Mr. Putin hat den Krieg bereits verloren – aktuelles Geleitwort von Joe Biden/White House DC
Nebst ein paar unzeitgemäßen Gedanken zur modernen Kriegführung, speziell in der Ukraine von Helmut Roewer
Wenn man die Hurra-Meldungen aus Ost und West einmal beiseite lässt, bietet das, was aus dem Ukraine-Konflikt nach außen dringt, nahezu unbegrenzten Stoff zum Nachdenken. Dabei ist es ein müßiger Streit zwischen Militärtheoretikern und sog. Sicherheits-Experten, ob moderne Kriege noch auf dem Schlachtfeld oder ganz anderen Ortes entschieden werden. Anbei einige Gedanken, dieses Problem zu ergründen.
Eins
Krieg mit Waffen
Beim gegenwärtigen Krieg fällt auf, dass die westlichen Staaten seit April 2022 Kriegswaffen und Kriegsgerät in einem nicht enden-wollenden Strom in die Ukraine pumpen, Kanonen mit und ohne Panzerlafette, Gewehre, Schützen- und Kampfpanzer, LKWs, Panzerfäuste, Raketen, Kampfhubschrauber, Transportflugzeuge, Kampfjets, Abwehr- und Aufklärungselektronik, Kommunikationsmittel, Munition und was immer dem Leser einfallen mag. Auf der russischen Seite erleben wir hingegen, wie Schicht um Schicht alte Waffensysteme von immer neueren überlagert und schließlich abgelöst werden. Insofern gleicht der Ablauf des Konflikts einer zynischen Waffenschau der Moderne.
Wer indessen das Schlachtfeld beobachtet und zur Erklärung nach Parallelen zu den Schlachten sucht, die vor rund achtzig Jahren an selber Stelle stattfanden, befindet sich auf dem Holzweg. Die Panzerwaffe, welche diese Weltkriegs-Zwei-Schlachten dominierte, hat nahezu ausgedient. Allzu offensichtlich bilden gepanzerte Fahrzeuge selbst das scheunentor-große Ziel von relativ bescheidenen Waffen im Nahkampf, während der eigentliche Clou russischer Panzerbekämpfung im Einsatz von zwei unterschiedlichen Kampfhubschraubern für den Tagund Nachtbetrieb besteht, die aus einer Distanz fernab von Luftabwehrwaffen den Panzerkampf mit Ortung des Gegners und dem Verschießen von sich selbst ins Ziel lenkenden Raketen führen.
Die gegenwärtige angebliche Offensive der Ukraine mag als Lehrbeispiel dienen. Alle Waffen, die vom Westen hintereinander als game changer bezeichnet worden sind, haben die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt. Es fand sich stets recht bald eine Waffe oder eine Kampfmethode, die angeblichen Wunderwaffen auf den Boden der Tatsachen zurückholten. So konnten die sündhaft teuren Patriot-Luftabwehr-Batterien wenig gegen die russische Luft-Überlegenheit ausrichten. Nach meiner nicht maßgeblichen Einschätzung führen die Russen absichtlich Doppelschläge durch, deren erster unter Opferung teurer Angriffswaffen lediglich dazu dient, die in Tätigkeit versetzten ukrainischen Abwehr-Batterien zu orten, um sie dann in einem unmittelbar folgenden zweiten Schlag mit hyperschnell fliegenden Raketen zu vernichten.
Zwei
Mobilisierung und Kampfmoral
Der Kampf ohne den Kämpfer ist nicht möglich. Das ist banal. Aber wenn dieser Kämpfer in den Erdkampf – Mann gegen Mann – soll, dann wird die Sache prekär, wenn er nicht mittun will. Wie es um die Kampfmoral genau dieser Soldaten aussieht, ist schwer zu sagen. Die Propagandamühlen beider Seiten werden nicht müde, den Unwillen der einfachen Soldaten der jeweils anderen Seite hervorzuheben.
Es gibt jedoch zwischen beiden Kriegsparteien objektiv einen Unterschied: Die Ukraine hat die volle Mobilisierung verfügt. Die russische Seite hat dies nicht getan, sondern begnügt sich – falls die russischen Angaben zutreffen – damit, die Reihen ihrer Kämpfer mit Freiwilligen zu bestücken. Die Russen behaupten, dass das so gewonnene Potenzial ausreichend sei, um den Kampf zu führen.
Zweifel an den Aussagen beider Seiten sind angebracht. Die Total-Mobilisierung der Ukraine ist offensichtlich misslungen. Hunderttausende Fahnenflüchtiger in den westliche Staaten Europas sprechen eine eindeutige Sprache. Hinzu tritt das Problem, dass eine unbekannte Vielzahl von ukrainischen Staatsbürgern nach ihrer eigenen Vorstellung keine Ukrainer sind und dies auch nicht werden wollen. Sie sind ethnische Russen und ziehen, wenn es ihnen denn nicht gelang, nach Westeuropa zu entkommen, die Flucht nach Russland vor.
Dieser Trend der russischen Ukrainer, sich dem Wehrdienst zu entziehen, wird durch eine Aussage des russischen Söldner-Unternehmers Prigoshin gestützt. Er wies darauf hin, dass das Gros seiner Männer – er sprach von 20.000 Mann – von ihm und seinen Werbern in den russischen Lagern für kriegsgefangene ukrainische Soldaten angeworben worden sei. Diese Soldaten sind demnach bereit, die relative Sicherheit eines Gefangenenlagers gegen einen neuerlichen Kriegseinsatz, aber auf der anderen Seite, einzutauschen.
Noch eine Bemerkung zur Mobilisierung: Beide Seiten greifen im bemerkbaren Umfang auf fremde Truppen zurück: Hierzu zähle ich auf russischer Seite Prigoshin und seine WagnerLegionäre. Sie mögen zwar mit Masse Russen sein, aber sie sind mit Sicherheit nicht Teil der regulären russischen Armee. Noch etwas komplizierter ist der Einsatz des TschetschenenFührers Kadyrow mit seiner muslimischen Landsleute. Sie müssten dort nicht kämpfen, tun es aber.
Auch auf ukrainischer Seite finden wir gern akzeptierte Formationen, die alles andere sind als die reguläre Armee: Zum einen handelt es sich um Kampfverbände ukrainischer Nationalisten, in der Selbstbenennung das Asow-Bataillon, und von der russischen Seite als Ukro-Nazis bezeichnet. Daneben gibt es eine internationale Legion, von der umstritten ist, ob sie im Kern ukrainisch oder polnisch gelenkt wird. Sie soll ca. 3.000-5.000 Mann umfassen.
Über den Kampfwert dieser nicht-offiziellen Verbände sind wird durch mehrfaches Auftreten auf dem Gefechtsfeld informiert. Auf russischer Seite wurden sie angriffsweise im Häuserkampf verwendet. Die Eroberung der Stahl-Stadt Mariupol im Sommer 2022 geht auf das Konto der tschetschenischen Kadyrow-Leute, die der Gips-Stadt Bachmut in diesem Frühjahr auf das der Wagner-Söldner.
Dieser wiederholte Fremdeinsatz ist deswegen erwähnenswert, weil es sich in beiden Fällen um den besonders verlustreichen Häuserkampf Mann gegen Mann gehandelt hat. Beide Formationen waren offenbar bereit, ihn für die russische Seite zu führen. Ein entsprechend markanter Einsatz der ukrainischen Nationalisten und der internationalen Legion ist bislang nicht bekannt. Von den ukrainischen Nationalisten kann aufgrund russischer Berichterstattung lediglich vermutet werden, dass sie bei der letztlich misslungenen Verteidigung von Mariupol im Einsatz waren und dort gegen die Zivilbevölkerung besonders brutal vorgegangen sind, indem sie diese massenweise als Schutzschilde verwendete.
Drei
Waffeneinsatz und Menschen töten
Dass beim Einsatz von Kriegswaffen Menschen getötet werden, sollte niemanden ernstlich verwundern. Doch müssen sich die Kriegführenden gefallen lassen, dass man ihr Tun nach dem Maßstab misst, wie und zu welchem Zweck sie das Töten praktizieren. Hierbei hat der UkraineKonflikt Unterschiede bei den Kriegführenden erkennen lassen. Diese hängen mit dem unterschiedlichen Auftakt zu diesem Krieg und den unterschiedlichen Kriegszielen zusammen.
Für die Ukraine war die Auseinandersetzung mit den Bürgern in dem auf ukrainischem Gebiet gelegenen Donbass in erster Linie ein Ukrainisierungs-Problem, weil die dort lebenden Russen nicht Ukrainer werden wollten und das ihnen als Sprache aufgenötigte Ukrainische gewaltsam ablehnten. Nachdem diese Oblaste (= Verwaltungsbezirke) Lugansk und Donjezk ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, waren deren Bewohner in den Augen der ukrainischen Führung Aufständische, die es mit militärischer Waffengewalt zu unterdrücken galt. Das gewaltsame Vorgehen der ukrainischen Armee erreichte zum Jahreswechsel 2021/22 einen Höhepunkt, in welchem die als Schwerpunkte des Widerstands ausgemachten Siedlungen ohne Rücksicht auf Verluste der Zivilbevölkerung zusammengeschossen wurden. An dem so motivierten Vorgehen der ukrainischen Armee hat sich bis heute Grundlegendes nicht geändert.
Die Russen standen seit dem Beginn ihres militärischen Angriffs vor dem Dilemma, dass die Gebiete, die sie zu besetzen trachteten, von Russen bewohnt wurden, die zu treffen sie dringend zu vermeiden suchten, denn sie wollten als Befreier kommen. Ihr Bestreben, nur die Einheiten der feindlichen Armee zu treffen, beschränkte automatisch die genutzten Mittel. Erst als die Waffen- und Munitionsströme aus den Nato-Ländern unübersehbar wurden, gingen die Russen gegen logistische Zentrum in der Ukraine in der Tiefe des Raums vor. Dass sie hierbei zunächst die russisch dominierten Großstädte Charkow-Charkiv und Odessa mieden, passt in dieses Bild. Diese Zurückhaltung wurde im Herbst 2022 aufgegeben.
Der Frage, ob es beiden Seiten darauf ankommt, möglichst viele Menschen zu töten, lässt sich anhand der Waffenwirkung der letzten Monate unterschiedlich beantworten. Während die Russen dies nach wie vor eher zu vermeiden suchen, tun die Ukrainer dies offenbar nicht.
Hierbei zeigt sich, dass sie die einschlägige, dies befürwortende Kriegsdoktrin der US-Amerikaner übernommen zu haben scheinen, und von diesen mit einschlägigen Waffen versorgt werden. Aus dem Katalog der ukrainischen Tötungswerkzeuge sticht die abgereicherte UranMunition und die beabsichtigte Verwendung von Cluster-Geschossen hervor. Ob es tatsächlich zum Einsatz von Uran-Munition gekommen ist, bleibt derzeit unklar. Es sieht danach aus, als hätten die Russen durch Raketenbeschuss das einschlägige Munitionslager in die Luft gejagt. Wie sich die so erzeugte gigantische Explosion auf die Anrainer im großen Umkreis ausgewirkt hat, ist noch ganz unklar. Großflächige Vergiftungen werden für möglich gehalten.
Vier
Waffeneinsatz und die Vernichtung von kriegswichtigen Einrichtungen
Auf der Schwelle zur Wirtschaftskriegführung, auf die ich gleich gesondert zu sprechen komme, befindet sich der gezielte Waffeneinsatz gegen bedeutende Anlagen der Versorgung und der Produktion von Gütern. Beide Seiten haben bislang eine Kriegführung verfolgt, die Unterschiede erkennen lässt.
Die Russen: Wenige Wochen nach Kriegsbeginn haben sie damit angefangen, Anlagen der Stromversorgung in der gesamten Tiefe der Ukraine mit Raketen und Gleitbomben anzugreifen. Gleiches gilt für die Eisenbahnknoten, über die der gesamte Nato-Nachschub für die Ukraine abgewickelt wird. Wenn man als das Ziel dieser Maßnahmen annimmt, die KriegführungsKapazität der Ukraine zum Stillstand zu bringen, so ist festzustellen, dass dies – zumindest auf kurze Sicht – misslungen ist. Etwas anders ist vermutlich die gleichzeitig mit denselben Mitteln stattfindende Zerstörung der Militärflughäfen zu bewerten. Es ist der vorsichtige Schluss zulässig, dass diese gelungen ist.
Die Ukrainer: Sie versuchen, die Kriegshandlungen durch Artillerie- und Raketenbeschuss über die Staatsgrenzen hinweg nach Russland hineinzutragen. Substantielle Erfolge dieses Tuns sind derzeit nicht zu erkennen. Ob diese Nadelstichpolitik bei der Bevölkerung der Grenzregionen psychologische Wirkung gezeigt hat, ist unbekannt. Daneben spielen Sprengstoffanschläge eine gesondert zu bewertende Rolle. Die auffälligsten Ziele waren bislang die Kertsch-Brücke zwischen dem russischen Festland und der Krim, der Dnjepr-Staudamm oberhalb der Stadt Cherson und die Ammoniak-Pipeline bei Charkow-Charkiv.
Vor allem die Sprengung des Dnjepr-Staudamm-Überlaufs und der Ammoniak-Pipeline haben beträchtliche Schäden angerichtet, wobei die Geschädigten auf mittlere Sicht nicht nur die Russen sind. Die Staudamm-Sprengung sorgte für die Überflutung weiter Landstriche links und rechts des Dnjepr, wobei es sich, falls die Ukraine diese Gebiete links des Dnjepr je wieder unter eigene Gewalt bringen sollte, sie dort auch selbst der Geschädigte sein wird. Der weitaus wirksamere Effekt der Staudamm-Sprengung ist das Abschneiden der Krim vom Trinkwasser, das mit Hilfe eines vom Staudamm abgeleiteten Kanals nach dort geliefert worden war. Diese Trinkwasser-Versorgung war bereits einmal nach der Angliederung der Krim an Russland ab dem Frühjahr 2014 zum Zweck der Wirtschaftskriegführung unterbrochen worden. Die Auswirkungen sind bisher nicht öffentlich erörtert worden und durch mich nicht zuverlässig zu beurteilen.
Ähnlich zweischneidig fiel die Wirkung der Sprengung der Ammoniak-Pipeline bei Charkow aus. Ammoniak aus russischer Produktion als der Grundstoff von Pflanzendünger wird in alle Welt exportiert und zu diesem Zweck von den russischen Produktionsstandorten durch die Pipeline über ukrainisches Staatsgebiet transportiert. Die Zerstörung hat erwartungsgemäß das russisch-ukrainische Getreide-Abkommen vom Herbst 2022 torpediert. Mit Hilfe dieses Abkommens war es der Ukraine möglich, Getreide über den Hafen von Odessa auf dem Seewege durch die russische Seeblockade hindurch in alle Welt zu versenden. Teil dieses Abkommens war der unbehelligte Ammoniak-Transport durch die Ukraine, so dass durch Russland das Abkommen nunmehr aufgekündigt wurde. Wie sich die künftigen, erneuten Blockaden auswirken werden, ist noch nicht zu sagen.
Eine Sonderrolle schließlich spielt das Kernkraftwerk von Saporoshje (russ.: Запогожье) das sich nach wie vor unter russischer Kontrolle befindet. Beide Seiten bezichtigen sich gegenseitig, das Kraftwerk sprengen zu wollen. Es scheint mittlerweile abgeschaltet worden zu sein, bleibt aber auch abgeschaltet eine Zeitbombe ersten Ranges. Seit Monaten wird es mit Artillerie beschossen. Dass die Russen dies selbst tun, erscheint extrem unwahrscheinlich. Auch hat sich die ukrainische Behauptung, die Russen hätten das Kraftwerk zur Selbstsprengung vorbereitet, nach der jüngst erfolgten Inspektion durch UN-Beobachter als Propaganda-Blase entpuppt. Es ist eine feststehende Lehre aus vergangenen Kriegen, dass es Armeen auf der Verliererstraße sind, welche die größten Kriegsverbrechen begehen.
Fünf
Wirtschaftskriegführung
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich der Schwerpunkt der Kriegführung von der militärisch-gewaltsamen Variante Schritt um Schritt hin zur Wirtschaftskriegführung verlagert. Diese ist ein Kriegsgeschehen, bei dem im Idealfall kein Schuss fällt. Dass es hierbei jedoch wesentlich humaner zugeht, darf bezweifelt werden, denn beim Wirtschaftskrieg geht es um die Erdrosselung der Lebensgrundlagen des Gegners mit gezielten wirtschaftspolitischen Maßnahmen des kriegführenden Staates.
Der jüngste US-amerikanische Wirtschaftskrieg gegen Russland begann exakt im Jahre 2001 mit einem ersten Sanktionspaket der USA, das man noch heute im US-Gesetzblatt nachlesen kann. Dies war mit einjähriger Verzögerung die Reaktion der USA, um die von Putin eingeführte und durchgesetzte wirtschaftliche Abschottungspolitik zu sanktionieren. Derartige Sanktionen waren kein Neuland, denn bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991/92 hatte es vonseiten der NatoStaaten die Cocom-Embargopolitik für Dual-use-Güter gegeben. Danach trat eine Pause ein.
Nach dem Überschreiten der Grenze zur Ukraine durch die russische Armee wurden die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland in einem bis dato unbekannten Umfang verstärkt. Die Staaten der EU schlossen sich dem weitgehend an. Im Zentrum der Boykott-Politik stand und steht der Stopp von Öl- und Gas-Importen aus Russland. Es war erklärter Wille der USA, durch diese Maßnahmen den Zusammenbruch der russischen Wirtschaft und der Rubel-Währung herbeizuführen.
Zu den Prämissen der jüngsten Sanktions-Politik gehörte, dass sich die gesamte Welt diesem
amerikanischen Ruf nach der Bestrafung Russlands anschließen werde. Diese Rechnung ging nicht auf, vielmehr wurde das Gegenteil des Gewünschten erreicht. Zunächst zeigte sich innerhalb einiger Tage, dass Länder außerhalb der Nato- und EU-Staaten dem Boykott nicht nur nicht folgten, sondern ganz im Gegenteil sehr rasch bemüht waren, die Chance zum Einkauf der nun frei werdenden Gas- und Öl-Mengen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Unter den Nutznießern der fehlgeplanten US-Politik waren wirtschaftlich potenten Staaten wie China, Indien, Brasilien und Südafrika. Damit nicht genug: Mit dem Umstieg auf russisches Gas und Öl ging ein Ausstieg aus dem Dollar beim grenzüberschreitenden Handel Hand in Hand. Wichtige Öl- und Gasexporteure wie die arabischen Staaten und der Iran schlossen sich dem Ausstieg aus den dollar-basierten Geschäften Schritt um Schritt an. Es ist derzeit ein Lieblingsthema
volkswirtschaftlicher Prognosen, ob der Dollar im weiteren Verlauf der Dinge ernsthaft und mit unabsehbaren Folgen Schaden nehmen wird.
Im Ergebnis wird man sagen können, dass sich die Wirtschaftskriegs-Maßnahmen der USA und ihrer Verbündeten ins Gegenteil des Beabsichtigten verkehrten. Die Boykotteure wurden wirtschaftlich selber geschädigt, besonders schwer traf es Deutschland, dem zudem durch einen US-amerikanischen Sprengstoffanschlag auf die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zwischen Russland und Deutschland die Entscheidung darüber abgenommen wurde, ob es weiterhin russisches Gas – bis dahin etwa 60 % des deutschen Gasbedarfs – beziehen will oder nicht. US-amerikanische und US-gesteuerte deutsche Mainstreammedien haben versucht, den amerikanischen militärischen Angriff auf das angeblich mit den USA verbündete Deutschland zu leugnen („ist nicht bewiesen“) oder mit Hohn zu kommentieren („wurde von der gefährlichen russischen Abhängigkeit befreit“).
Sechs
Krieg der Worte
Doch der Krieg findet auch auf einer anderen Ebene statt, ganz ohne dass jemand eine herkömmliche Waffe in die Hand nimmt. Ich spreche hier vom Krieg der Worte, die verdeckt oder offen die Waagschale des Krieges zur einen oder anderen Seite neigen sollen. Hierbei gilt: Niemand, der Krieg führt, kommt ohne eine öffentliche Meinung aus, die ihn am Kriegführen zumindest nicht hindert. Im Idealfall stützt er sich auf eine Öffentlichkeit, die das Kriegführen nicht nur billigt, sondern vorantreibt. Besonders clever verhält sich der Kriegführende, der nicht nur die eigene Öffentlichkeit in diesem Sinne zu beeinflussen vermag, sondern auch die des Gegners erfolgreich in den Griff nimmt, indem es ihm gelingt ihm, dem Gegner den Mut zu rauben und im Idealfall die eigene Sichtweise einzuträufeln.
Für das Kräftemessen, das bislang stattgefunden hat, lässt sich dieser Vorgang wie folgt beschreiben: Der Westen stieg – was die öffentliche Meinung anlangte – ohne jede Vorbereitung in den Krieg ein. Mit dem Überschreiten der ukrainischen Grenze durch die russische Armee am 24. Februar 2022 war der Krieg plötzlich da, so erschien es wenigstens dem Publikum. Da dies dem tatsächlichen Erkenntnisstand nicht entsprach – Tage, wenn nicht Wochen zuvor war bekannt, was sich da zusammenbraute –, darf man folgern, dass es sich hier um einen besonders gekonnten Nachrichten-Coup in den westlichen Staaten gehandelt hat. Er war die Grundlage für die Behauptung, tödlich überrascht worden zu sein, sodass man sich nun gemeinsam wehren müsse.
Diese für die US-Dienste nicht sonderlich schmeichelhafte Überraschtsein-Geschichte wurde im Verlauf des Krieges korrigiert, ohne dass sich an der allgemein für wahr gehaltenen ÜberfallStory etwas änderte. Im Gegenteil: Nunmehr wurden geschichtliche Parallelen bemüht, die dazu dienten, das westliche Eingreifen auf Seiten der Ukraine zu begründen. Die phantastische Standart-Story in diesen Fällen lautet so: Die freie Welt hat 1939-45 eingreifen müssen, um die Nazis auf ihrem verbrecherischen Weg zur Weltherrschaft zu stoppen. Diese Wehret-denAnfängen-Erzählung ist insofern praktisch, als es mit ihrer Hilfe möglich ist, den Krieg in der Ukraine aus ihrem lokalen Zusammenhang zu lösen, indem behauptet wird, die Ukraine sei nur der erste Streich des Verbrechers im Kreml, der nächste gelte Warschau und der übernächste Berlin.
Blicken wir auch auf die Gegenseite: Seit Jahren schon hatte der Kreml für sich in Anspruch genommen, die Schutzmacht für die in der Ukraine lebenden ethnischen Russen zu sein und deren Schutz zur Not auch durchzusetzen. Diese Haltung war der russischen Bevölkerung bekannt. Ich nehme an, sie wurde im großen Ganzen auch gebilligt. Ganz in diesem Sinne des Schutzmacht-Gedankens wurde in der Kreml-Diktion fortan das Wort Krieg vermieden und stattdessen von einer Sonderoperation gesprochen.
Der Westen war – ganz unabhängig davon, wie der Einzelne zum Ukrainekonflikt steht – durch die russische Wortschöpfung der „Sonderoperation“ kaum zu beeindrucken. Zu deutlich trug das Vorgehen der Russen den Anstrich eines richtigen Krieges. Obschon dies nach der russischen Lesart auch anders gesehen werden kann, musste der Westen schon deswegen auf dem Begriff des Krieges beharren, weil sonst die Propaganda-Floskel vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nicht gespielt werden konnte. Hierbei wurde elegant an die bei der westlichen Bevölkerung seit über acht Jahren eingeführten Floskel der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim angeknüpft.
Eine weitere Propagandabemühung des Westens galt der angeblichen oder vielleicht sogar tatsächlich vorhandenen innerrussischen Opposition, die ohne Federlesens zur westlichen Wertegemeinschaft gezählt wurde. Unterstellen wir für einen winzigen Moment, dass dies zutrifft, dann bleibt unterm Strich die Feststellung, dass es kaum ein besseres Mittel gab, die städtische wohlhabende Oberschicht dem Westen abspenstig zu machen, als in Amerika und Europa deren Vermögen einzufrieren, was eine chemisch gereinigte Floskel für Enteignung ist.
In diesen Zusammenhang gehört auch die ständig wiederholte Erzählung vom schwankenden, angeschlagenen oder bereits siechen Putin. Die westliche Propaganda ließ nichts unversucht, die demnächstige, baldige, unmittelbar bevorstehende oder bereits im vollen Gange befindliche Entmachtung von Putin hinzuweisen. Alle wussten bestens Bescheid, nur der Betroffene und die von ihm regierten Russen nicht.
In der Gegenrichtung werden auch die Russen nicht müde, dem Westen aus dem Füllhorn der Propaganda einzuschenken. An der Spitze der einschlägigen Behauptungen steht die angeblich bereits gebildete mächtige Allianz der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) sowie weiterer, die hinzugetreten sind, wie Saudi-Arabien und der Iran. Das ist in dieser Kargheit kaum für bare Münze zu nehmen. In Wirklichkeit jonglieren die BRICS-Staaten auf der Weltbühne, ohne sich von Russland vereinnahmen zu lassen, amerika-feindlich allerdings sind sie alle.
Zu den Lieblingsstücken russischer Propaganda-Attacken zählen zudem die Zerstrittenheit des Westens, der innere Verfall der USA, die Unfähigkeit der deutschen Regierung und die Missklänge in Nato und EU. Für den Leser, der hier ein Stimmt-ja-auch dazwischen brummelt, sei ein Tropfen Essig in den Propagandawein gegossen: Die Berichterstattung von RT-Deutsch und anderen sind zwar im Verlauf des Krieges professioneller geworden, doch sie zielen lediglich perfekt auf ein oppositionell gefärbtes deutsches Publikum. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass die Wirkung in den von Mainstream berieselten Bevölkerungsanteil hineinreicht. Klare Messzahlen zum Wirkungsgrad gibt es nicht. Dennoch werden die russischen Sentenzen im deutschen Regierungslager ernst genommen, wie das Verbot von RT-Deutsch belegt. Dass die Wirkungen dieses nicht durchsetzbaren Verbots bei den Betroffenen zu einem Jetzt-erst-recht-Effekt führen, darf vermutet werden.
Sieben
Und tausend Stimmen rufen Sieg
Vom ersten Tag des Krieges an fiel auf, dass die westliche Seite ununterbrochen vom ukrainischen Sieg gegen Russland redete. Vielleicht gehörte ich zu den eher wenigen, die das Gegenteil für wahrscheinlich hielten. Auf dem Nato-Gipfel in Vilnius-Wilna Mitte Juli 2023 setzte US-Präsiden Biden noch einmal eins drauf: Putin, so ließ er sich zitieren, habe den Krieg bereits verloren. Da muss mir etwas entgangen sein.
©Helmut Roewer, Juli 2023
Ich habe gestern einen jungen Mann getroffen, der vor der Aushebung geflohen ist. Es war weder ein Russe, noch ein Ukrainer. Auch andere Völker flüchten vor Selinskij. z.B. Juden, Cigany, Ungarn und Rumänen.
Was die Nachkriegszeit betrifft: Die beiden Großreiche Rußland und Ukraine werden zwar eine erfahrene Armee haben, die praktisch geschult ist, es wird jedoch beiden Kontrahenten an Wehrpflichtigen fehlen. Nicht nur die Völker der Ukraine verduften ins Ausland, sondern auch die Rußlands. Nach zwei Jahrzehnten wird auch der Trumpf der militärischen Erfahrung weg sein, was man jetzt in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens beobachten kann.
Man gestatte mir einen Hinweis zur Schrift : die gewählte Farbe, grau auf weißem Grund, erschwert das Lesen vor allem in heller Umgebung ungemein, die serifenlose Schrifttype mit extrem dünnen Linien kommt erschwerend hinzu.
Stimmt. Ich habe meinen Firefox inzwischen mit dem Add-on „Dark Reader“ aufgerüstet und lese PB nur noch im Dark Room und mit einer anderen Schriftart mit mehr Fleisch.
Die Schriftart „mit mehr Fleisch“ liest sich tatsächlich besser als die der extrem dünnen Strichführung in der Buchstabengestalt. Aber es kommt auch auf die Themen in PB an.
Mir ist seit den letzten zwei bis drei Jahren aufgefallen, dass nur wenige Themen „mehr Fleisch“ zur Diskussion bieten. Einige andere, mehr oder weniger als triviale Themen, kommen fleischlos daher. In der Mitte der beiden Themengruppen kann man bestimmt von Normalität, verglichen mit anderen Blogger-Seiten im Netz, ausgehen.
Man stellt fest: Keine Kommentare – also keine Meinung. Es wird sicher auch einmal ein Kommentar nicht veröffentlicht werden können. Das ist bei PB sicherlich Ausnahme. aber nicht die Regel.
Ein Philosoph soll einmal gesagt haben, er teile nicht jede Meinung, aber er setze sich mit Leidenschaft dafür ein, dass jede Meinung frei geäußert werden könne.
Anhand der Menge der Kommentare – wie hier z. B. 44 – stelle ich die These auf, dass das Thema Russland-Ukraine-Konflikt sehr viel mehr (als andere Themen) Fleisch für Meinungsäußerungen hergibt und ganz nebenbei interessante, damit verbundene Inhalte weltanschaulicher, logisch-historischer und geopolitischer Art, die das Wissen über zeitgeschichtliche Vorgange vertiefen und erweitern, gedanklich öffnen.
Das schätze ich an PB.
Dieser Artikel mit „ein paar unzeitgemäßen Gedanken zur modernen Kriegführung, speziell in der Ukraine von Helmut Roewer“ hat genau die Qualität, die Lob verdient.
Der letzte Satz gibt Mecker, isch schwör!
Einerseits kann ich Ihnen nicht widersprechen.
Andererseits schon.
Grundsätzliches aller möglichen Standpunkte z.B. zu den Themen Corona, Klima oder Ukraine wird in diversen anderen Blogs oder Websites in teilweise guter Qualität ausführlich erörtert, mitunter aber breit- und schließlich zertreten.
Ich habe es deshalb oft als wohltuend empfunden, nicht auch noch hier alles nochmals zu lesen, mal abgesehen von den meist eloquenten Beiträgen von H.R., die schon in ihrem Duktus aus der Masse hervorstechen, auch wenn es um ein ausgelatschtes Thema geht.
Mal etwas anderes, was mir seit einiger Zeit merkwürdig aufstösst:
Bei TE schreiben ja nun eine ganze Reihe ehemaliger Verantwortungsträger des Systems (Tichy, Hahne, Herles, Krauss etc.), die nach ihrer Pensionierung plötzlich den Revolutionär in sich entdeckt haben.
Die schreiben inzwischen teilweise sehr scharf, je nach Autor juristisch, journalistisch oder technisch fundiert.
Die strengen Klagen beim BVerfG an – und …….. denen passiert nichts.
Bei Achgut schreibt man nicht so scharf, dafür feinsinniger. Es gibt auch dort einige, aber wenige bekannte Autoren (z.B. Broder oder Lengsfeld), die aber keine verantwortlichen Positionen im Systembetrieb inne hatten.
Und denen haut man ständig eine rein, lässt Artikel löschen (wie gestern den von F. , Perrefort über den thüringer VS bzgl. der AfD), sperrt die Website oder das Konto.
Mit Einzelkämpfern wie Reitschuster oder Danisch das Gleiche.
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt…….agent provocateur?
Sehr sicher bin ich unverdächtig, dem Blog-Manager das Wort zu reden. Allerdings, Miesmach, begleite ich die Inbrunst und das über Jahre stetige Liefern von Inhalten mit – einem etwas über der Nachweisgrenze liegenden – Respekt. Natürlich wird falsch sortierter Müll angemahnt und folglich nicht angenommen.
Miebach, ein Vorschlag:
Sie können Ihre leise geäußerte Enttäuschung dergestalt lindern, indem Sie sich anhand eines Probeartikels als Gast-Autor anempfehlen und so zur geistigen Nahrung aller beitragen.
Sie könnten sich somit den Wunsch nach mehr Fleisch selbst erfüllen.
Ich warte derweil am Grill.
Und da Sie augenscheinlich ein großer Freund Voltaires sind, beherzigen Sie beim Lesen immer eine weitere Maxime des Meisters:
„Wer dich dazu bringt, Absurditäten zu glauben, bringt dich auch dazu, Ungeheuerlichkeiten zu tun“.
Ich befürchte, was wir bis jetzt gesehen haben, war nur das Vorspiel, es geht immer dreckiger weiter. Die Amerikaner rüsten auf, und werden das Material in Rußland und der Ukraine verballern. Vor allem aber wird es bei den Finanzen bzw. den Handelsmöglichkeiten problematisch – „De-Dollarisierung“ ist zwar ein hehrer Gedanke, aber praktisch einstweilen nicht durchführbar bzw. nicht erwartbar.
Das eigentliche Problem heisst wie immer „Deutschland“.
Von hier werden im Falle des Falles die US-Drohnen gesteuert, die US-Verwundeten behandelt, wird der Dollar, werden die Amis mit allen ihren Attributen (BLM, 2SLGBTQQIA+, …) bäuchlings angebetet, hier treffen sich auf US-Flughäfen ausländische Minister und Militärs; dieses Land wird von seinen Nachbarn mehr oder weniger offen verlacht und (seit Merkels Euro-Eskapaden, s. Griechenland) gehasst.
Die übrigen europäischen Staaten könnten sich sogar ohne grosses Geschrei „De-Dollarisieren“, da sie auf den wichtigen Gebieten der Informationstechnologie, der Schwer- und Pharmaindustrie noch beträchtliche eigene Reserven besitzen, werden aber offensichtlich durch eine ruckartig installierte, restdeutsch dominierte Kommissionstrulla fürs Erste daran gehindert.
@ Prabel @ zargel
Welche Völker Russlands flüchten ins Ausland? Mich würde wirklich interessieren, woher Sie diese Ente haben? Bei mir hat sich neulich ein Bekannter aus Kiew gemeldet, im wehrfähigen Alter, dem es gelungen ist, mit seiner ganzen Familie ins Ausland zu fliehen. Er war schon lange vor 2008 ein verbissener Anhänger der Ukrainisierung. Und jetzt plötzlich Totalumschwung.
Die De-Dollarisierung ist nicht erwartbar? Gestern erst wurde zwischen Iran und Indonesien vereinbart, die Bezahlung von Rechnungen in Yüan vorzunehmen. China bezahlt 80% seiner Rechnungen an Russland in Yüan und Indien bezahlt alle seine Öl- und Gasimporte aus Russland und sogar aus Arabien in Rupien. Selbst die arabischen Ölverkäufer nehmen Yüan und andere regionale Währungen anstelle von US$. Ich glaube, dass das ein Prozess ist, der sich stetig beschleunigen wird. Dazu kommt, dass zunehmend Staaten ihre Goldreserven aus den US- und UK-Depots abziehen.
So isses.
Das ist alles Zwergenaufstand und kommt nicht zu Potte, solange es keine andere Leitwährung gibt, die als Maßstab für die einzelnen Währungen anerkannt ist, genügend Volumen für Kapitalbewegungen bietet, und nicht alle paar Jahre ihre Geldscheine austauscht, um nur mal ein paar Dinge zu nennen.
Was mich am meisten wundert: Der Westen will gewinnen, aber tut alles, um sich zu schwächen. Beispiel Bundeswehr: Wer geht da hin um wirklich zu kämpfen? Die Rekrutenzahl liegt meines Wissens bei 19000 pro Jahr. Wie soll das ausreichen wenn im ukrainischen Krieg in einem Monat schon so viele Soldaten sterben?
Wie soll im Kriegsfall die Waffenproduktion aufrecht erhalten werden wenn die Infrastruktur, sprich Strom und Internet nicht zu verteidigen ist? Von Diesel und Lebensmittel spreche ich gar nicht.
Der erste Weltkrieg wurde in der Heimat verloren. Deutschland hungerte. Kein Soldat der Gegner war auf deutschem Boden.
Russland brauchte also gar nicht einzumarschieren. Infrastruktur zerstören und abwarten. Wir erledigen uns dann selbst. Solange Russland die Atomraketen der Amis abfangen kann, wird es den Krieg so gewinnen.
Weiterhin: Wie wird der Westen sich ändern wenn die ukrainische Armee kapituliert? Wer meint, dass das nicht passieren wird, ok. Wir werden es sehen. Oder nicht, weil der Krieg auf Europa überspringt. Konventionell wird der Krieg jedenfalls in Europa anders ablaufen als in der Ukraine. Russland wird hier nicht Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nehmen.
Windräder und Bundeswehr…. passt irgendwie nicht zusammen.
Ich sehe das Ganze ähnlich wie Wolfgang Prabel.
Man nimmt an, dass beide Seiten inzwischen mehr als 100.000 Gefallene haben. Dazu kommt in etwa die gleiche Anzahl Verwundeter, viele davon werden ihr Leben lang mit dauerhaften Schäden klarkommen müssen.
Dazu kommt der Aderlass durch die (Fahnen-) Flucht. Allein Deutschland hat über eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und viele davon werden nicht in ihre Heimat zurückkehren. Viele sind auch nach Polen, Ungarn, Russland und in andere Länder geflohen.
Dazu die gigantischen Kriegsschäden, Krieg hinterlässt nur verbrannte und verminte Erde.
Beide Länder, die Ukraine und Russland, sehe ich heute bereits als Verlierer des Krieges, egal wie man sich am Ende einigt.
Auch Deutschland sehe ich als großen Verlierer, „wir“ bezahlen jetzt schon Unsummen und „wir“ werden weiter zahlen (müssen), außerdem verlieren wir den Zugang zu preiswerten Rohstoffen, die wir als Industrieland dringend benötigen.
Die Amerikaner haben sich verkalkuliert, sie haben sich in den letzten Jahren so unbeliebt gemacht, dass ihnen der aufsteigende „Rest der Welt“ nicht mehr bedingungslos folgen will und der Dollar als „Weltwährung“ wird in Frage gestellt.
Wenn Trump wieder Präsident wird, wird er eine Lösung ( einen „Deal“) suchen und finden. So werden die Amerikaner gesichtswahrend aus der dummen Sache herauskommen und der Krieg wird enden.
Die West-Europäer werden weiterhin nur unbedeutende Nebenrollen spielen, sie taugen höchstens als Zahlmeister.
Die eindeutigen Gewinner sind die BRICS-Staaten (außer Russland) und andere stabile Staaten in Asien und Südamerika, sie werden immer mächtiger, ihnen gehört die Zukunft.
Diesen Trend gibt es zwar schon länger, der schreckliche Krieg in der Ukraine hat ihn aber noch einmal beschleunigt.
Derweil freuen sich die Grünen & Dummen (oft die selben Personen) über Waffenlieferungen und Geländegewinne von wenigen Quadratkilometern.
Wa rgestern in Sachsen in einem Freibad.
Man hätte ohne Schwierigkeiten dort eine Kompanie wehrfähiger Ukrainer rekrutieren können, drei weitere Kompanien waren auf der A4 unterwegs.
Nun – meine pazifistische Grundeinstellung gönnt es jedem, der es schafft, sich vor dem Krieg zu verpissen. Egal auf welcher Seite. Weil es niemals „sein“ Krieg ist.
Dann soll man aber nicht bzgl. der Ukraine von der heroischen Verteidigung des Vaterlandes reden, wenn in manchem Wehrbezirk dort die Zahl der Deserteure höher ist als die Zahl der Rekrutierten.
Auf jedem Fall gibt es da für die Mehrzahl offensichtlich nichts zu verteidigen.
Da das Thema oben kam: Das sagt erstmal nichts ueber die Russen aus. Diese werden schon von deutscher Seite ganz anders als die Ukrainer behandelt. Sekundiert von russischer Seite dahingehend, dass junge Leute keinen ersten echten Pass bekommen, solange sie nicht auf ihrem „Wehrkreiskommando“ erschienen sind (was dort i.a.R. nicht als Vorladung passiert sondern indem andere – wie diese – Dinge daran gebunden werden). Was sie wiederum nach dem Motto „schlafende Hunde vermeiden“ in einer Zwickmuehle sitzen laesst. Solange sie das naemlich nicht tun, haben sie nur den Inlandspass.
Man hilft sich mit Studium (schiebts raus) und anderweitig. Die echte Auslandsloesung erfordert allerdings dann mehr und hat hier im Land im Gegensatz zu den Ukrainern keine staatlich duldende Unterstuetzung. Damit sieht die Asymmetrie der beiden Klientel hier aus, wie sie aussieht. Das spiegelt aber nicht zwingend die Verhaeltnisse des Besitzes an Vaterlandsglut in der Jugend beider Laender wider.
Von normalen Visaerteilungen mal ganz abgesehen (einschliesslich Eheschliessung), die i.M. fuer Russen auf beiden Seiten ziemlich feststecken. Pass oder nicht.
Sorry, Michael B., ich habe Ihre Argumentation nicht ganz verstanden. Wollen Sie die Situation in Russland beschreiben?
Ja. Es geht um einige Gruende dafuer, warum man eine Welle an Ukrainern hier sieht, aber keine von Russen. Das liegt nicht eindimensional an russischer Vaterlandsliebe, sondern eben auch daran, dass Deutschland zu Immigration aus Russland hoeflich gesagt nicht einlaedt, wie ich gerade auch in meinem persoenlichen Umfeld nachvollziehen muss. Und darum, dass es fuer russische Wehrpflichtige einige Steine dahingehend gibt, aus dem Land zu kommen (die habe ich skizziert). Wie viele es nun wirklich im grossen Massstab sind die das moechten, ueber diese Frage moegen sich andere Leute den Schaedel einschlagen. Es ist jedenfalls keine Menge vom Mass Null.
Man stelle sich vor, der deutsche Zoll würde all die ukrainischen Privat-PKWs konfiszieren, so wie man es mit russischen Privat-PKWs tut.
Danke für die Erhellung der Hintergründe, die man sonst nicht so mitkriegt.
Aus meinem persönlichen Umfeld kann ich dies ebenfalls bestätigen.
Seit fast 1 Jahr irren junge Familien aus Russland (hochqualifizierte Fachkräfte dringend benötigter Berufe) – ausgehend von einem Europaurlaub und der seit Anfang September drohenden Einberufung – duch Europa inkl. der Türkei, dabei Deutschland wohlweislich meidend, da hierzulande weder als Fachkräfte, Flüchtling oder Asylsuchende willkommen, Privateigentum (z.B. Autos) vom deutschen Staat einfach konfisziert wird.
Womit sich der altbekannte Kreis wieder schließt, dass sich Deutschland im Verhältnis zu Russland permanent und nachhaltig ins eigene Knie schießt.
Der Krieg in der Ukraine wird wohl einer der letzten seiner Art sein. Die nächsten Kriege werden mit anderen Waffen ausgefochten, dieses zeichnet sich immer deutlicher ab. Eine der neuen Waffen werden verbesserte Drohnen sein, Ein Bodenkrieg mit mikro-mechanischen und bewaffneten Insekten. Diese werden sich selbst und eigenverantwortlich potenzielle, sich bewegende Ziele suchen. Auch ohne eine Fernsteuerung. Alles was sich bewegt und keine digitale ID sendet, wird zerstört. Panzer gegen Ameise oder Kampfhubschrauber gegen Drohne ? Wer wird da wohl den kürzeren ziehen ? Deshalb, lasst Euch überraschen ! Jedenfalls die “ Königin der Waffen “ hat endgültig ausgedient. Aber noch viel gefährlicher werden Auseinandersetzungen mit Biologischen Waffen sein : sehr Billig, äusserst Wirksam und absolut Todsicher ! Ohne Transport-Medium und Alles ganz ohne Menschen.
Nun – zu dieser Art Kriegsführung braucht man Strom und Internet.
Da fällt Deutschland als Kriegsteilnehmer aus.
Es sind doch keine deutschen, ökozertifizierten Waffen!
Die bringen kleine Isotopenbatterien mit und werden über Satelliten gesteuert. Für Hiesige ist das Magie!
Warum wohl habe ich explizit Deutschland weggelassen ? Und Wer bitteschön soll denn Kämpfe bestreiten ? Etwa Muhammad, Ali, Jamal oder Ngomo aus Tanzania ? Trotzdem, Sie haben 100 Punkte !
Ich wollte folgendes ausdrücken: die Schlachtfelder werden – wie vor der unseligen Reichsgründung – Deutschland und die Niederlande inkl. Belgien sein. Insofern wird Deutschland schon teilnehmen, aber eher passiv.
Die Afros werden sicher als Söldner teilnehmen (schon weil es so viele sind, dumm, dieses Reservoir nicht anzuzapfen), vielleicht unter dem Sultan. An die Araben selber glaube ich nicht, da zu zerstritten.
Aktive Parteien könnten Polen, Frankreich, Schweden, Türkei und sehr vielleicht Russland sein – kommt drauf an, was aus der Kokaine wird.
Es wird immer mal gemunkelt, es gäbe inzwischen (seit vielleicht 2 Jahren) ethnisch selektive Biowaffen. Ich entsinne mich, daß das vor vielleicht 10, 15 Jahren den Südafrikanern als fehlgeschlagener VERSUCH unterstellt wurde. Keine Ahnung, inwiefern das stimmt oder nicht, bzw. wie weit da die Forschung ist, und inwiefern nur Gruselpropaganda bzw. Beschuldigungswahn. Durch die Corona-PCR-Tests hatte man jedenfalls Gelegenheit, an reichlich Material + Daten zu kommen; ob das jedoch gemacht wurde, erscheint mir fraglich, die Müllabfuhr machte mE mehr Überstunden als die Laborentsorger. Davon ab: biologische Waffen haben Tradition, mindestens seit den über die Mauer katapultierten Pestleichen zu den Genuesern auf der Krim.
Was das mechanische Ballett der Drohnenschwärme in verschiedenen Größen angeht – mag sein, daß da noch einiges kommt, am ehsten traue ich es Chinesen und Amerikanern zu.
Beim Aufkommen von AIDS in den 1980ern spekulierte man schon Richtung Sowjetunion. Ebenso beim Rinderwahn, im Sinne von „Laborant wollte auch was abhaben und durch Verkauf zum Oligarchen werden“.
Zu HIV täuschen Sie sich (und andere). Alles aus Versehen, gelle?
Das ist mir neu, jedenfalls völlig an mir vorbeigegangen. Ich kenne nur die Segal-Hypothese, die dann als Propaganda aufflog, bei der wurde aber WIMRE von US-Biowaffen gerüchtet. Zum Rinderwahn sind mir britische (und andere) Abdeckereien auf Sparflamme in Erinnerung, keine Biowaffengerüchte. Zu Corona bzw. der Impfung wurde und wird immer mal darüber sinniert, ob das nun eine Biowaffe und wenn von wem sei. Aber zum Rinderwahn habe ich dazu nichts im Gedächtnis.
Verschwörung, ick hör dir trapsen.
Eine ethnospezifische Waffe – allein die Vorstellung daran lässt Sie schon gruseln, nicht wahr? Zugegeben, es ist toller Science Fiction Stoff.
Ich nehme an, Sie haben einen Hausarzt dem Sie vertrauen.
Fragen Sie doch beim nächsten Besuch mal während des Blutdruckmessens, für wie hoch er die Wahrscheinlichkeit hält, eine biol. Waffe zu entwickeln, die, vereinfacht gesagt, Phänotypen eines Individuums oder Bevölkerungsteiles gezielt adressiert. Dabei erreichen Sie zwei Dinge: einerseits muss er sich an seine humangenetischen Vorlesungen erinnern, weiterhin können Sie dank seiner Antwort herausfinden, wie er ’so drauf ist‘.
Wissen Sie, wer Ihnen diese latente Angst eingebrockt hat? Sorry, liebe Freunde des untergehenden Russlands, aber es war der KGB nebst seinen ‚brüderlichen‘ Diensten, nun macht der FSB munter weiter. Die erste und bekannteste Großerzählung und gleichzeitig gezielte Desinformationskampagne – entstanden in den 80er Jahren – war das Märchen, der HI-Virus entstammte einem US-Militärlabor. Die Älteren erinnern sich.
Ein Hausarzt ist kein Biochemiker oder -genetiker, insofern erwarte ich mir da nicht viel Erhellendes. Genetische Unterschiede gibt es wirklich, aber sie entsprechen nur teilweise dem, was wir als Rasse oder Ethnie als zusammengehörig betrachten – insofern wird man da wie bei allen biologischen Wirkungen immer sehr viel unerwartete Nebenwirkung haben.
Das mit dem HI-Virus aus dem US-Militärlabor ist eben die von mir angeführte Segal-These – man konnte sie nach einiger Zeit auf ein Ehepaar Segal zurückführen, das diese in die Welt gesetzt hatte.
Was Angstkampagnen angeht, so boten die Coronajahre 2020 bis Frühjahr 2023 ja reichlich Gelegenheit und Anschauungsstoff. Ich bin immer noch ziemlich fassungslos darüber, in welchem Maße es gelang, weltweit fast alle Staaten in Gleichschritt zu zwingen.
Darüber muss man nicht die Fassung verlieren. Seit dem Mittelalter ist die existentielle Bedrohung durch Seuchen und der Umgang damit gut dokumentiert, die Abwehrmechanismen entsprachen stets den damaligen Möglichkeiten. Die Venezianer haben, nahezu ohne weitere Kenntnis des Pathogens, mit der Quarantäne instinktiv alles richtig gemacht.
Wie hysterisch ein Auftauchen eines noch unbekannten Erregers in einer globalisierten Welt beantwortet wird, wissen wir nun.
Warum, zum Teufel, meldet sich hier nicht der russophobe Hamster zu Wort?
Nun, Sportsfreund, die süße Zeit der Sommerfrische im B34 ist vorbei. Jetzt heißt es wieder, Ihre Grundsicherung zu finanzieren.
Und aufgepasst haben Sie auch nicht wirklich. Was eine Phobie ist, wissen Sie wahrscheinlich. Angst haben beispielsweise Tino und Sarah, das haben die beiden so gelernt.
Hier mal ein kleines Beispiel für Sie – ja, die Mühe machen ich mir, obgleich für Sie unverdient – aus der ‚russischen Welt‘. In Gegenwart und Vergangenheit gibt es Hunderttausende davon, fragen Sie ältere Verwandtschaft oder bemühen Sie die unerschöpfliche Nachrichtenvielfalt.
Gestern ist eine russ. Su-25, wohl aufgrund eines Defekts, in der Nähe von Jejsk vor einem gut besuchten Strandabschnitt ins Asovsche Meer geklatscht. Für den Pilot ging es zunächst gut aus, konnte er sich doch erfolgreich mit dem Schleudersitz retten – er glitt langsam ins Wasser. Einige Zeit später kam ein Rettungs-Heli und barg ihn, tot.
Was war passiert? Nichts. Seine Landsleute plantschten – während und nachdem sie das Schauspiel gefilmt hatten – weiter im Wasser, hatten Spaß und tranken Bier. Motorboote cruisten entspannt entlang der Küstenlinie.
Es war nicht die geringste Initiative sichtbar, niemand hat auch nur den Versuch einer Rettung unternommen. Wie jetzt bekannt wurde, ist der Pilot nach 8 Minuten elendig ertrunken.
Für Russen ist menschliches Leben schlicht und ergreifend wertlos, ab der Muttermilch wird’s trainiert, und das seit Jahrhunderten. Es hat sich zivilisatorisch am Volkskörper so gut wie nichts getan.
Also, eine Phobie, eine Angst, ist hier die völlig falsche Bezeichnung. Es ist schlicht Verachtung.
Und zum neuesten Röwer entbehrt sich umfangreichere Kommentierung. Wie gewohnt, juristisch geglättete Russenpropaganda mit deutscher Ornamentik und ein Haufen Unbelegtes – alles wie gehabt.
Aber wat willste erwarten wenn Unseriösität das Lebenswerk prägt.
@Cindy
„Aus meinem persönlichen Umfeld kann ich … bestätigen … irren russische Fachkräftefamilien in Europa umher – Deutschland wohlweislich meidend“
Persönliche Bestätigung ist wichtig und Skabejewa kopieren ebenso.
Also mir fällt es schwer, mich mit einem Tätervolk (welches zu einem weit überwiegenden Teil den Krieg unterstützt) zu solidarisieren oder es gar zu bedauern. Jetzt schäumen Sie wahrscheinlich vor Wut und murmeln ‚Sippenhaft‘. Richtig, denn, und das wissen Sie sicherlich, kollektive Haftung ist die historische Regel.
Deutsche wurden im und nach WK2 im Ausland auch nicht durchgängig geherzt. Waren sie doch Staatsbürger eines Landes, welches einen Angriffs- und Vernichtungskrieg über Europa gebracht hat, so wie Russland jetzt.
Die Russen, die geflüchtet sind, konnten es sich schlicht leisten. Sie haben zumindest etwas im Köpfchen und wissen, was in Russland bleiben für die bedeuten würde. Aber dass sie gegen den Krieg sind, oder auch nur in geringster Weise dagegen opponieren würden, ist nirgendwo erkennbar. Es sind Mitläufer, die sich nur nicht schmutzig machen möchten. Sie vertrau(t)en insgeheim darauf, dass ihr verdorbenes Riesenreich das schnell erledigt bekommt und sie sofort wieder zurück können. Nun geht ihnen langsam das Geld aus.
Russland hat, von mir grob geschätzt, seit Feb. letzten Jahres bislang 2 Mio. Nachwuchskräfte verloren. 500k KIAs und WIAs durch direkte Kriegshandlungen und 1,5 Mio. Gutbürgerliche durch Flucht, primär in den Kaukasus, die Türkei, Israel oder Indonesien und Thailand.
Und das alles bei einer ohnehin desaströsen Demographie. Der Fanatiker Putin sieht und weiß das alles, kann aber nicht einfach aufhören, ist zu besessen von Blut und Mystik. Er kopiert Hitler, hat aber panische Angst davor, so zu enden.
Und zum neuesten Dietmar entbehrt sich umfangreichere Kommentierung. Wie gewohnt, offen zur Schau gestellte Russophobie mit deutscher Ornamentik und ein Haufen Unbelegtes – alles wie gehabt.
Einzig seine Meinung zum heldenhaft kämpfenden, ehrlichen und fleißigen Volk der Ukrainer, dass in Scharen (etwa 1/3 der Gesamtbevölkerung) in den Westen UND nach Russland flüchtet, obwohl nur 10 % der Landesfläche mit Kampfhandlungen belegt sind.
Zurück bleiben nur die Vasallen, die Rekrutierten und die armen Schweine, denen nur die Flucht aus der Ostukreine in die Westukraine bleibt, in die zum 3-fachen Preis vermieteten Wohnungen derer, die im Westen mit ihren nichtkonfiszierten Autos (die Schweiz immerhin rechnet deren Wert gegen bei der gewährten finanziellen Unterstützung) den leiben Gott einen guten Mann sein lassen.
„Einzig seine Meinung zum heldenhaft kämpfenden, ehrlichen und fleißigen Volk der Ukrainer, ………. wäre interessant.“
Ich bescheinige mir ein durchaus gesundes Verständnis was die Betrachtung von Konflikten angeht.
Sie hingegen üben sich ausnahmslos in Versuchen, etwas zugunsten Ihres alten Hegemons zu verdrehen.
Das Opfer wird, wie hier bestens zu sehen, verhöhnt, beschuldigt und angeklagt. Der Täter wiederum verehrt, angefeuert und unterstützt.
Diese moralische Umkehrwelt ist klassische, verrottete Sowjetschule – wie bei Vatnyk Blaschke. Er toppt Sie bisweilen sogar noch mit zusätzlich frei erfundener Geschichtsschreibung.
Wenn ich „Tätervolk“ lese, wird mir schlecht.
Sie unterscheiden sich weder in der Sprache, noch durch ihre Methoden oder ihr totalitäres Denken, die linken und die vermeintlich rechten Faschisten.
Und dann noch die typisch deutsche Bessermensch-Note: Als Deutscher anderen Ländern/Völkern eine „desaströse Demographie“ vorzuhalten, ist mehr als borniert.
Wo wir gerade beim Thema Rechts-Links sind und er Hitler erwähnt:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht weiß, warum die Fahne der NationalSozialisten ROT war, dass er nicht weiß, dass sich Hitler in der linken Münchner Räterepublik (russ.: Sowjetrepublik) als Soldatenrat engagierte, bevor ihn rechte Frei-Korps entwaffnet haben, dass er nicht weiß, dass die NSDAP keine Neugründung war, sondern aus einer marxistischen Splitterpartei entstanden ist, dass er nicht weiß, dass sich die NationalSozialisten selbst als Linke bezeichneten, die die „Rechten“ als Feinde sahen.
Sie, die „Guten“ und abgehobenen Selbstgerechten, die Dietmars, haben keine Ahnung, wenig Demokratieverständnis, dafür aber Haltung (früher: „Fester Klassenstandpunkt“, noch früher: Führertreue), halten sich selbst für oberschlau und wissen alles besser.
In schlechten Zeiten waren die, die die vermeintlich „gute“ Sache vertraten, immer in der Mehrheit und darauf waren sie besonders stolz.
Na, Sie deuten augenscheinlich auch gerne munter Realitäten um, wie es gerade so passt – was soll dieses wütende Durcheinander?
Sie echauffieren sich über Bornierheit, sondern aber im gleichen Atemzug überhebliche und wirre Unterstellungen ab – großes Kino!
Allein die beschriebene desaströse Demographie – schlicht eine bekannte und benannte Tatsache – bezeichnen Sie hysterisch als ‚Vorhaltung‘. Wie soll das gehen? Die Russen sind dafür verantwortlich, nicht ich.
Einem Angegriffenen beistehen beschreiben Sie als ‚vermeintlich gut“.
Das ist schon ein ziemlich starkes Stück und alles aus einer Kulturkampfwut dahingekotzt.
Ach, wissen Sie,
ich bin immer noch fasziniert davon, wie sich innerhalb nur weniger Monate bei deutschen Politikern und deutschen Medien die Ukraine vom korruptesten Land Europas, dem Mutterland des Menschen- und Drogenhandels in Europa hin zu einem Land verwandelt hat, das unser Werte verteidigt.
Respekt !!
Cindy, bei 65 Cent pro Zeile… da muss ein Hamster schon ganz schön im Hamster Rad rotieren.
Cindy, man muss schon herzhaft lachen, wenn der Russe Korruption anmahnt. Hier kann es sich wohl nur um Copyright-Verletzung handeln.
Russland (übrigens die korrupte Nation Nr.1) und die Ukraine sind beide sehr schlecht platziert im Ranking.
Kürzlich kommentierten Sie sogar noch, dass ein wenig Bakschisch-Wirtschaft hier und da doch ganz in Ordnung sei. Und dann erklären Sie mir, warum die ehemals auch schlecht gerankten Länder Ungarn und Bulgarien sich in dieser Richtung bessern konnten, Sie es der Ukraine aber absprechen.
Die Formalisierung der kommunistischen Institutionen sowie deren Erhalt benötigten Korruption und Vetternwirtschaft zur Regulierung regionaler Machtstrukturen wie die Luft zum Atmen.
Sehen Sie, hier haben wir wieder eine sowjetische Verheerung, die durch den halben Kontinent metastasiert ist und sich bis heute gehalten hat.
Sicherlich haben Sie die Behauptung, die Ukraine sei das „Mutterland des Drogen- und Menschenhandels“ ohne jedwede Verdrehung direkt aus Statistiken von Interpol herausgearbeitet, nicht wahr? Oder war es einfach wieder nur ein Eimer Jauche, der über dem Opfer ausgekübelt wurde?
Auf jeden Fall klingt es schwer nach Solowjow.
Der Westen hat sich ja auch nicht Russland als Verteidiger irgendwelcher westlicher Werte ausgesucht, wo die Korruption nach wie vor auch ein ein Zuhause hat, allerdings schon weit entfernt von dem, was zu Jelzins Zeiten zum „Business“ gehörte.
Also – Whataboutism vom Feinsten.
Klingt schwer nach Baerbock und Co.
Irgendwer muss mal Dietmar erziehen. Man kann Haustiere nicht einfach im Hause herumtollen lassen ohne Grenzen zu setzen!
Das färbt doch sonst auf den Ruf des Hausbesitzers ab.
Hat denn DER seine Tiere überhaupt nicht unter Kontrolle.
Was fehlt DEM denn um sich gegen seine Haustiere durchzusetzen?
Hat er noch Kontrolle über die Harnblase?
Ist SO EIN Hausbesitzer überhaupt noch geschäftstüchtig?
Vermüllte, überwucherte Häuser sind schlicht nicht mehr recht sehenswert. Da überlegt auch der potentielle Käufer ob sich der Ärger und Aufwand noch lohnt und wie weit die Substanz schon versaubeutelt ist.
Brilliant, Blaschke!
Hierzu fällt mir jetzt nicht mehr viel ein, eigentlich nur eine Frage:
Warum ist Russland so besessen von seiner Vergangenheit?
Das Vorgestern erscheint dem Staatsfürsten als ein Schlüssel warum das Heute nicht das Ergebnis der Pläne von Gestern ist.
Verstehe die Geschichte, Verstehe deine Zukunft.
Hinzu kommt: Geschichtsbewußtsein zeugt von Identitäts-Bewußtsein.
Wer ohne Geschichte ist, sein Gestern verleugnet ist unfähig zu lernen und seine Identität und Zukunft wird ihm von anderen aufgezwungen.
Oder man sage es laut und staune: Selbst-Bewußstein durch Selbst-Kenntniss.
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Wer Staatskonstrukte anhimmelt, die keine Geschichte kennen oder sie sich am Reißbrett der Interpretation Neu erfinden muss wie zum Beispiel extremistische Oppositionen, die ihren Staat die Geschichte rauben, damit sie ihre Narrative der Macht besser konzentrieren und Begründen können und um mit Identitätspolitik arbeiten. So lautet es: „Sei ein braver Gläubiger unserer neuen Staats-Interpretation“. Meistens ungefähr mit der Frage eingeläutet:“ …wie viele Finger sehen Sie?“ Das Ergebnis ist solange falsch, wie der Realitätssinn des Umzuerziehenden noch intakt ist.
Das wird besonders deutlich wenn der Zeitgeist einiger Staatslenker durch Sektenartige Gruppen gestellt werden, die die Realität neu Definieren: Frauen und Männer, Geschlecht mal superwichtig, aber auch Wegfall und gleichzeitig Vielgeschlechtlichkeit kolportieren. Koloniale Entwicklung und Eroberungszüge von Unterentwickelten Pseudo-Staatsgebilden als Schuldkuld verkaufen. Der Mißbrauch von neuen Sexual-Tabus – Ein Wandel hin zur Desozialisierung der Massen, Minderheitenpolitik als Selbstermächtigung und Extremistenproduktion und und und. Man sieht hier einen Konflikt einer Zivilisation gegenüber einer kunstfertig mißbrauchten Lügenkultur der Geschichtsklitterung.
Wer Staatskonstrukte anhimmelt, in denen Lügen und Selbsthass der Schlüssel zum Bestand sein soll, der kann nicht verstehen wenn das Bewußstein aus der eigenen Geschichte genährt gelehrt, stolz präsentiert wird. Denn er ist im Zwiedenk gefangen und muss Narrative leben sonst wird er zum Feind seines gewählten Kollektivs.
Der gemeine Hamster entblößt sich als Mitläufer. Liegt ihm das Rammeln doch näher als die Suche nach der Wahrheit in der eigenen Geschichte. Wer Wahrheit fürchtet, der ist ein krankhafter Lügner und hat Angst erwischt zu werden. Wie der Kriminelle möchte er weiter dichtes Dunkel um sich haben, damit niemand seine Lügen sehen kann.
Wer Wahrheit sucht, sucht sie in der eigenen Geschichte. Schonungslos und Aufrichtig stellt er seine Geschichte zur Aufarbeitung zur Verfügung. Ohne seinen Stolz und seine historische Wurzel zu verraten und als entwurzelter Obdachloser Staat sich schwächen zu müssen wegen eines Schuldkultes der Fehler seiner Vergangenheit. Wer offen seine historischen Fehler bekennt, sich einem Schuldkult verwehrt und das positive der eigenen Geschichte herausarbeitet, der kann zu seinem jetzigen Dasein stehen.
Daher ist die Unterschiedlichkeit. Haben diejenigen, die aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wollen, ohne ihre Identität zu verraten also noch wirklich etwas wofür es sich zu kämpfen lohnt verbleibt für die Andere Seite nur für die Narrative der Herrschaft in den Konflikt zu treten.
Beiden Seiten gemein ist notgedrungen die Feindbildpolitik. Der Eine brauchts als zentrales Wir gegen DIE!-Narrativ. Die Andere Seite muss sich einig sein, das das Überleben nur durch Gemeinsame Anstrengungen möglich sein wird.
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Wadenbeißende Hamster wollen ihre bellezistische Ader als Gut-Bürger in den Diskurs werfen und zündeln an der extremistischsten Grenze der herrschenden Narrative herum um sich Selbst-Darstellen zu können.
Wem meine Präsentation nicht gefällt kann sich in seinen Käfig zurückziehen und schmollen.
Okay, es ist zwar nur eine Ansammlung sterbenslangweiliger Binsen, aber immerhin.
Selbst diese schlaffe Andeutung eines Manifests – des Extremisten liebstes Spielzeug – verdient es, erwidert zu werden.
Zugegeben, Blaschke, es war ’ne rhetorisch billige Nummer von mir, mich nach der russischen Besessenheit für längst Vergangenes zu erkundigen.
Schließlich weiß doch jeder, dass das Konzept ‚Zukunft‘ in 1000 Jahren russischer Welt (davon 700 in kriegerischen Auseinandersetzungen) noch nie eine Rolle gespielt hat.
Hören Sie eigentlich auch dieses Knistern, Knacken und Knirschen im Fundament der Föderation?