Die Digitalisierung schafft Strafarbeiten
Wie war in Deutschland es vordem ohne Computer so bequem! Wenn man die betriebliche Bürokratie im Jahr 1990 mit der heutigen vergleicht, so wird man leichenblaß. Denn was inzwischen technisch geht, nutzt die Bürokratie gnadenlos für die Verteilung von Strafarbeiten, insbesondere für das Meldewesen aus.
1990 füllte man die Steuererklärung auf einem Formular aus, ohne daß man nach Zertifizierungsschlüsseln bei Elster googeln mußte. Auf Papier hatte man eine bessere Übersicht und konnte schnell blättern. Gut, man spart heute das Porto.
Die Meldung der Verbrauchsdaten von Wasser, Strom, Gas usw. per Internet ist bei einigen Versorgern sehr unkompliziert, bei anderen braucht es ein Informatikstudium um die ganzen Sicherheitsmätzchen zu überwinden. Die Versorger machen sich einen schmalen Fuß. Früher kam jemand zum Ablesen, heute muß man ausgerechnet im Winter Schachtdeckel auftauen, mit der alten Warttejacke in enge feuchte Schächte kraxeln und selber ablesen.
1990 gab noch kein Qualitätsmanagement, es gab kein Lieferkettengesetz, man konnte die Lohnsteuer und die Sozialabgaben mit einem simplen selbstgemachten Excel-Programm berechnen. Ab etwa 2000 mußte man ein teures Kaufprogramm benutzen und die Meldung elektronisch machen. Zweimal im Jahr kam ein Update und das Sekretariat stand jeweils eine Woche Kopf.
Die Landwirte brauchten keine komplizierten Düngerberechnungen machen, das Feld wurde noch nicht mit Satelliten aus dem Weltenraum beobachtet. Die Chemieindustrie hatte noch keine REACH- und keine CLP-Verordnung auf dem Hals. Es gab noch keine Datenschutz-Grundverordnung, keine Mitarbeiterentsenderichtlinie, keine A1-Bescheinigung, keine Vepackungsrichtlinie, keine Einwegkunststoffrichtlinie, keine Registrierungspflicht der Abfallrichtlinie, keine WEEE, keine EPREL und keine Green-Claims-Rili. Keine Medizinprodukteverordnung, keine Entgeltttransparenzrili, keine Europäische Unternehmensstatistik, keine Verbraucherrechtsrichtlinie, keinen Carbon Border Adjustment Mechanismus, keine ETS-Rili, keinn MID-Rili für emissionsarme Mobilität, keine Verordnung über die Nachweispflicht der Deminimis-Beihilfen, kein EEG, keine Luftsteuer, keine Maut, kein Zwangs-GEZ, keine Taxometrie, keine Heizkellervorschriften, kein Basel III und keine Rili zur Förderung der Reparatur von Waren.
Das ist noch lange nicht alles, was seit 1990 dazugekommen ist, sondern nur das, was mir grade einfiel. Und da meckern die ahnungslosen bzw. gekauften Journalisten, wenn Frau Weidel den Austritt aus der EU antippt. Man muß doch mindestens mal die Vorteile und Nachteile, die Kosten ud die Ersparnisse abwägen, ohne daß die Grünen in den Redaktionen Mordio und Zeter schreien.
Meine Freundin hat aktuell eine lächerliche Photovoltaik mit 12 Modulen in Betrieb genommen, Was da alles bei wem gemeldet und zertifiziert werden mußte! Einfach Skandalös. Scheiß Digitalisierung!
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Ach. wenn es doch wie früher wär, doch kommt die schöne Zeit mit vdL nicht wieder her.
Sehr gut beobachtet. Letztlich sperren wir uns ein und bezahlen die Wächter noch selbst.
Digitalisierung in Deutschland heißt:
teure Verkomplizierung einfacher analoger Prozesse zum Zwecke der Überwachung und Kontrolle von Bürgern und Unternehmen zulasten selbiger.
Lieber Herr Prabel. Das sage ich seit über 17 Jahren. In meiner Branche konnte ich das frühzeitig beobachten. Der staatliche Zwang (Obhut ist zu euphemistisch) war schon damals seit Jahrzehnten üblich und hat sich wie ein Geschwür ausgebreitet.
Vor über 30 Jahren habe ich meinen Betrieb freiwillig digitalisiert. Das funktionierte überwiegend gut. Um 2000 herum entdeckte man mit Hilfe von Lobbyisten die Digitalisierung und von da ab brach das Chaos aus. Unsere EDV Betreuer aus Berlin sagte kürzlich: er wartet nur noch darauf, dass das alles implodiert. Dann holt er sich ein Bier schaut dem Ganzen zu.
Mal nur ein Aspekt, der sehr gut die bürokratische Verblödung der staatlichen Zwangsdigitalisierung zeigt. Der Staat bzw. dessen Entscheider halten es für klug die Bürokratischen Wege und Vorgaben 1:1 „einzudigitalisieren“. Daraus ergibt sich ein technischer Aufwand, der in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen steht. Er wird sogar zum Klotz. Effektivität wird eingestampft. Daraus folgt dann nur noch mehr Digitalisierung mit schnelleren Datenströmen. Effektivität wird definitiv überwertet.
Lange bin ich nicht mehr bereit so zu arbeiten. Die Faust in der Tasche wird größer.