„Befreiung“ ist das Wortgespenst für Versklavung
„Die Befreiung der Krim ist jetzt wahrscheinlicher als vor dem 24. Februar“, so der Präsident der Ukrainer, Selinskiy. Fällt es ihm überhaupt nicht auf, daß er sich schlimmster Stalinistensprache bedient? Die Besetzung des Ostblocks durch Rußland wurde den unterworfenen Völkern als Befreiung verkauft. In der Zone gab es sogar einen üblen „Tag der Befreiung“.
„Die Befreier von Butter und Eier“ hieß es höhnisch im Volk.
Das Wort „Befreiung“ darf so wie „Entjudung“ oder „Volkseigentum“ von einer staatlichen Ebene nie wieder verwendet werden. Das ist eine unumstößliche Lehre aus dem Sozialismus. Der ukrainische Präsident ist mit seiner Wortwahl unanständig. Er hat sich aus dem Kreis der zivilisierten Welt verabschiedet.
Mir kräuseln sich nach 28 Jahren Leben hinter Stacheldraht die Fingernägel wenn ich „Befreíung“ höre. Denjenigen, die in KZs verschleppt worden sind, ging es genauso: Sie wurden mit dem Slogan „Arbeit macht frei“ verhöhnt. Einfach ekelhaft! Mix aus Stalin und Hitler.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Der Frühling darf das, was ein Staat nicht kann: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…“ (Geh. Rath v. Goethe)
Sowohl Stalin als auch Hitler haben ganz oft das Wort „und“ gebraucht. Ist das für die geschichtsbewusste Nachwelt jetzt auch verboten?
„der, die, das“ nicht vergessen.
Die Sprache spielt eine große, weithin vom Michel unbeachtete, oftmals unterschätzte Rolle.
Sie lebt von der Ansprache „niederer Instinkte“, weshalb ich persönlich meine, dass die Alternativen aus ihrem rethorischen Elfenbeinturm kommen müssen, um die Menschen ansprechen zu können, die von Gewerkschaften, SPD und Linken seit Jahrzehnten schändlich, aber gezielt vernachlässigt werden.
Solange es noch nicht zu spät dafür ist, dass Fachkräfte, ja sogar einfach nur Arbeitskräfte gesucht werden, hat diese Klientel als einzige die Macht „Zeichen zu setzen“.
hxxps://www.youtube.com/watch?v=jNqwRjMirqU
Also – nichts Neues, aber 50 Jahre verpennt.
Das sprachliche Problem steckt mehr in der Vorsilbe Be-, weniger in der Freiheit. Befreiung nimmt etwas weg: Butter, Fesseln o.a. Bezüglich der Krim und der neuen russischen Gebiete: Dort gab es auf dringenden Wunsch der Bürger, z.T. lange von Moskau verzögert, Volksbefragungen / Abstimmungen. (Was ist das überhaupt lieber Michel?) Mit klarem Ergebnis. Wir sollten also besser die Klappe halten
Nun, die Krim soll befreit werden, nicht unbedingt die Menschen auf der Krim.
Man spricht ja davon, dass etwas von Ungeziefer befreit wird. Vielleicht will Selensky dafür sorgen, dass die Krim von den jetzigen Bewohnern befreit wird, oder zumindest einem Teil davon.
Wie soll denn Besatzung nach einem verlorenen, bösartigen Krieg (deutscherseits begonnen und brutal durchgeführt!) aussehen?
In der SU gab es ja damals ebenfalls nichts zu futtern, also wurde die Nagaika gezückt. Probate Russenmethode.
Mit Schaufenstern, Coca Cola, 1-MBit-Chips (ein Sargnagel der DDR), dem Propaganda- (=Nachrichten-) „Anchorman“ samt schöner Show, Windows und ja, auch WordPress für „alternative Medien“ ging es offenbar viel besser; so gut, dass die Besatzung fast 80 Jahre nach Kriegsende noch immer geduldet, ja genossen wird – selbst wenn jetzt der Besatzer Klartext redet, in der Ostsee.
Da wird doch der Unterschied zur Nagaika schon etwas geringer. Er wird verschwinden, wenn Restdeutschland im nuklearen Flash untergeht; als Schlachtfeld der Grossmächte war es seit ehedem vorgesehen. Wir haben bei der Bundeswehr gelernt: wenn der Russe kommt, geht es ab über den Rhein. Alles zwischen Rhein und Oder ist dann Kriegsgebiet und/oder ausgelöscht. Und so wird es kommen.
S. hat bestimmt nicht „Befreiung“ gesagt, sondern ein ukrainisches Wort oder einen russischen Begriff benutzt.
Also an den Haaren herbeigezogen, eine Übersetzungsfrage.