War der kalte Krieg disziplinierend?

Vor 1990 mußten sich die Medien und Politiker im „freien“ Westen etwas Mühe geben, um

a) die eigene Bevölkerung von den Vorteilen des Systems und ihres Handelns zu überzeugen,

b) gegenüber dem Osten ein attraktives Schaufenster zu zeigen.

Das war nicht sehr schwierig, weil der Konterpart wirklich kraß aus der Steinzeit kam. Diese beiden o.g. Motivationen demokratische Spielregeln zu befolgen sind mit dem Kollaps der Sowjetunion entfallen. Man konnte seit 1990 an der demokratischen Fassade immer mehr wackeln und ohne Systemkonkurrenz an einer alternativlosen Demokratur basteln. Die Infragestellung des Euro, der Entgrenzung, der Kóronamaßnahmen wurde nicht mehr geduldet. Die Wissenschaft wurde noch mehr als sie es vordem schon war, zur Magd der Magnateninteressen. Die Parlamente wurden entmachtet, derzeit bestimmen finstere intransparent finanzierte Terror- und Interessengruppen wohin die Reise geht.

Bis vor einem Jahr leckte Dr. M. dem Putin regelrecht den Hintern und wurde dafür von elitistischen Magazinen als mächtigste Frau des Universums vergöttert. Derzeit wird Putin von denselben Medien als Wladimir der Schreckliche aufgebaut. Das ist insofern inkonsistent, weil die russischen Kriegverbrechen bisher unter den Teppich gekehrt wurden und als „Befreiung“ verklärt. Ich hatte eine Nachbarin, die sich in einem Gebüsch versteckt hatte und zuhören konnte, wie ihre Mutter im Haus von Russen getötet wurde. Die Diskussion darüber war fast 80 Jahre lang tabu. Und jetzt sind die Russen für dieselben Medien plötzlich Kriegsverbrecher. Alles nur reine Zweckpropaganda ohne Landkarte und Kompaß.

Demokratisiert sich der Westen wieder oder bleibt er – es handelt sich um einen Hilfsbegriff – faschistoid? Schwer zu sagen, die Entwicklung in Italien zeigt in die eine Richtung, die in Deutschland in die andere. Ein gewisses Gewicht werden die Midtermwahlen in Amerika haben. Verlieren die Kumpels von Rauschgifthändlern und Kinderschändern die Wahlen, könnte die Entdemokratisierung etwas eingebremst werden. Geschichte ist nach vorne offen. Es wird vermutlich nicht zur Restauration der Bonner Republik kommen.

Zum Schluß noch ein paar Beweiszitate für die oben genannten Mißstände von zeitgenössischen geifernden Eiferern. Die Taliban sind klassische Liberale dagegen:

„Kein Impfgegner wird wie ein Staatsfeind behandelt. Er darf nur, hoffentlich bald, nicht mehr unter Leute gehen, weil er ein gefährlicher Sozialschädling ist.“ (Rainer Stinner, FDP)

„Zuerst einmal müssen wir eine klare Botschaft an die Ungeimpften senden: Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben.“ (Tobias Hans, damaliger Ministerpräsident des Saarlandes)

„Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen … Der Staat hat schon umstrittenere Sachen durchgepaukt!“ (Nikolaus Blome, Journalist)

„Kein Ungeimpfter mehr im Büro, kein ungeimpfter Fußballspieler mehr auf dem Rasen, kein ungeimpfter Abgeordneter mehr im Bundestag, kein ungeimpfter Student mehr im Hörsaal.“ (Friedrich Merz, heutiger CDU-Vorsitzender)

Derjenige, der diese bösen Blüten gesammelt und daran erinnert hat – Mic de Vries – wurde diese Woche zur Polizei vorgeladen. Das nennt sich in der Berliner Republik Meinungsfreiheit.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die Menschen werfen sich im Politischen wie auf dem Krankenlager von einer Seite zur andern, in der Meinung besser zu liegen.“ (Geh. Rath v. Goethe zu Kanzler v. Müller am 29.12.1825)