Die Privatisierung der Energieversorgung

Am 30. Januar 2020 hatte ich einen Eintrag zu den Kleinkraftwerken der Zukunft gepostet:

„Nun ist der Kohleausstieg beschlossen. Damit wird die zuverlässig produzierte Grundlast um 2030 herum endgültig futsch sein.“ Ich hatte das damals mit vorausschauender Ahnung geschrieben, als Merkels  Russengas nämlich noch floß und sechs Kernkraftwerke am Netz waren. Diese Energieträger hatte ich damals gedanklich schon abgeschrieben und nach libanesischem Vorbild für Hausgeneratoren geworben, ggf. für kommunale Schiffsdiesel. Ich war der Zeit wie üblich mehrere Jahre voraus. Dr. M. hatte bei ihrem Libanon-Trip im Juni 2018 ja rausposaunt, wie vorbildlich der kleine Staat im Morgenland ist.

Als Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=p5HBJyl1buo

Warum ist es eigentlich unrealistisch, zukünftig auf eine großtechnische Energieerzeugung zu setzen? Weil Großkraftwerke sehr teuer sind, extrem lange Genehmigungs- und Bauzeiten haben und sich bei den in Deutschland herrschenden politischen Wirren kein Investor mehr finden wird, der auch nur einen Heller in die Hand nimmt. Der Schock vom stillgelegten Kraftwerk Moorburg steckt allen Energiekonzernen noch in den Knochen.

Dezentrale private Generatoren lassen sich dagegen in wenigen Wochen in Gang bringen. Natürlich gibt es auch dabei das Problem der Abschreibung. Viele Haushalte würden bei einer Abschreibungsdauer von mehreren Jahren wegen Rechtsunsicherheit nicht investieren. Da würde die Sofortabsetzung des Investitionsbetrags von der Steuerlast helfen, denn das Risiko wäre Null. Eine entsprechende Regelung gibt es jetzt schon, und zwar interessanterweise für Parteispenden.

Die Lösung hätte den Charme, daß man Energieversorger, Leitungsnetze, Konzessionsabgaben, Strombörsen, intelligente Energiezähler, Leitungsverluste, Lastmanagement, Abrechnungssysteme, Umspannwerke, Doppelwummse, Energieministerien, Lastabwürfe, die Verschenkung von Strom ins Ausland und dergleichen nicht mehr benötigt. Man verliert zwar die Skaleneffekte bei der Verstromung, gewinnt aber den Wegfall zahlreicher unsinniger und teurer Gimmicks, die sich als grünes Geschwür ausgebreitet haben.

Bei einem Wegfall der Mineralölsteuer würde die Stromerzeugung gegenüber dem Iststand deutlich günstiger werden, Betriebe könnten wieder konkurrenzfähig produzieren und die Privatleute würden nicht so ausgebeutet werden.

In eng bebauten Innenstädten gibt es natürlich Platzmangel. Größere Diesel kann man wegen Schwingungen und der Betankung nicht auf dem Balkon aufstellen. Auch die Nutzung der Gehwege ist nicht überall möglich. Vielleicht könnten sich Zünfte oder Genossenschaften bilden, die die Versorgung für mehrere Häuser oder ein ganzes Viertel übernehmen. Es werden sich sicher Lösungen finden.

Der Ansatz kommt Perfektionisten sicher etwas russisch vor, so unwahrscheinlich ist das Szenario jdeoch nicht. In vielen runtergewirtschafteten Regionen ist der Mann selbst.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Glaube dich nicht allzu gut gebettet;
Ein gewarnter Mann ist halb gerettet.

(Geh. Rath v. Goethe)