Wandel durch Handel und Dekadenz durch Reichtum
Kürzlich las man auf der Achse eine Abhandlung, in der unter Bezugahme auf den Handelsaustausch mit China ausgerollt wurde, daß das Dogma von Egon Bahr, daß Handel zu Wandel führen würde, falsch sei. Das liegt aber nicht am Handel an sich, sondern an der Unvermeidbarkeit reicher Erträge des Handels und des Fleißes überhaupt.
David Ricardo hat in seiner Theorie des komparativen Nutzens von Handelsbeziehungen ein wichtiges Detail übersehen: Daß der Anbieter des technisch ausgefeilteren Produkts einen Vorteil hat. Ricardo führte als Beispiel die Handelsbeziehiehungen von England mit Portugal an: Letzteres hat gutes Wetter und erzeugt köstliche Rotweine, ersteres Industriewaren im Nieselregen. England hat aus diesem Handel den größeren Nutzen gezogen, Portugal blieb arm.
Betrachten wir die Geschichte aus einer ganz anderen Perspektive. Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs waren in Deutschland und weiteren europäischen Reichen die Renaissance, die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auf die Renaissance folgte der 30jährige Krieg, auf den bürgerlichen Aufschwung des Klassizismus die Napolenischen Kriege, auf die Wirtschaftsblüte der Kaiserzeit die beiden Weltkriege. Der letzte Aufschwung mündete vorerst in den den arabischen Frühling und den Ukrainekrieg.
Vorausgegangen waren als Spaltpilze die Reformation, der Sturm und Drang, die Jugendbewegung, alles Kulturrevolutionen. Auch jetzt wird die Jugend auf dem Altar des Fortschritts wieder verheizt, wie das immer geschah. Vom Verführer Lucius Sergius Catilina (108 v. Chr. – 62 v. Chr.) bis Soros und Schwab immmer dasselbe.
Wenn wir die beiden Problemkreise des erfolgreichen Handels und der Dekadenz durch Reichtum – und die Exzesse der Klimasekte sind nichts neues unter der Sonne – übereinanderlegen, kommen wir auf eine Volksweisheit, welche wir auch dem Inlandsgeheimdienst zur Kenntnisnahme und Prüfung anempfehlen:
Armut schafft Demut,
Demut schafft Fleiß,
Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut,
Übermut schafft Krieg,
Krieg schafft Armut.
Heute würde es heißen müssen: H-beck schafft Armut, Armut schafft Demut…
Erst waren Spanien und Portugal da, mit Schiffen und Kanonen, zweihundert Jahre später die Tommies mit noch mehr Kanonen (vor allem: ohne katholischen Quatsch). Und in Südamerika spricht man noch immer spanisch und portugiesisch.
Wollte man zwei Staaten mit maximalem Nutzen aus gegenseitiger „Wechselwirkung“ nennen, käme man zuallererst am Deutschen Reich und England nicht vorbei.