Die Zeitenwende erreicht die Nationale Front
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, daß die Unzufriedenheit mit den Zumutungen der Oligarchen bisher nur bei der Unter- und Mittelschicht vorangeschritten ist. Die gehobenen Stände verschanzen sich noch hinter der Brandmauer. Grundlage der Studie sind Sinus-Milieus, die ich mal vorstelle.
Über die Abgrenzung der Milieus kann man sich trefflich streiten. Wir sehen in den zugrunde liegenden Sinus-Mileus ein hochkomplexes Modell. Wenn die Meinungsforscher Aussagen treffen, basieren sie auf dem Modell. Je komplizierter das Modell, desto höher ist das Modellrisiko. Um das Modellrisiko zu reduzieren hilft in der Regel Einfachheit. Wir sehen im folgenden also durch eine hochkomplexe Brille, welche in die eine oder andere Richtung zurechtgeschliffen sein mag.
Milieu | Beschreibung | Anteil Ampel + CDU |
Konservativ-Gehobenes Milieu | Die alte strukturkonservative Elite: klassische Verantwortungs- und Erfolgsethik sowie Exklusivitäts- und Statusansprüche; Wunsch nach Ordnung und Balance; | 68 % |
Postmaterielles Milieu | Engagiert-souveräne Bildungselite mit postmateriellen Wurzeln: Selbstbestimmung und -entfaltung sowie auch Gemeinwohlorientierung; Verfechter von Post-Wachstum, Nachhaltigkeit, diskriminierungsfreien Verhältnissen und Diversität; | 71 % |
Milieu der Performer | Die effizienzorientierte und fortschrittsoptimistische Leistungselite: globalökonomisches und liberales Denken; gesamtgesellschaftliche Perspektive auf der Basis von Eigenverantwortung; Selbstbild als Stil- und Konsum-Pioniere; | 70 % |
Expeditives Milieu | Die ambitionierte kreative Bohème: Urban, hip, digital, kosmopolitisch und vernetzt; auf der Suche nach neuen Grenzen und unkonventionellen Erfahrungen, Lösungen und Erfolgen; ausgeprägte Selbstdarstellungskompetenz, | 73 % |
Traditionelles Milieu | Die Sicherheit und Ordnung liebende ältere Generation: verhaftet in der kleinbürgerlichen Welt bzw. traditionellen Arbeiterkultur; anspruchslose Anpassung an die Notwendigkeiten; steigende Akzeptanz der neuen Nachhaltigkeitsnorm; | 51 % |
Nostalgisch-Bürgerliches Milieu | Die harmonieorientierte (untere) Mitte: Wunsch nach gesicherten Verhältnissen und einem angemessenen Status; Selbstbild als Mitte der Gesellschaft, aber wachsende Überforderung und Abstiegsängste; gefühlter Verlust gelernter Regeln und Gewissheiten; | 45 % |
Adaptiv-Pragmatische Mitte | Der moderne Mainstream: Anpassungs- und Leistungsbereitschaft, Nützlichkeitsdenken, aber auch Wunsch nach Spaß und Unterhaltung; starkes Bedürfnis nach Verankerung und Zugehörigkeit; wachsende Unzufriedenheit und Verunsicherung | 56 % |
Konsum-Hedonistisches Milieu | Die auf Konsum und Entertainment fokussierte (untere) Mitte: Spaßhaben im Hier und Jetzt; Selbstbild als cooler Lifestyle-Mainstream; starkes Geltungsbedürfnis; berufliche Anpassung vs. Freizeit-Eskapismus; | 55 % |
Neo-Ökologisches Milieu | Die progressiven Realisten: Optimismus und Aufbruchsmentalität bei gleichzeitig ausgeprägtem Problembewusstsein für die planetaren Herausforderungen; Selbstbild als Changemaker und Impulsgeber der globalen Transformation; Offen für neue Wertesynthesen: | 56 % |
Prekäres Milieu | Die um Orientierung und Teilhabe bemühte Unterschicht: Dazugehören und Anschlusshalten an den Lebensstandard der breiten Mitte – aber Häufung sozialer Benachteiligungen und Ausgrenzungen; Gefühl des Abgehängtseins, | 44 % |
Die Studie bestätigt das, was ich schon geraume Zeit behaupte: Die Geduld mit dem elitistischen Machtkartell währt solange, wie es finanziell nicht weh tut. Solange die Klimarettung eine Kugel Eis kostete, war sie willkommen. Inzwischen ist sie eine Last. Die grüne Sektiererei ist also eine Schönwettererscheinung. Die Grünen aller Parteien – Christ-, Liberal-, Sozial- und Ökoplanwirtschaftler – schrotten mit wachsender Begeisterung ihre eigenen Existenzgrundlagen.
Die Studie ist in der Mitte der Gesellschaft noch etwas mehr in die Tiefe gegangen: Für das bürgerlich-nostalgische Milieu gibt es einen Vergleich mit der letzten Bundestagswahl.
Ampel | CDU | AfD | BSW | |
2021 | 46 % | 21 % | 19 % | |
2024 | 17 % | 28 % | 34 % | 9 % |
Dieselbe Tabelle für die adaptiv-pragmatische Mitte:
Ampel | CDU | AfD | BSW | |
2021 | 48 % | 27 % | 13 % | |
2024 | 26 % | 30 % | 27 % | 4 % |
Wir sehen, daß der Mittelstand durch die Klimapolitik massiv geschädigt wurde. Das Beamtentum und die staatsnahen Berufe haben kaum veränderte Existenzbedingungen, bei den NGOs fließt sogar mehr Geld als je zuvor. Bei den kleineren Gewerbetreibenden, den Besitzern von älteren Immobilien und den Rentnern ist die finanzielle Luft dünne geworden. Eine Umverteilung von unten nach oben ist in Gang gesetzt worden. Das äußert sich in Verärgerung und Abtrünnigkeit vom Mainstream. Das ist wahrscheinlich die Zeitenwende, von der der Buka Scholz sprach.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Natur ist Sünde, Geist ist Teufel,
Sie hegen zwischen sich den Zweifel,
Ihr mißgestaltet Zwitterkind.
(Geh. Rath v. Goethe)
Ich gehe davon aus, dass die Zeitenwende eine faustdicke Uberraschung für die Ampel wird !
Mich interessiert das Wahlergebnis wenn die Ukraine gefallen ist.
Ich glaub nicht daß die fällt. Onkel Donald wird Selenski den Stecker ziehen und dann verhandeln andere Leute.
Denke ich nicht. Russland hat seine Kriegsziele klar benannt: Keine Nato-Mitgliedschaft und keine Regierung in der Ukraine die Russland feindselig gegenüber steht. Und darüber wird Russland nicht mehr verhandeln. Russland hat kein Interesse mehr an guten Beziehungen zum Westen. Um zum Thema zurück zu kommen; Russlands Sieg wird ein totaler Sieg sein, den der Westen nicht als guten Kompromiss verkaufen kann. Die westlichen Politiker werden dies also anders interpretieren: Jetzt ist der Russe das größte Problem und man wird der Bevölkerung dies gut verkaufen. Die Russenangst wird also gepredigt werden, und die spannende Frage ist: Wird die Bevölkerung mitmachen? Die AFD wird als russenfreundlich dargestellt, und wer AFD wählt wird damit Deutschland in die russische Knechtschaft bringen wollen. So wird dann argumentiert werden. Gegen die Russen wird nur die USA helfen, und damit die das tun muss Deutschland machen, was sie sagt. Nur die USA verteidigt unsere Freiheit. Das wird der Leitspruch werden. Und jetzt die Frage: Wird das der AFD Stimmen kosten? Wird die Bevölkerung diesem narrativ folgen?
Ich gehe auch davon aus, dass Verhandlungen ab einem bestimmten Punkt im weiteren Vordringen der Russen auf ukrainischem Boden in Richtung NATO-Territorium nicht mehr erfolgen können. Onkel Donald wird den Stecker ziehen, die übrigen NATO-Länder jedoch nicht. Daraus folgt: “ … bezahlt doch den Krieg gegen Putin selber, uns als USA lasst damit in Ruhe!“
Und die Russen werden nicht Ruhe geben, bevor Kiew völlig am Ende ist. Sie müssen fürchten, der ukrainische Russenhass würde hundertfach stärker werden und ein neues Gemetzel würde kommen, sobald Kiew sich mit Hilfe der NATO militärisch erholt hat.
Der Sieg des Kreml müsste also vollkommen sein.. Wer nach Donald US-Präsident sein wird, weiß der Russe nicht, und wir wissen es auch nicht.
Und da die USA besessen sind von der Ausübung der Hegemonie über alle Völker der Erde, muss der Russe schon aus seinem Selbsterhaltungstrieb heraus vollendete Tatsachen schaffen. Der Russe will vor allem eines nicht, sich nämlich der vom Westen vorbestimmten „regelbasierten Ordnung“ handzahm unterordnen.
Die Parole des Kremls lautet: Zeugen wir den NATO-Strategen ein für allemal, dass ihr Drang nach Osten schmerzhaft zusammen gebrochen und ihr Appetit auf wiederholte Versuche abhanden gekommen ist.
Hm. Für möglich halte ich das schon, aber für unwahrscheinlich. Ob die Russen sich wieder auf Verhandlungen einlassen, nachdem sie mehrfach düpiert worden sind und befürchten müssen, daß es danach nur verschärft weitergeht?
Keine Steuern – keine „staatsnahen Berufe“. Jetzt kommt 1923 ins Bild, die damaligen Beamters als sog. Drei-Quartel-Privatiers, weil entlassen und für die abendliche Maß war kein Geld da.
Die regierungsamtlich gestützten, fast 20%igen Lohnsteigerungen sind ein Zeichen; zwar steigen kurzfristig Lohnsteuer- und Sozialeinnahmen, doch sinkt der Umsatz durch Überteuerung der Produkte.
Kreutzer meldet massive Abbaupläne bei der Bahn, Thyssen-Krupp wird entlassen, Brötchen liegen bei 1,10EUR und der Lufthansa wird die Ticketsteuererhöhung zusätzlich zu den Entgeltexzessen das Genick brechen (daher auch der Entfall der Biz Class für Flüge <4h der MdBs).
Für leere Fleischtheken wird die "Tierwohl"-Abgabe sorgen (das Wohl welcher Schweine ist da wohl gemeint?)
Das Rettende jedoch: durch das Eurosystem kann Restdeutschland nicht inflationieren und ob die Zinsen im Sommer wirklich wieder sinken werden?
Das Ende der Chimäre "Bonner Wohlstandsrepublik als Ökoparadies" ist jedenfalls da.
Im Streit um eine Reform des Klimaschutzgesetzes hat Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) ein mögliches Fahrverbot an den Wochenenden (ab den 15. Juli 2024) ins Spiel gebracht.
Dafür wird er scharf kritisiert, unter anderem von den Grünen. Eine Flucht nach vorn ins Unheil!
Wenn es Bundesminister Wissing tatsächlich schafft, den Autoverkehr mitten in der Ferien- und Urlaubszeit des kommenden Sommers stillzulegen, kocht die deutsche Autofahrerseele derartig hoch, dass die ganze heruntergekommene, in sich zerstrittene Ampelregierung zu Boden geht.
Die Zeitenwende kommt erst noch. Was wir bisher sahen, das war dagegen nur ein Vorspiel gewesen, eine niedliche Sandkastenprügelei wie in einem unbeaufsichtigten KIndergarten.
Man darf, da das alles mit einem Wahljahr kulminiert, sehr gespannt sein.
Ich erinnere an den Propheten Erich Honecker: „Mit jähen Wendungen in der Geschichte ist zu rechnen.“ (Tagung der Kreisparteisekretäre 1983 – aus dem Gedächtnis). Bildlich gesprochen ähnelt das Ganze einem Kartenhaus, wo beim Ziehen schon einer Karte der Laden zusammenrutscht. Das könnte eine Petitesse wie die Kündigung des Rundfunkstaatsvertrages Thüringens sein.