Gier frißt Hirn: Fördermittel als railroad to hell
„Wenn Staatsgeld fließt, bedeutet das, jemand kriegt es, und jemand wird dafür bezahlt, dass es fließt, und die hohe Verantwortung muss auch vergütet werden“, so beginnt ein Beitrag von Bernd Zeller, der mal keine Satire ist, sondern eine Glosse.
Der Lichtstandort Jena brauchte neue Straßenbahnen, die neu angeschafften Wagen sind dicker als die bisherigen, weshalb einige Kurven neu gebaut und einige Haltestellen nachgefeilt werden müssen. 92 Millionen Anschaffungskosten, davon die Hälfte Fördermittel. Wer könnte da widerstehen. Umbaukosten der Gleise 60 Millionen. Bürgermeister Gerlitz beauskunftete einen Bürger, die Überbreite der Wagen sei Fördervoraussetzung gewesen. Wir gehen davon aus, dass er das selber glaubt. Für eine Einsparung von 60 Millionen hätte man auf 46 Millionen Fördergelder verzichten müssen, so stellen sich das steuerzahlende Milchmädchen vor, aber Politiker denken ganzheitlich. Es gibt keine halbvollen Taschen, nur halbleere.
Im Mainstream-Heimatkäseblatt liest sich das so: „Es braucht hier und da neue Fahrdrähte – und die große Säge kommt auch zum Einsatz. Beim sommerlichen Straßenbahn-Gleisumbau geht es nun einigen Bahnsteigkanten an den Kragen“, Das sehe sehr nach Verdeckungsblödheit von einem Quoteninklusionsredakteur aus, so Zeller. Noch einmal das Käseblatt: „In der Jenaer Politik gab es indes einen breiten Konsens für die Beschaffung neuer und größerer Straßenbahnen“,
Quelle: https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2048.pdf
Beitragsbild: B. Zeller aus ZZ. Heute: Permafrostboden in Wacken aufgetaut. Industriestrom nur für Betriebe, die den Plan erfüllen. Intensivtrump könnte bald wieder frei kommen.
Jena hatte nach einem relativ kurzen Schock-Intermezzo unmittelbar nach der Wende dank der Cleverness vom Cleverle und des hohen brauchbaren AK-Potentials schnell die Kurve zu einem gewissen und nicht überall im Osten möglichen Erfolg geschafft, was wohlstandsverwöhntes, cleveres, aber meist nicht brauchbares AK-Material aus dem Westen anzog.
Der selbstdarstellerische Subtyp des Deutschen, der aus Richtung Sonnenuntergang die Stadt flutete, bemächtigte sich nicht nur der selbstverständlich nur von ihm auszuführenden Führungspositionen an den Hochschulen, Gerichten, Kliniken und der Wirtschaft, sondern auch der lokalpolitischen Abteilung.
Um damit derart geniale Maßnahmen wie die oben beschriebene in die Wege zu leiten.
Ähnliches kann auch über Leipzig, Dresden oder Operetten-Hauptstädte wie Erfurt oder Magdeburg festgestellt werden.
Wo es was besonders viel zu holen gab und gibt, sitzt der Wessi zuerst am Trog, versaut Preise und die Stimmung vor Ort und gibt die einmal erlangten Positionen nicht wieder in Ossihände – inzwischen mindestens in der zweiten, wenn nicht schon der dritten Okkupantengeneration der Sonnenuntergangskrieger.
Soviel zum Netzwerk der Unfähigen
Es ist der typisch sozialdemokratische-gerechtfertigte Diebes-Deutsche, der rasch die Zone erbhofartig abgriff. Zwo meiner Mitschüler sind in MD und J, der eine als Jurist, der andere als Professer.
Amerika, das “ Land der unbegrenzten Möglichkeiten “ ? Denen haben wir schon lange den Rang abgelaufen.
„Lichtsstandorte“ wie Jena müßte man in Schilda umbenennen. Aber man wäre dann in diesem völlig kranken und kaputten Land wohl mittlerweile bei Schilda xxxx. 😉
„… railroad to hell“
Herr Prabel, mit der coolen Anglizismus-Made-in-GDR-Überschrift haben Sie mich ja ordentlich getriggert und ich vermutete bereits einen Mechelrodaer Erweckungsmoment, quasi revolutionäre Ideen gegen ausufernde Subventionen – dann las ich drauf los.
Statt halbwegs ausdefinierter Lösungsansätze im Hinblick auf den Gesamtkomplex ‚Subventionen‘ folgte die Ernüchterung auf den Fuß. Einen auf dicke Bahn machen, aber null Lösung, nur Argwohn und Polemik – so, wie es in den letzten Jahren bei den Blauen kulturprägend geworden ist.
Woran liegt’s – bei Ihnen, Herr Prabel?
Ich vermute, dass jemand, der sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten ein sehr feines Auskommen – fast ausschließlich basierend auf subventionierten Projekten auf EU-, Bundes- und Landesebene – gesichert hat, doch irgendwie von einer Art systemischer Befangenheit gelähmt sein könnte. Vielleicht ist es auch dieser „Gier frisst Hirn“-Moment aus der Überschrift.
Tja, wenn’s Staatsgeld fließt, ist die Bigotterie in Kuscheldistanz.
Wenn man zwei Jahrzehnte Fördergeld gemanagt und abgegriffen hat, kennt man die Schwächen des Systems gut, Man muß dieses Nudging nicht lieben. Inzwischen gibt es viele Kommunen, die Fördergeld nicht mehr beantragen, weil man oft mit dem Schinken nach der Wurst wirft, siehe Jena.