Stihl und die Schweiz
Auf den ersten Blick macht der Umzug des Geräteherstellers Stihl in die Schweiz keinen Sinn. Die Löhne sind dort doppelt so hoch. Andererseits ist die Firma Hilti in Liechtenstein trotz solcher Löhne erfolgreich.
Was kann da verlockend sein? Die politische Stabilität ist bei den Eidgenossen eher gegeben, die Grünen sind beispielsweise nicht in der Regierung. Die Rechtskulisse ist solider, es gibt weniger Bürokratie, da die Schweiz nicht in der EU ist. Von Dr. M. eingesetzte Demokratieendgestalten gibt es nicht. Die Energiewirtschaft ist solider aufgestellt, als bei uns. Der Industriestrompreis schwankt zwischen 20 und 30 Rappen, je nach Gemeinde.
Die Besteuerung ist geringer, der Schweizer Bund darf gemäß Bundesversammlung keine Erbschafts- und keine Schenkungssteuer erheben. Kinder sind in fast allen Kantonen von einer Erbschaftssteuer befreit. Ausnahmen sind Appenzell-Innerrhoden, Waadt und Neuenburg. In Luzern können Gemeinden eine Steuer auf die Erbschaft von direkten Nachkommen erheben. Bei direkten Vorfahren erheben mehrere Kantone Erbschaftssteuern. In elf Kantonen (Uri, Nidwalden, Zug, Freiburg, Solothurn, Basel-Land, Aargau, Tessin, Wallis und Genf) sind die Erben von dieser steuerlichen Erhebung befreit.
Was ich auch wichtig finde: Für eine Qualitätsproduktion ist die Schweiz ein guter Platz, weil „Swiss made“ eine Werbehilfe ist.
Das sind nur einige Aspekte eines Umzugs, Das sind nume paar Aschtöss, wie es vor Ort heißt.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Uf’m Bergli bin i gsässe, Ha de Vögle Zugeschaut; Hänt gesunge, hänt gesprunge, hänt’s Nästli gebaut.“ (Geh. Rath v. Goethe, man glaubt nicht was der alles gereimt hat)
Das Allerwichtigste für ein privates Unternehmen, insbesondere bei Neuinvestitionen, ist Rechtsstaatlichkeit und Planungssicherheit.
Aus dem Land, in dem „Einigkeit und Recht und Freiheit“ in die Münzen geprägt wird und „früher“ waren das keine leeren Worte, flieht STIHL trotz höherer Lohnkosten, das muss man sich mal vorstellen.
Wieder einmal siecht (kein Fehler!) der Sozialismus. Diesmal in Grün.
Zitat Nicolas Stihl: „Die AfD ist wirtschaftlich schädlich, völkisch und realitätsfremd“
So, jetzt wisst ihr warum die wirklich „fliehen“.
Stihl, ist auch nur eine zeitgeistkriechende Firma, die dafür sorgt, dass tagtäglich mit Geräten wie „Laubbläser“ oder „Motorsense“ ausgerüstete Idioten mit viel Lärm und noch mehr Gestank unter Verbrauch fossiler Rohstoffe meist unqualifiziert nur Dreck verteilen, in dem Versuch, Arbeiten zu erledigen, die man mit jahrhundertealten Methoden besser, geräuschloser und umweltschonender erledigen könnte. Kann weg.
Die Kettensäge von Stihl möchte ich nicht vermissen. Ich hatte vorher eine schwedische, bei der ständig die Kette rutschte. Das nervt total.
Ok, Kettensäge darf bleiben.
Geht aber auch mit Schrotsäge („nur ziehen, nicht schieben“ hat mein Opa immer ermahnt, wenn wir im eigenen Wald Feuer- oder Bauholz geschlagen haben. Die Stämme fürs Feuerholz wurden dann mit Spaltkeilen und Vorschlaghammer zerteilt, bevor sie auf der in der MTS selbstgebauten Kreissäge weiter ofenfertig zerkleinert wurden). Selbst im Winter haben wir bei dieser Arbeit nie gefroren ;-))
„…wenn wir im eigenen Wald…“
Mein Gutster, 83 Mio. Mitbürger fühlen sich in dieser Aussage nicht ausreichend berücksichtigt.
Und ja, Nicolas Stihl hat es zutreffend formuliert.
Die Schweiz hat den Vorteil, dass die Politiker dort offenbar eine signifikant kleinere Geltungssucht aufweisen sind als ihre „Kollegen“ in Deutschland. Als Folge werfen sie beispielsweise im Ausland nicht mit Geld um sich, dass sie sonst ihren Steuerzahlern abpressen müssten. Sie halten anscheinend einfach nur ihren „Laden“ am laufen. Wer kennt schon den schweizer Regierungschef? Es gab mal einen Beitrag auf YouTube über eine Umfrage, wo Schweizer nach dem Namen ihres Regierungschefs gefragt wurden. Die Mehrheit der Befragten musste passen oder lag falsch.
Der zweite Teil ist richtig – die Schweizer sind Meister im Extremspagat.
Weiterhin spielen Sie auf Entwicklungshilfe an (bzw. machen sich darüber lustig, was, wie üblich, in Ihrer reaktionären Bubble in substanzlosen Lügenstorys mündet).
Hier ein paar Zahlen für Sie, auf die Schnelle umgerechnet/gerundet. Die Schweiz hat in 2022 pro Kopf 500 € für Entwicklungshilfe aufgewendet, Deutschland 405 €.
Man kann sich die Milliarden natürlich auch sparen, wenn man keinen Bock auf Rohstoffe hat und strategisch nur von zwölf bis mittags denkt. Dann gestaltet sich die Entwicklungshilfe auf russische Art – also mit ein paar Schiffchen Weizen, AKs und Söldnern (die über die Schürfrechte wachen).
Na, dann sagen Sie doch mal, was das restdeutsche Shithole ohne Industrie mit Rohstoffen anfangen soll? Noch eine Generation weiter und die Kinder denken, Rohstoffe seien Mohrrüben.
Ob wir beide das noch miterleben werden, so als vorletzte Generation? Keine Ahnung.
Allerdings: wenn der Osten wieder dort ist, wo er qua kreisrundem Stammbaum und doppelter Generationenfolge hingehört, habe ich Zuversicht für ein Wirtschaftswunder reloaded.
Und von Ihnen erhoffe ich mir mehr Verve als nur den Fatalisten und Endzeitler zu mimen.
Wenn man genau rechnet, muss man zu den Aufwendungen pro Kopf bei uns noch die Kosten für die (illegale) Migration, die Kosten für den Ukraine-Krieg und die Kosten für die EU hinzufügen. Jetzt soll nur niemand kommen, dass letzteres unserer Industrie nützt. Wenn es drauf ankommt, vergeben die sogenannten „EU-Partner“ Aufträge an Firmen außerhalb der EU. Beispiel Brücke in Kroatien zur Anbindung Dubrovniks: Wurde von Chinesen gebaut. Dabei gibt es in der EU (noch) einige Firmen, die Brücken bauen können.