Nun spaltet sich die CDU doch
Nachdem sich die Gesellschaft und die Linke gespalten haben, tut das auch die Union. Lange sah es so aus, als hege Hans-Georg Maaßen ein Flämmchen der Hoffnung, daß sich die CDU doch noch verbürgerliche. Das hat sich mit zahlreichen unfreundlichen Aussagen von Friedrich Merz erledigt. Heute ist mit über 90 % Zustimmung die Grundlage gelegt worden, daß sich die Werteunion als eigene Partei ausgründen kann. Eine Frage ist, ob sich die Werteunion überhaupt oberhalb der 5 % ansiedeln kann, die zweite ist, wo sie Anhänger gewinnen wird.
Mit dem jüngsten Linksschwenk – Wanderwitz will die AfD verbieten und mit der Linken koalieren, der Berliner Bürgermeister blamiert seine Partei total, Wüst, Kretschmar und Günther koalieren mit den Grünen – hat die CDU natürlich viel von ihrem bürgerlichen Image geopfert, um weiterhin in die zwangsfinanzierten ÖRR- Fernsehanstalten eingeladen zu werden. Damit ist sehr viel politischer Raum für die Werteunion entstanden. Ich kenne viele CDU-Mitglieder, die eher zur CDU der Bonner Republik tendieren, wie sie von Maaßen verkörpert wird. Das sind oft keine alten Opas, sondern gerade Leute in den besten Jahren, die noch lange die Stuhlreihen in den Parlamenten bevölkern wollen.
Ein Teil der Anhänger der Werteunion könnte von der CDU abwandern. Es gibt aber auch noch den umtriebigen libertären Markus Krall, ein Javier Milei im Deutschlandformat, der in der Kernklientel der FDP wildern könnte. Da sind ja noch 4 bis 5 % zu holen. Nun vermuten einige Auguren, daß die neue Partei der AfD schaden könnte.
Die AfD steht seit zehn Jahren unter Druck des Medien- und Staatsapparats und hat viele Anhänger aus der Beamtenschaft und von den Freiberuflern verloren. Meistens weil die Leute Angst wegen eines Berufsverbots, eines Waffenscheins oder um ihre Pension hatten. Einige sind auch gegangen, weil sie ein Restvertrauen in das Staatsfernsehen hatten. Es gab 2015 sogar Mitglieder, die eine Parteiveranstaltung verlassen hatten, um Frau Petry in einem ARD-Stuhlkreis zu sehen. So etwas ist Geschichte. Die Wähler der AfD kommen mittlerweile aus einem schaffenden Milieu, das noch 1970 überwiegend eine klimaschädliche, rassistische, frauenfeindliche und erkältungsverachtende SPD gewählt hatte, und das mit der Nationalen Front vollkommen fertig ist.
Wenn man die neuesten Forsa-Umfragen ansieht, so erkennt man deutlich, daß BSW der SPD und der Linken massiv schadet, wir können davon ausgehen, daß Maaßens etwas förmlicher und beamtenhafter Stil eher zu Notabeln, Freiberuflern, Schöngeistern und Industriellen paßt, als zur Baustelle, zum Fuhrpark oder zu den Landwirten. Er wird die CDU und die FDP zur Verzweiflung treiben, wenn er die 5 % schafft.
Die Brandmauer würde wackeln und die Nationale Front könnte das zweite Mal in nur 35 Jahren auseinanderbrechen. Christbolschewisten und Liberalbolschewisten braucht kein Mensch. Friedrich Merz ist der Gerald Götting 2.0 der CDU, er wird, wenn er so strategielos weitertaktiert kein Kanzler werden. Maaßen hat die Chance in die großen Schuhe von Dr. Adenauer oder Helmut Kohl zu schlüpfen, wenn er sich darin nicht verstolpert.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Man sieht die Blumen welken und die Blätter fallen, aber man sieht auch Früchte reifen und neue Knospen keimen.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Foto: Prabel
Wenn ein CDU Abgeordneter bisher direkt ins Parlament kam, nun aber aus der Partei austritt und in eine neue Partei eintritt, riskiert er doch seinen Wiedereinzug ins Parlament. Und damit seine Geldquelle.
Für einen CDU Abgeordneten ist das Risiko, dass er gegen einen AFD Abgeordneten verliert im Westen geringer, als dass er über eine unbekannte Partei wieder in Parlament kommt.
Oder?
Es ist eher ein Verwendungsstau von jüngeren Parteimitgliedern, der für die Merkelianer gefährlich wird. Und die CSU könnte ganz aus dem Bundestag verbannt werden, wenn sie ein bis zwei Prozent abgeben muß und weniger als 37 % in Bayern erzielt. Alle Entscheidungen sind riskant. Für ehrgeizige Jung-CDUler ist die Werteunion eine Chance.
Gibt es nach dem neuen Bundestags-Wahlrecht noch Direktmandate? Ich meinte immer, dass nicht.
Im Westen stehen dieses Jahr keine Wahlen an, bei denen viel zu holen wäre (nur kommunal).
Übrigens : H. Kohl war ooch Dokter und hat darauf mehr Wert gelegt als K. Adenauer. Wie dem auch sei – die Kanzlerschuhe sind für Maaßen zu groß, denke ich,. der hat sich genau wie Merz (so war der Name ? ich musste überlegen) von der Raute abservieren lassen.
Die westdeutsche Bourgeoisie versucht mit einem drögen Verwaltungsjuristen und einem windigen Berater Macht und Einfluss zu sichern. Das ist genau bescheuert, wie die Erwartung das ein geltungssüchtiger narzisstischer Berater Argentinien aus dem Dreck zieht, nur weil er überall österreichische Plattitüden verbreitet.
Eine „neue“ politische Heimat für „Verfassungsschutz“-Freunde, für Transatlantik-und Israelfans für alle, denen die Waffenlieferungen in die Ukraine noch nicht ausreichen, für alle Alt-CDUler, für alle Höcke-Afd-Hasser.