Den digitalen Euro planen
Don Alphonso ist zwar überwiegend Vermieter, Kunsthistoriker und kein Finanzexperte. Aber wenn man die Kunsthistorie und das Vermieten mit Verstand betreibt, so macht man im Vermögenserhalt automatisch viel richtig,
Wie bin ich auf die Stütze der Gesellschaft gekommen? Ein Bekannter hatte eine größere Menge Bargeld, welches er auf ein Konto transferieren wollte, und da waren einige Fragen zu beantworten, bevor das klappte, Dieses Problem dürfte sich mit der Einführung eines digitalen Euro verstärken. Man muß das Vermögen so planen, daß es einerseits fugibel ist, also von einer Vermögensklasse in eine andere übertragen werden kann. Andererseits aber auch so, daß Zugriffe des Staats auf das Vermögen im Rahmen der Gesetze ins Leere laufen.
Der Don hat kein schlechtes Konzept: Seine Silberne Teekanne aus der britischen Sklaven- und Rauschgifthandelsperiode und das Meißner Porzellan, von dem er sein tägliches Törtchen vermutlich mit Silberlöffelchen und -gäbelchen speist, sind einerseits Haushaltsgegenstand, andererseits Wertspeicher. Die Erben können sowas zur Auktion einliefern, und der erlöste Wert ist nicht so hoch, daß das Finanzamt gleich vor der Türe steht. Man sollte beim Feifeklocktie keine elektrische Neonlampe anknipsen, sondern einen barocken Kerzenleuchter entzünden.
Überhaupt hatte die Finanzverwaltung schon in den letzten Jahren der Erhebung der Vermögenssteuer das Interesse an Antiquitäten mittleren Werts verloren. Es gab einfach zu viele Rechtsstreitigkeiten über Wertfragen, die oft zuungunsten des Fiskus ausgingen.
Ein anderer guter Wertspeicher sind landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge mittleren Werts, Wer einen Schlepper und einen Pflug aus dem Dritten Reich hatte, ist gut durch die ewig lange Russenzeit gekommen. Ich erwähne aktuell mal Mopeds aus der Vogelreihe, Motorräder und auch mittelpreisige Autoveteranen, die gute Wertspeichereigenschaften haben, aber nicht so teuer sind, daß Christian Lindner aus seinem Schlafe gerissen wird.
Silbermünzen und goldene Unzenmünzen werden vermutlich auch keine großen Probleme im Handel machen. Anders könnte sich das schon mit Kilobarren ausgehen. Ich denke daß es auf die Stückelung ankommt.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es wieder eine legale Währung geben, in der Geschäfte abgewickelt werden können. Es könnten der Złoty, der Rubel oder der Schweitzer Franken sein. Man wird sehen.
Der digitale Euro wird nicht die Katastrophe. Die Geschäfte werden sich teilweise wieder in den nero-fekete-czarny-Bereich verlagern, wie wir das aus der Jugend noch kennen. Es wird alles etwas mühsam und umständlich, aber wie mein letzter Chef in der Russenzeit sagte: „Wir sind nicht dazu da, um zu beweisen was nicht geht.“
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
„Es sind noch Könige da draußen,
Doch keiner denkt, es ging‘ ihn irgend an.“
(Geh. Rath v. Goethe)
Die digitale BRICS-Währung (die es nicht gibt) feiern und beim digitalen Euro (den es nicht gibt) Naturalienhandel empfehlen?
Ist das eigentlich ein Quiz-Blog, und man muss herausfinden, welche Beiträge sich bipolar zueinander verhalten?
Wir müssen zwischen den Zeilen genauer lesen. Ich hatte die ausweglose Pein des chinesischen Mandarins doch angedeutet? Im Übrigen sind meine Einträge nicht grundsätzlich bipolar, sondern folgen oft der herrschenden Anarchie.
In der Gegenwartsbetrachtung ist die Porzellan- und Silberbestecknummer eher etwas für Romantiker. Der Markt ist komplett übersättigt.
Erben der seit ein, zwei Jahrzehnten wegsterbenden (letzten) Sammlergeneration wissen nicht mehr wohin mit den freigewordenen Massen an Meißen, Eschenbach, Rosenthal und Co. sowie dem Tafelsilber und den Gedenkmünzen. Für ein paar figürliche und seltene Porzellan-Preziosen gibt es vielleicht noch etwas, für die handwerklich aufwändig hergestellten Vorleger und Bestecke nur noch den Lotwert nach dem Auswiegen. Nur die Fans kleinteiliger, politischer Ordnungen geben heute noch für Silberzeug verhasste Euro aus – wichtig sind kaiserliche Wappen oder Hakenkreuze. Satt wird man davon aber auch nicht.
Wesentlich unterhaltsamer finde ich hingegen große Funde von Eingewecktem aus Kellergewölben. Da stehen dann die Nachfahren und rätseln, ob der Rhabarber oder die (haselnussbraunen) Äpfel noch vor oder kurz nach der eigenen Geburt eingemacht wurden.
in den 1970ern und 80ern gab es viele Antiquitätenläden und Trödler, die alte Vasen, Silberbesteck, Lampen, Schränkchen, Teppiche verkauften. Und sie konnten davon leben. Inzwischen kauft das Zeug praktisch keiner mehr, und es gibt solche Läden fast nirgendwo mehr. Don Alphonso gehört zu den Ausnahmen, die solche Gegenstände noch sammeln und aufbewahren, in den allermeisten Fällen kommt das im Erbfall einfach weg, und man muß noch Geld für die Entsorgung bezahlen. Wenn sogar das Finanzamt inzwischen sogar einsehen muß, daß damit kein Geschäft zu machen ist…
Gold und Silber in kleiner Stückelung und Münzen mögen wohl noch eine Weile tauschbar sein, aber auch recht schwierig.
Die Auktionshäuser jammern, daß die Leute auf den Silberkannen sitzen und wenig einliefern. Wenn mal was kommt, bringt es gute Preise. Eine englische Silberkanne vor 1800 wird zwischen dem drei- und vierfachen des Materialwerts beboten. Löffel, da kommt es drauf an. Lötiges Silber mit Tremolierstrich geht sehr gut, also vor 1880.
Ah, interessant. In Randbereichen geht demnach immer noch was, aber halt nicht mehr wie früher in der Breite.
In die Breite gehts erst wenn die nächste Trödelmode kommt.
(Geliebtes) Bargeld aber (verhasstes) Konto, digitale Wallets (ja-nein-vielleicht), antike Landmaschinen und Silberkannen, das geht ja schwer durcheinander bei den Crash-Profeten!
Vermieterglück: scheints senkt Lindner die Energiekomponenten beim Wohn- u. Bürgergeld. Dann wird der Sammler auch noch zum Pilzsammler: Schimmel…