Die Weltwirtschaft nach acht Jahren
Im Juli 2014 hatte ich eine Momentaufnahme der Weltwirtschaft hinterlegt und für einen Zehnjahreszeitraum die wirtschaftliche Entwicklung abgeschätzt. Bis jetzt sind zwar erst acht Jahre vergangen, die Machtverhältnisse haben sich jedoch etwas anders als gedacht verändert. Zeit für eine Zwischenbilanz.
2013 | 2021 | |
Westen | 52 % | 50 % |
China incl. Hong Kong | 14 % | 18,5 % |
Moslemstaaten | 9 % | 8 % |
Südostasien | 9 % | 9,5 % |
Lateinamerika | 8 % | 6 % |
Orthodoxie | 4 % | 3 % |
Indien | 3 % | 3,5 % |
Schwarzafrika | 1 % | 1,5 % |
Die Zahlen beruhen auf Nominalwerten in US$. Währungsschwankungen und Änderungen der Rohstoffpreise verzerren die Wahrnehmung regelmäßig, außerdem sagen die Zahlen wenig über die Kaufkraft im jeweiligen Inland aus. Es sind sehr grobe Tendenzen, hinter dem Komma sollte man nicht zuviel in die Zahlen reinlesen.
Zum Westen wurden die USA und Kanada, das lateinische Europa, Israel, Australien und Neuseeland gezählt, einschließlich Rumänien. Nicht alle Staaten dieser Kategorie darben: Norwegen, osteuropäische Länder, aber auch das rohstoffreiche Australien und Kanada weisen eine bemerkenswerte Entwicklung auf. Selbst die vor acht Jahren noch arg kränkelnden Vereinigten Staaten sind dabei sich zu berappeln.
In Südamerika gibt es einige Dauerpatienten wie Venezuela, Kuba, Haiti, Argentinien, Bolivien, Paraguay, El Salvador, Nikaragua usw., die den Kontinient runterziehen.
Zu Südostasien wurden Südkorea, Japan, Vietnam, Thailand, Burma, die Philippinen, die Mongolei, Laos, Kambodscha, Ceylon, Taiwan und Singapur sowie viele kleinere Gestade im Pazifik gerechnet.
Zu den Moslemstaaten gehören die Reiche, die nach jüngster Berliner Sprachregelung von „Westasiaten“ bevölkert werden, dazu Nordafrika, Malaysia, Brunei und Indonesien, Albanien sowie die von der Sowjetunion abgespaltenen zentralasiatischen Quasimonarchien.
Die Abgrenzung zwischen den Moslemstaaten und Schwarzafrika ist nicht sauber leistbar, weil zahlreiche Staaten Grenzfälle sind, z.B. Nigeria, Elfenbeinküste, Kamerun, usw. Den Kongo, Tansania, Simbabwe, Namibia, Südafrika, Mozambique, Angola usw. kann man aber sauber dem Süden zuordnen. Die ökonomische Musik spielt vor allem in Südafrika und Nigeria.
Zur Orthodoxie wurden Rußland, die Ukraine, Belorußland, Griechenland, Serbien, Bulgarien, Georgien und Armenien gezählt. Grenzfälle sind Transnistrien, Zypern, Mazedonien, Cerna Gora, Bosnien und Moldawien. Sie fallen allerdings vom Volumen her nicht ins Gewicht.
Der Westen hat deutlich besser abgeschnitten, als vor 8 Jahren angenommen, die Trumpschen Reformen beginnen zu greifen. China ist etwa auf dem Level wie es die Auguren auf dem Schirm hatten, das südliche Afrika ist etwas besser als angenommen. Indien und Südostasien sowie die orthodoxe Welt haben die jeweiligen Erwartungen erfüllt, Lateinamerika enttäuscht.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wenn dir’s bei uns nun nicht gefällt, so geh in deine östliche Welt.“ (Geh. Rath v. Goethe, 1827)