Ein Blick zurück ins Goldene Zeitalter
Immer im Januar bin ich mit der Schredderung alter Akten beschäftigt. Dieses Jahr fielen mir einige Ordner aus den 90ern in die Hände, die sich in einem Archiv ein Vierteljahrhundert lang in einer Ecke versteckt hatten. Am 14. Juni 1996 hatte die Unternehmung meiner Freundin eine Wanderung ins Gebirge unternommen. 21 Teilnehmer nahmen morgens um 10 Uhr ein feucht-fröhliches Frühstück in der Schützenklause mit Frühstücksplatten, 45 Tassen Kaffee, 33 Schnäpsen, 6 Gläsern Sekt, 5 Pils und diversen Erfrischungsgetränken ein. Kostenpunkt: 404,90 DM. Ein 0,3-l-Bier kostete damals 1,50 DM, eine Tasse Kaffee 2,00 DM und eine Frühstücksplatte 8,00 DM.
Das Mittagessen in der Waldgaststätte Müllershausen kostete 464,50 DM. Für ein Schnitzel mit Ei legte man 13,50 DM hin, für ein Brätel 10,00 DM, Geschnetzeltes 14,50 DM, Wildgulasch 15,00 DM und am oberen Ende der Rechnung standen einige Rehsteaks mit 24,50 DM.
Am Nachmittag wurde auf dem Rückmarsch Kaffee und Kuchen verzehrt. Die Tasse Kaffee kostete 1,50 DM, der Kuchen ist leider pauschal abgerechnet worden, insgesamt kostete das Konditern 212,00 DM.
Dreimal Einkehren hatte 1.091,40 DM gekostet, pro Person 51,97 DM = 25,99 €.
Die Gaststätte, in der mittags gespeist wurde, gibt es immer noch und die Kosten betragen heute:
Für ein Schnitzel mit Ei 18,50 €, ein Brätel 13,90 €, Wildgulasch 18,50 €. Für die übrigen Gerichte habe ich keine direkt vergleichbaren Posten gefunden.
Die Umsatzsteuer betrug 1996 nur 15 %. Ob sich die Nettolöhne seit 1996 so wie die Preise verdreifacht haben, wage ich zu bezweifeln. Der Durchschnittsnettolohn in Deutschland betrug 1996 1.349 €, 2021 2.172 €, ein Zuwachs um ganze 61 %. (Quelle Statistisches Bundesamt). Sicher: man muß einräumen, daß die Löhne im Osten etwas stärker gestiegen sind, als im Westen. Trotzdem.
Damals wurde immer nach den „Blühenden Landschaften“ gefragt. Das waren sie wahrscheinlich.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Höchst reizend ist für den Geschichtsforscher der Punkt, wo Geschichte und Sage zusammengrenzen. Es ist meistens der schönste der ganzen Überlieferung.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Herr Prabel, ich musste gerade ein wenig heftiger lächeln ob Ihrer peniblen Aufstellung.
Davon ab: wen oder was genau wollten Sie mit den geschredderten Werken kritisieren?
Und: Wer von den 21 hat beim Sprit doppelt oder dreifach zugelangt (morgens um zehn)?
Ich war nicht mit, war damals noch bei den Hessen schaffen und konnte beim Schnaps nicht helfen.
Ein sauberes historisches Zahlengedächtnis und Fähigkeit die Kaufkraft von Zeit zu Zeit nachzuhalten, ist für eine Vermögensverwaltung von entscheidender Bedeutung um Vermögenswerte in die Zukunft retten zu können.
Andernfalls vermittelt Zahlenzuwachs einen gefühlten Mehrwert. Dieses Gefühl des „Mehr“ als Gewinn zu künden, das ist das leere Versprechen des jeweils verantwortlichen „Berlin-Jet-Set“. Hinterher entschuldigt dieser sich selbstverfreilich nicht. Es talkt von Versprechern der Vergangenheit und verspricht sich in Zukunft um nachhaltige Lösungen zu bemühen und verweist auf die Gewinnversprechen von Morgen.
Obwohl das mit dem Gewinn versprechen kommt langsam aus der Mode. Hunger und Elend kündet sich an – auch und weil es unsere mit allen Wassern gewaschene Hauptstadt Waschington mit ihrem Personal in Berlin so beschlossen zu haben scheint.
Wer hier achtsam zuhören soll, ist jeder, der sich angesprochen und inspiriert fühlt eine Freudenträne zu vergießen über das was noch übrig ist von der großen Nachkriegs-Fete um zu hoffen und bangen was nach dem Krieg noch übrig sein wird, von dem, was übrig war.
Wohlig warme Zeitenwende auf eine neue Ideologie-Epoche in deutschen Landen. Ab morgen rechnen wir vermutlich in Co2 gekoppelter Währung und dieses „Recht“ muss durchgesetzt werden mit viel Co2 aus den donnernden Rohren der Gerechtigkeit für das Klima, für die Minderheiten und gegen jeden übrig gebliebenen Menschen, der sich finden läßt.
…. Und Hundi muss heutzutage auch draussen bleiben!