Nicht die Höhe des Tarifabschlusses ist ein Skandal, sondern die Steuerfreiheit
Daß angesichts der grünengemachten Inflation ein Ausgleich auch für die staatlichen Beschäftigten erfolgen müßte, war allen klar. Daß die Höhe des Abschlusses klamme Länder und Kommunen belasten würde, auch. Der Bund müßte vom Steuerkuchen wieder mal was an die Kommunen übertragen, die im Grundgesetz jedoch schlicht nicht vorkommen.
Es gibt aber zwei Dinge, die darüber hinaus Sorgen machen: Das Steuerrecht wird entsystematisiert. Die Gleichmäßigkeit der Besteuerung wird wieder einmal als Staatsziel hintangestellt. An das Grundgesetz will ich da garnicht erinnern (Art, 3 Abs. 1). Es ist ohnehin nur noch ein von den Herrschenden verachteter Fetzen Papier aus besseren Zeiten.
Die Einigung sieht unter anderem steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro in mehreren Schüben vor. 1240 Euro davon sollen bereits in diesem Juni fließen, weitere 220 Euro dann jeweils in den Monaten von Juli bis Februar 2024. Wenn das keine Privilegien sind! Hat Nancy den Lindner gefragt, als sie das unterschrieben hat? Falls er das genehmigt hat, ist er wieder mal umgefallen. Ich vermute, er ist übersehen worden, wie es Christian Morgenstern bereits 1906 vermutete:
Korf – man kennt ihn wohl genügend –,
Korf begibt sich nach Berlin,
einem Zug der Zeit sich fügend.
In Berlin empfängt man ihn…
Zwar erblickt man ihn nicht leiblich,
denn wie ja schon dargeziehn,
ist er weder männ- noch weiblich,
sondern schlechterdings ein Geist,
dessen Nichtsehn unausbleiblich.
Der andere Zweifel betrifft das Gleichgewicht zwischen Löhnen der staatlichen und privaten Ebene. Es gab immer wieder Zeiten, wo die Leute lieber in den Staatsdienst gegangen sind, wie der Bahner, der in „Ich will ein Cowboy als Mann“ auf eine Pension hoffen konnte. In Perioden von wirtschaftlicher Erholung wechselten viele vom Staat in die Wirtschaft, wie beispielsweise unser Gemeindediener, der dann allerdings in die Baukrise der Nullerjahre geriet. Seit längerer Zerit ist es so: Die Frau, die im Staatsdienst irgendwelche Buchungen macht verdient mehr, ihr Mann im Handwerksberuf weniger. Das hatte zur Folge, daß während Kórona die Männer zu Hause geblieben sind, um die Kinder zu hüten.
So kann man keine zusätzlichen 80.000 Klempner keilen, die für Märchenrobert seine Visionen zu realisieren, erforderlich wären.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Jeder Mensch fühlt sich privilegiert. Diesem Gefühl widerspricht erstens die Naturnotwendigkeit, zweitens die Gesellschaft.
ad 1. Der Mensch kann ihr nicht entgehen, nicht ausweichen, nichts abgewinnen. Nur kann er durch Diät sich fügen und ihr nicht vorgreifen.
ad 2. Der Mensch kann ihr nicht entgehen, nicht ausweichen; aber er kann ihr abgewinnen, daß sie ihn ihre Vorteile mitgenießen läßt, wenn er seinem Privilegiengefühl entsagt.
(Geh. Rath v. Goethe)
Beitragsbild: B. Zeller aus Zellerzeitung. Heute: Letzte Generation läßt sich sterilisieren
Es ist grundsätzlich ein Skandal, dass sich der Staat als großzügiger Arbeitgeber ausgibt.
Er hat kein Geld, er nimmt es anderen weg, z.B. all denjenigen, die nicht 3000 € bekommen oder eine Gehaltserhöhung – egal ob versteuert oder nicht.
Jeder Steuerzahler bezahlt jeglichen VERDI-Abschluß.
Unterm Strich – eine verdeckte Steuererhöhung, weil für die Nicht-VERDIaner weniger übrigbleibt vom „großen Kuchen“.
Auch die Versicherungskennzeichen und der jährlich TÜV-Termin für Fahrräder werden schnell kommen.
Je älter man wird, desto mehr gönnt man naturgemäss dem Pflegepersonal in den Kliniken.
Aber die kriegen nix. Stattdessen nutzlose Amtswalter und Bauhofkönige. Die investieren in ihre Fincas und schwarze Geschäfte. Das ist lange schon organisierte Oligarchen-Kriminalität, es reicht ja schon das Betrachten der Physiognomien. Die marode Infrastruktur wird weiter zerfallen.
Überdies schieben die 12% unten auch die oberen Lohngruppen hoch. Das ist alles natürlich die Nebelwand, um die Hebesätze ins Astronomische anzuheben.
Ich behaupte mal, dass in der jetzigen Zeit die Beschäftigten im öffentlichen Dienst (mangels Konkurrenz) besser mit ihrem Gehalt fahren werden als Beschäftigte in der freien Wirtschaft, v.a. wenn es auch noch Firmen sind, die einem internationalen Konkurrenzdruck ausgesetzt sind. Das funktioniert allerdings nur so lange, wie das auch finanzierbar ist, also es eine signifikante Anzahl Beschäftigter in der freien Wirtschaft oder überhaupt noch eine freie Wirtschaft gibt.
Die Anzahl der Schreiber kennt seit Charlemagne nur eine Richtung – aufwärts.
Abseits des Kapitalismus sind denen eben persönliche Dienste und Naturalabgaben zu leisten.
Im Ggs. zu Frankreich hat man mit den Burschen hierzulande nie richtig aufgeräumt.
Die von H. Prabel öfters erwähnte Nutzlosen-Familie Cothmann ist hier ein gutes Beidpiel.