Das Dechiffrieren der Siegmeldungen
1928 veröffentlichte Arthur Posonby, der 1. Baron Posonby of Shulbrede (1871 -1946) zehn Regeln der Kriegspropaganda:
Wir wollen den Krieg nicht.
Das gegenerische Lager trägt die alleinige Verantwortung für den Krieg.
Der Führer des Gegners hat dämonische Züge.
Wir kämpfen für eine gute Sache.
Der Gegner kämpft mit verbotenen Waffen.
Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, bei uns handelt es sich um Irrtümer aus Versehen.
Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
Angesehene Persönlichkeiten, Wissenschaftler, Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
Unsere Mission ist heilig.
Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, steht auf der Seite des Gegners und ist ein Verräter.
Wer erinnert sich beim Durchlesen nicht an die Propaganda des letzten Jahres? Es sind letztlich archaische Stereotypen, die wir schon aus dem klassischen Griechenland und aus Ansprachen römischer Feldherren kennen. Blos die heutigen Lügner wähnen sich den Alten haushoch überlegen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Und auf vorgeschriebnen Bahnen
Zieht die Menge durch die Flur;
Den entrollten Lügenfahnen
Folgen alle. – Schafsnatur!
(Geh. Rath v. Goethe)
Leider machen viele beim Lügen mit, aus Blödheit und vor allem aus erhofftem Eigennutz. Die Schlimmsten glauben ihre eigenen Nachplapperlügen dann sogar!
Die weniger Schlimmen nehmen die Sache ironisch, hilft aber auch nicht viel.
Ich habe keinen Grund, an der Darstellung des Artikels zur Kriegspropaganda zu zweifeln. Interessant ist aber, dass aus russlandfreundlichen Kreisen sich diese „Entlarvung“ der Kriegspropaganda immer gegen die westlichen Darstellungen des Ukraine-Kriegs wendet, niemals aber gegen die russische Kriegspropaganda und die russischen Desinformationskampagnen in Russland selbst sowie in den westlichen Ländern wie Deutschland. Solange Russland Kriegspropaganda betreibt, muss es der Ukraine, die sich in Verteidigung gegen einen illegalen Angriffskrieg befindet, ebenso erlaubt sein.
Es gibt nicht die Wahrheit, sondern verschiedene Ansichten. Welche der Wahrheit am nächsten kommt zeigt sich oft erst später.
Schlimm ist nur, dass die Ansichten aus Russland blockiert werden. Z.b. über Satellit. Das kenne ich nur aus alten Zeiten, als die Westantennen abmontiert wurden. Und das sollte der freie Westen NICHT tun.
Von freiem Westen kann keine Rede,mehr sein. Cancelns, Blockieren, Entlassen sind angesagt.
Russische Desinformtion in Deutschland? Haben wir etwa wieder freie Medien?
Marcel Seiler, schön, dass Sie russisch so gut beherrschen, dass Sie die russische Kriegspropaganda im Original lesen. Das kann nicht jeder und deshalb haben viele überhaupt keine Kenntnis über die russische Kriegspropaganda.
Die russische Kriegspropaganda wird ja auch auf deutsch veröffentlicht. Das weiß nicht nur ich, sondern auch alle die, sie selbst diese Kriegspropaganda auf deutsch veröffentlichen, etwa in den Kommentarspalten alternativer Blogs.
Ja, Marcel Seiler, sehr amüsant ist immer die russische Kriegspropaganda bei BILD, Spiegel, Süddeutscher Alpenprawda und Co. Vor allem immer dann, wenn sie von Leuten betrieben wird, die weder Russland noch Russen kennen und kein Wort russisch beherrschen.
Das Problem ist uralt. Da gab es früher den lieben Gott und, siehe da, den Teufel. Und der Teufel war böse, und es gab keinen Grund warum er böse war. Er war es einfach. Und wer Böses gegen das Böse tut tut Gutes.
So, und somit erklären wir das dritte Reich. Hitler war der Teufel, er war böse, alles was er tat war böse, und es gab keinen Grund warum er so war.
Und nun ein paar Jahre vorspulen: Jetzt ist Putin der Teufel. Was er tut ist böse, und es gibt keine Ursache für sein böses Tun, er ist einfach böse. Und Böses gegen Böses zu tun ist gut.
Und so ist das Denken von heute nicht anders als das von früher. Schwarz gegen weiß, und warum der Böse sich so verhält, ist doch klar: Er ist eben böse.
Persischer Spruch zum Nachdenken: Was ist das Böse anders als das Gute, wenn es hungrig, durstig und verletzt ist?
Also: Bitte kein schwarz weiß. Danke.