Die CDU ist bestenfalls teilfaschistisch
Nun ist es verschiedentlich zur Debatte darüber gekommen, ob die CDU faschistisch sei. So eine Zuordnung ist natürlich deshalb etwas fragil, weil der Faschismus 100 Jahre alt ist, und den neuesten politischen Moden teilweise zuwiderläuft. Der Elitarismus hat sich immer wieder gewandelt, was Eiferer aus Medien, NGOs und Parteien ignorieren und stumpfsinnig – vermutlich in böser Absicht – an altem Vokabular festhalten.
Die erste faschistische Staat war Fiume (heute Rijeka) und schon auf den ersten Blick wird klar, daß da ein Männerverein regierte. Mir ist kein Foto von diesem Staat bekannt, auf dem eine Frau zu sehen ist. „Wir wünschen den Mann am Steuerrad zu besingen, der die Lanze seines Geistes gegen die Erde schleudert, entlang dem Zirkel ihres Orbits“, hatte Tommaso Marinetti gefordert, Auch später bei Mussolini in Italien spielten Frauen allenfalls eine Nebenrolle. Da fällt die CDU mit ihrem unsäglichen Peronal – Dr. M,. vdL, Grütters, Schavan, Magwas, Prien – schon mal hinten runter.
„Wir wollen den Krieg glorifizieren – die einzige Hygiene der Welt – Militarismus, Patriotismus, die zerstörerische Geste der Freiheitsbringer, herrliche Ideen, die es Wert sind dafür zu sterben, und Verachtung für die Frauen“, hieß es unter Punkt 9 im futuristischen Manifest. Auf diesem Gebiet gibt sich die Union aktuell einige Mühe, aber bisher ist noch kein Unionsfreund für das ukrainische Sprachengesetz an der Ostfront gefallen.
Auch was das Verhältnis zu den Juden betrifft – und den Antisemitismus – läuft ein Vergleich mit Mossolinis Partei ins Leere. Etwa ein Viertel der Gründungsmitglieder seines Sozialistenvereins waren Juden, das war für die CDU aus religiösen Gründen unerreichbar, und beim Zentrum im Kaiserreich bzw. in der Weimarer Republik machte so gut wie kein Jude mit. Eine Parallele war das Verhältnis zum Islam an sich. Mit dem Abessinienkrieg zwischen 1935 und 1936 wurden die Beziehungen Italiens zur arabisch-islamischen Welt intensiviert, dabei konnte Italien sich der Neutralität der Araber versichern, die zum Teil in offene Sympathie umschlug, da der abessinische Negus als Unterdrücker der Muslime betrachtet wurde. Mit Hilfe der arabisch-italienischen Freundschaft sollten die Moslems des Mittelmerraums gegen die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien aufgestachelt werden. 1937, als Mussolini das Schwert des Islam überreicht wurde, rückten diese Bemühungen ins allgemeine Bewusstsein. Das Schwert, das Mussolini in der Oase Bugara durch den Berberanführer Jusuf Kerbisch überreicht wurde, war übrigens eine Fälschung. Es war in Florenz hergestellt worden.
Wenn man die Wirtschaftspolitik Mussolinis mit der CDU-Praxis seit 2005 vergleicht, so findet man dirigistische Sündenfälle besonders in Deutschland. Mussolini gewährte der Wirtschaft etwas mehr Freiheit, was sich in der Kriegswirtschaft natürlich änderte. Solche brachialen Eingriffe wie die Abschaltung von Kraftwerken oder die Emissionsaufstände gegen die motorisierten Fahrzeuge wären dem Duce nicht eingefallen. „Wir behaupten, dass der Welt Herrlichkeit durch eine neue Schönheit erreicht worden ist: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein rasendes Automobil, dessen Karosse mit großen Auspuffrohren verziert ist, wie Schlangen mit explosivem Atem – ein röhrendes Auto, das auf Weinbeeren zu fahren scheint, ist schöner, als die Siegesgöttin von Samothrace.“ So steht es im Manifest. Dagegen war Dr. M. ein kleinkarierter Sauertopf mit Geschwindigkeits- und Staubangst.
Man kann untersuchen was man will. Der Faschismus spielte in einem anderen Zeitalter. Sicher kann der böswillige ZDF-Mainstreamkasper oder sein kulturhistorisch ungebildetes Umfeld einzelne Aspekte finden, wo sich Maßnahmen oder Programmatik reimen. Aber die damalige Jugendbewegung las „Forse che si forse che no“ von Gabriele dÁnnuncio oder den „Zarathustra“ von Friedrich Nietzsche. Ich denke die heutigen Führungsfiguren der CDU kennen diese Grundlagenbücher des damaligen Zeitgeistes nicht.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Der Haß ist ein aktives Mißvergnügen, der Neid ein passives; deshalb darf man sich nicht wundern, wenn der Neid so schnell in Haß übergeht.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Sehr guter Beitrag.
Mussolini war Faschist. Aber kein Rassist. Und auch kein richtiger Nationalsozialist.
Aber das ist vielen egal: Alles was man braucht ist ein Feind, den man vernichten darf. Da braucht es keine Unterscheidung zwischen Faschist, Rassist oder Nationalsozialist. Alles Feind.
War recht warm heute, die Fiebergrenze wurde augenscheinlich erreicht.
Ja, alles ganz schlimm.
Weder Faschismus, noch Rassismus oder zumindest Nationalsozialismus erfahren gesellschaftliche Anerkennung. Überall nur Feinde dieser friedfertigen, menschenfreundlichen und zukunftsgewandten Anschauungen.
Es gibt zwei Stile des Umgangs: Konfrontativ oder kooperativ.
Wenn, wie im Beitrag von Hr. Prabel gut beschrieben, die Differenzierung verloren gegangen ist, und damit effektiv alles Nazi ist, was nicht meine Ansicht vertritt, und dazu eben noch ein konfrontativer Umgangsstil kommt, dann sind wir genau da, wo wir jetzt sind.
Ich beschreibe die Situation lediglich. Ich heiße sie weder gut noch schlecht. Das interpretieren andere hinein.
Mit welchen Mitteln wollen Sie die Welt von Nazis befreien?
Sie können den Artikel von Meister Prabel selbstverständlich als gelungen betrachten. Ich für meinen Teil bevorzuge die Konfrontation mit ihm, oder besser: die Kritik an seinen Ausführungen. Er geht professionell damit um und opfert nicht herum wenn man ihn nackig macht. Das rechne ich ihm hoch an, schließlich ist er ein Schlauer.
Und zwar schlau genug, um einerseits seit Jahren alles und jeden mit dem Begriff ‚Faschismus‘ zu belegen oder ihr Wirken damit in Verbindung zu bringen (Buchhändler Schulz, Dauerbrenner Merkel, die Grünen, Teile der Jugendkultur, die Linke usf.). Allein Marinettis (schlecht übersetztes) Manifest findet sich über die Blog-Jahre immer mal wieder, teils vollumfänglich.
Andererseits muss er seinen Faible irgendwie langsam unter die Erde bringen. Am besten mit dem Vorwurf der Fehlnutzung der italienischen Wortschöpfung durch alle anderen.
In der Süddeutschen Zeitung habe ich heute einen interessanten Artikel gelesen: Was ihr so denkt? Egal. Von Sebastian Herrmann. Ohne Bezahlung.
Görlitz liegt im Osten – Gießen liegt bekanntlich in Hessen.
Hessen ist ein sogenanntes „altes Bundesland“.
Im Oktober ’23 findet in Hessen eine Landtagswahl statt.
Hessen im Juli ’23:
AfD 17,4 %
Wurde Hessen von demokratiefernen Dumm-Ossis übernommen?
Oder wie würde uns das das aus dem Westen an der Leipziger Uni installierte Professörchen mit seiner kürzlich so überzeugenden und auf allen „guten“ Kanälen veröffentlichten Studie beweisen ???
Gibt es eigentlich den Straftatbestand der „versuchten Volksverblödung“ ?
Vielleicht sollte man genau jetzt an den Unis eine Evaluiierung nach dem 90er-Jahre-Muster vornehmen – nur dieses Mal unter Aufsicht von Ossis ?
Nein, gibt’s noch nicht.
Bis 2019 beinhaltete die hess. Verfassung allerdings noch die Todesstrafe. Hier sollte die nächste Landesregierung über eine Wiedereinführung nachdenken, und zwar für den Deliktbereich ‚Direkt aufeinander folgende Verwendung mehrerer, gleicher Satzzeichen in Verbindung mit vorangestelltem Leerzeichen‘.
Regen Sie sich nicht so auf, Cindy. Wenn der Blaue Engel seine schützenden Flügel über dem Reich ausbreitet wird alles gut. Oder machen Sie doch gleich selbst in Politik. Die Parteien freuen sich über fähige, engagierte Mitglieder.
https://journalistenwatch.com/2023/07/09/bjoern-hoecke-mohring-reitet-ein-totes-pferd/
Welschland? Die genannte Literatur ist bald 130 Jahre alt, mein Gott, wer liest das noch? Wenn man die Villa von d’Annunzio am Gardasee besichtigt – oh je!
Die CDU sollte mal möglichst bald den Weg der Democrazia Cristiana einschlagen und von der Szene abtreten. Warum muss sich Herr Mohring eigentlich nicht umbenennen?
Jetzt hab‘ ich mal geschaut – Weinbeeren? „…che sembra correre sulla mitraglia…“ könnte man doch besser mit „…gleich/auf einem Feuerstoss einherzufahren scheint…“ übersetzen.
Das sollten die Klimatiker mal auswendig lernen – aber vermutlich denken sie bei Nike an den links-ungewaschen müffelnden Turnschuh.