staat bezahlt wird, ist es unabhängig vom Staat. Das ist eine glatte Lüge, denn die Regierungen legen die Höhe der Gebühren fest. Und somit sind die Programmverantwortlichen absolut abhängig von den Länder-Regierungen.
Was erwartet ein Staat von mir wenn er mich anlügt? Und seine Lüge mit Macht durchsetzt?
Zensur: Angesichts des Islams werde ich, der immer gegen staatliche Zensur war (schließlich will ich selbst entscheiden, wo ich mich informiere), schwankend.
Denn eine Gemeinschaft braucht allgemein akzeptierte Grundregeln, damit sie überhaupt funktioniert. Es kann zu ihrer Zerstörung führen, wenn bedeutsame Minderheiten alternative und inkompatible Grundregeln propagieren und zudem propagieren, es sei irgendwie ok, diese neuen Grundregeln auch mit Gewalt durchzusetzen. Meines Wissens zensieren islamische Länder den in ihrem Land gelehrten Islam massiv – und müssen es vermutlich auch: Zensur mag nötig sein, um einen Bürgerkrieg zu verhindern: Wollen wir wirklich zulassen, dass die Freitagspredigten der Imame Verfassungsfeindlichkeit lehren? Auch die Ideologie der Antifa ist keinesfalls ungefährlich. Andererseits sehe ich auch an der Haldenwang-Verfassungsschutz-Zensur, wie furchtbar Zensur sein kann.
Hat hier jemand Ideen dazu?
Kein Politiker bestreitet in islamischen Ländern, daß Zensur und Repression unbedingt erforderlich sind. Wenn die Frommen an die Macht kommen kollabiert der Staat.
„Wenn die Frommen an die Macht kommen kollabiert der Staat.“
Das mag in Nordafrika und woanders richtig sein, aber der Iran beweist das Gegenteil.
Man hört zwar nur noch wenig aus der Region, weil es unseren Mächtigen peinlich ist, aber soweit ich das einschätzen kann, ist die staatliche Ordnung in Afghanistan stabiler als je zuvor.
Auch der Islamische Staat („Das Kalifat ist die Lösung.“, war letztens in HH zu lesen.) würde noch existieren, wenn er nicht von außen, hauptsächlich durch Syrer, Russen, Kurden und schiitische Muslime, blutig und aufopferungsvoll zerstört worden wäre.
Natürlich gibt und gab es dort Zensur, ich wollte nur sagen, ein Staat kollabiert nicht automatisch, wenn Ideologen, egal ob Fromm oder Ersatzreligion (Marxismus, Klimakirche), an die Macht kommen. Leider.
Vielleicht hat man mich missverstanden: Meine Frage ist nicht, was in islamischen Staaten akzeptabel ist oder was dort passiert (das ist ja außerhalb unserer Kontrolle), sondern ob in *Deutschland* Zensur akzeptabel ist, wenn es darum geht, unsere Gesellschaftsordnung vor dem Islam zu schützen. Gibt es hier dazu Meinungen oder Auffassungen?
Die Frage stellt sich so nicht. Was sollte man am Islam zensieren?
Vergessen wir nicht, daß viele Moslems Analphabeten sind, die ein Preßgesetz definitionsgemäß nicht treffen kann.
Die Scharia wird im Wirtschafts- und Erbrecht eh bereits verwendet und nicht erst seit 2015.
Und eine Religion verbieten? Die noch dazu konservative Positionen als gottgegeben und heilig vertritt?
Da muß man sich – wie bei Prinz Reuß – schon auf offen umstürzlerische Gruppen beschränken.
Offenbar WILL man mich hier nicht verstehen. Zur Klarstellung:
In den islamischen Staaten werden die Freitagspredigten entweder von der staatlichen Islambehörde vorgegeben oder auch mal von der Regierung vor- oder nachzensiert. Ein Vorbild für Deutschland? Sollten wir z.B. verlangen, dass in Deutschland der Islam nur noch auf deutsch gelehrt wird UND dass die auf deutsch gehaltenen Freitagspredigten von einer Islambehörde vorher genehmigt werden müssen? Sollen wir islamische Inhalte, die im Widerspruch zur demokratischen Grundordnung stehen, als Hassrede in den sozialen Netzen verbieten? – Wenn die Militanz des Islams in Deutschland so fortschreitet wie jetzt, könnte beides notwendig werden, sofern wir die Demokratie erhalten möchten.
Und natürlich kann man eine Religion verbieten – natürlich nicht die Religion selbst, aber das Lehren und Praktizieren dieser Religion, das Zeigen ihrer Symbole, das Äußern ihrer Slogans usw. Es würde helfen, das Verbot wäre europaweit. Man könnte die Gegnerschaft zur Staatsdoktrin machen und das in allen Schulen lehren. Man muss das nur wollen.
Eine Religion ließe sich nur mit einer anderen austreiben. „Gegnerschaft lehren“ – tja, das war vor 600 Jahren im Christentum, welches sich aber selbst erledigt hat, spätestens 2015.
Warum sollte ich zB in Gegnerschaft zu meinem schwarzbärtigen Gemüsehändler treten? Ganz im Gegenteil, wir unterhalten uns oft über Lawrence, die miesen Tommies/Franzen und wie sich der Scherif von Mekka hat übertölpeln lassen.
Man sieht übrigens in Israel, dass dort weder der Islam bekämpft noch die Gegnerschaft gelehrt wird. Es geht um das Land.
Der Wettbewerber ist der Arabe, der ebenso wie der Jude auf das Versprechen Englands pocht.
Nach den ganzen Friedensabkommen der letzten 50 Jahre und dem Untergang der SU hatte er keine schlagende Motivation mehr – da besann er sich auf seinen Islam. Die Rote Fahne unserer Zeit.
Noch zur Eindeutschung der islamischen Lehre; ja, das könnte man vorschreiben (schüchtern wurde auch damit begonnen) – wäre man nicht von der Türkei abhängig, die sonst die Flüchtilantenbombe zündet.
Hängt aber auch vom Ansehen Restdeutschlands in der Welt ab, welches in den letzten 20 Jahren in den Keller gestürzt ist. Von hiesigen Luschen würde ich mir auch nichts sagen lassen. Der Zug ist abgefahren.
Zum Bleistift wird die spannende Forschung zum frühen Islam kleingehalten, verwässert. Empfehle die http://inarah.de/ – Bände.
OK… möglicherweise sehr interessant. Aber können Sie andeuten, was diese Forschung für den Islam in Deutschland bedeuten könnte? (Das ging aus der Website nicht direkt hervor. Und ich kann mir nicht ganze Bücherbände durchlesen, wenn ich nicht weiß, wo das ganze hingehen soll.)
Hallo Marcel Seiler,
das Ziel sollte sein: Deutsche einerseits und Moslems andererseits sollten jeweils nach ihren eigenen Vorstellungen leben können (in unterschiedlichen Subkulturen bzw. Parallelgesellschaften). Der Staat sollte sich nur dort einschalten, wo tatsächlich Konflikte zwischen den beiden Gruppen bzw. deren Angehörigen aufkommen und sollte seine Aktivität auf die Konfliktlösung beschränken.. An der Stelle kann der Staat dann auch plausibel machen, dass die Gruppen Vereinbarungen treffen müssen.
Mit der blöden Idee, man müsse bereits die Wurzeln ausreißen bzw. den Anfängen wehren, sollte man brechen. (Mit der nur scheinbar harmloseren Idee, wir seien doch schließlich alle nur Menschen, könnten uns daher gar nicht unterscheiden und sollten uns freiwillig einer allgemeinverbindlichen SPD-Gesinnungsdiktatur anschließen, ebenfalls.)
Die Vorstellung eines einigermaßen harmonischen Umganges der Kulturen ist in diesem Fall (angesichts vielfältiger historischer Erfahrungen) meines Erachtens leider noch nicht realistisch, es fehlt gewissermaßen eine Säkularisierung im europäischen Sinne, eine kritische Untersuchung auch der eigenen Texte. [Interessenten kennen natürlich die genannten Wälzer; sorry.]
Wie das in Westeuropa / Deutschland weitergehen soll: keine Ahnung. Mein Koran liegt jedenfalls bereit.
Angenehmes Wochenende! 🙂
Im alten Venedig gab es ein jüdisches Ghetto. Die rechtlichen Regeln waren so: Die rechtlichen Angelegenheiten von Juden untereinander gingen Venedigs Politik und Recht nichts an; das machten die Juden unter sich aus mit eigenem Recht und Gerichten. Was die Christen untereinander rechtlich auszumachen hatten, ging die Juden nichts an. Ein Sonderrecht musste es für Verträge oder andere Rechtshändel zwischen Juden und Christen geben. In Venedig schien das längere Zeit gut zu gehen.
Eine solche Koexistenz zwischen Muslimen und Grundgesetz-Deutschen kann ich mir nicht vorstellen, weil Muslime im Gegensatz zu Juden den Anspruch der ideologischen/religiösen Weltherrschaft haben sowie die Bereitschaft, diese Weltherrschaft durch Gewalt, Morde und Bürgerkriege durchzusetzen. Wenn wir eine funktionierende muslimische Gemeinschaft auf deutschem Boden erlauben, wird es daher zu einem Bürgerkrieg kommen, der mit dem Ziel geführt werden wird, das Grundgesetz-Deutschland zu vernichten.
Die Hindus versuchen ja auch seit Jahrhunderten, die Moslems wieder loszuwerden…
Zu Trotz Ski und seinem Gemüsehändler:
Ich schreibe dies, weil man solches immer wieder liest: „Ach, aber ich verstehe mich doch SOOOOO gut mit meinem muslimischen Gemüsehändler! Warum soll ich dem Islam irgendwie böse sein!“ (Andere Version: „Auch die Russen lieben ihre Kinder!“) Das ist sehr lieb, aber kindisch.
Es übersieht den Unterschied zwischen freundlichem persönlichem Kontakt und kollektiver Feindseligkeit. Der nette Gemüsehändler wird es im Konfliktfall mit seiner Religion halten und sich dann möglicherweise verpflichtet fühlen, seinen Kunden Trotz Ski ins Jenseits zu befördern – nicht weil er den Kunden nicht mag, sondern weil seine religiöse Gruppenloyalität das von ihm verlangt.
Der zweite Kategorie-Irrtum von Trotz Ski ist die Auffassung, dass das Ziel anti-islamischer Politik das Schüren persönlicher Feindseligkeiten ist. Genau mit dieser Unterstellung werden Islamkritiker ja immer in die Ecke moralischer Verworfenheit gerückt. Nein, es geht darum, diesem Gemüsehändler und seinen politisch-religiösen Führern die Möglichkeit zu nehmen, Nicht-Muslime mit Gewalt zu unterdrücken. Persönliche Feindseligkeiten wären dazu kontraproduktiv.
Wer klar denken will, muss individuelle und kollektive Beziehungen klar auseinanderhalten.
Eine hyper-individualiserte, atomisierte, vom Schuldkult zerfressene, wehrlose Restgesellschaft (die nicht einmal mehr über biologische Tatsachen Klarheit hat) soll also dem Islam ruckartig und kollektiv durch die bereits genannten Maßnahmen den Kampf ansagen? Das kann doch nicht ernst gemeint sein!
Ich bezweifle auch sehr stark, daß auf ein geheimes Kommando hin plötzlich alle Moslems Waffen aller Art zücken und die Ungläubigen abmurksen. Das Kollektiv ist dort zuerst mal die Familie, dann der Stamm und dann die Umma. Wie hätten sonst Lawrence auf der Entente-Seite und Gürtner oder Liman v. Sanders auf der osmanischen Seite der Mittelmächte Militärberatung leisten können, wenn jederzeit ein Krummdolch sie durchbohren hätte können?
Danke, daß Sie das Thema mal klar ansprechen.
Ich habe leider auch noch keine klare Idee. In der Türkei gibt es wohl eine islamische Religionsbehörde, die die Freitagspredigten vorschreibt. Inwiefern dies unter Erdogan oder davor gelockert wurde, weiß ich nicht.
Wenn wir eine solche Religionsbehörde etablieren würden, würden wir allerdings den Islam als Religionsgemeinschaft anerkennen – was ich auch nicht schön finde, denn mMn gehört der Islam in den Orient, wo es kaum Jahreszeiten gibt und es zu trocken ist für Schweinehaltung, und nicht ins Abendland, wo ein Sonnenkalender und Energie aus fettigem Schweinefleisch nötig sind.
Genauer gesagt, der Islam hat im Abendland eigentlich nichts verloren, der ist mit unseren Lebensumständen inkompatibel (wenn der Ramadan auf den Hochsommer fällt, mit 16 h Tag, oder in nördlicheren Ländern noch länger… eieiei). Imgrunde gehört er auf Touristen- oder allenfalls Gastarbeiterniveau gehalten, separiert und eingegrenzt. Aber wie man das hinkriegt, weiß ich auch noch nicht.