Der Sonntag gehört Tradition und Ehre
Das sind Bilder, die man sich in Berlin-Mitte nicht vorstellen kann. Das nationale Pathos der Ungarn wird vor allem durch das Diktat von Trianon befeuert. Damals waren auch überwiegend von Ungarn bewohnte Landesteile amputiert worden. Der ungarische Reichsteil wollte den Ersten Weltkrieg nicht, wurde aber danach als Kriegsverbrecher bestraft. Der Trotz dagegen sitzt tief. Das Lied „Nelküled“ (Ohne dich), welches die Zusammengehörigkeit der Ungarn beschwört, wird fast auf auf jedem Falunap und vor Sportwettbewerben gespielt, vor allem im Külföld (Außenfeld). Überlall begegnet man Trianon-Erinnerungs-Kultur, ob als Denkmal irgendwo in der Landschaft, als Landkarte im Museum oder als Teller im Andenkenladen. Hösök Tere heißt übrigens Heldenplatz.
Ich bin als Kind noch mit den Folgen der Balkankriege konfrontiert worden, weil viele aus dem Erdely vertriebene Ungarn in Weimar lebten. In meiner Schule machten sich zur Verzweiflung der Klassenlehrerin Satzkonstruktionen breit, die aus ungarischer Grammatik stammten.
Auf dem Balkan hatten der Erste Weltkrieg und die Pariser Vorortdiktate mit den Jugoslawienkriegen ein blutiges Nachspiel. Auch der Berliner Kongreß, der über Bosnien-Herzegowina verfügte, ist vermutlich nicht das Ende der Geschichte. Wir werden sehen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Der Mensch soll Immer streben zum Bessern; und, wie wir sehen, er strebt auch Immer dem Höheren nach, zum wenigsten sucht er das Neue.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Dieses starke Nationalbewußtsein (ohne Arroganz gegen Nachbarn) ist beeindruckend – in Deutschland leider strategisch abgewürgt.