Der Wind weiß die Antwort nicht alleine

Reitschuster hatte einen Eintrag zur Entsorgung von PV-Modulen gepostet, der mit einem Ausblick auf die herrschenden Windgeschwindigkeiten endete:

„Ein weiteres Puzzleteil der Energiewende ist die Nutzung der Windenergie. Der Atlantik galt seit jeher als zuverlässige Wetterküche Europas, die den Kontinent ganzjährig mit idealen Klimabedingungen versorgt hat – im Winter nicht zu kalt, im Sommer nicht zu heiß, und immer ausreichend Niederschläge. Die für diese gemäßigte Klimazone verantwortlichen Köche sind das Azorenhoch und das Islandtief, die in wechselseitiger Abhängigkeit für die Wetterlagen insbesondere in Mitteleuropa verantwortlich sind. Wo Hochdruck- und Tiefdruckgebiete aufeinandertreffen, entsteht den Naturgesetzen folgend immer Wind. Dieser meist milde Westwind, der vom Atlantik her über Europa weht, war über Jahrhunderte hinweg ein Garant für beständige Niederschläge. Nun mischt seit wenigen Jahren aber ein dritter Koch in der Wetterküche mit, der sich vom Tellerwäscher zum Chefkoch hochgearbeitet hat. Die Rede ist von den Windrädern, die inzwischen nicht nur Offshore und an den Küsten, sondern auch im Landesinneren immer mehr Raum einnehmen.

Laut einer am 5. Oktober 2020 veröffentlichten Studie der Deutschen Windguard mit dem Titel „Volllaststunden von Windenergieanlagen an Land“ geht die mittlere Windgeschwindigkeit in Deutschland seit dem Jahr 2012 immer mehr zurück. Ein besonders starker Rückgang der Windgeschwindigkeiten ist demzufolge vor allem in den Regionen zu beobachten, die als besonders windintensiv gelten und in denen deshalb in der jüngeren Vergangenheit immer mehr Windräder aufgestellt wurden. Die Historikerin Dagmar Jestrzemski fasste diese Erkenntnisse wie folgt zusammen: „Konkret handelt es sich um die Abnahme von 420 Watt/qm auf ca. 295 W/qm in Schleswig-Holstein, von 400 auf 300 W/qm im Norden, von 380 auf 270 W/qm in der Mitte und von 380 auf 280 W/qm im Süden Deutschlands.“

Man muss kein Meteorologe oder Klimaexperte sein und es braucht auch nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass der Wind jedes Mal einen mehr oder weniger großen Teil seiner natürlichen Energie, sprich Geschwindigkeit, einbüßt, wenn er ein Windrad passiert. Einerseits wird also Strom aus Windenergie erzeugt, andererseits wird dem Wind aber durch eben diesen Vorgang die notwendige Energie entzogen, um seiner natürlichen Bestimmung gerecht zu werden. Zum Klimawandel – ob menschengemacht oder nicht – kann man stehen, wie man will, aber dass dieses Phänomen in Europa von immer häufigeren und immer längeren Dürreperioden begleitet wird, sollte zu denken geben, zumal mögliche Erklärungsansätze auf dem Tisch liegen. Das Azorenhoch und das Islandtief kochen in der Wetterküche Europas immer noch nach den altbewährten Rezepten, so dass es der neue Chefkoch zu sein scheint, der den Brei verdorben hat. Aber letztendlich gilt für die Politik und die Mainstream-Medien auch in diesem Fall: Was nicht sein darf, kann auch nicht sein!“

Ich habe aus der Studie der Windguard mal das entsprechende Diagramm geskrient und eingestellt:

Auftraggeber der Studie zum Windertrag war nicht etwa die AfD oder EIKE, sondern der Bundesverband WindEnergie e.V. in der Neustädtischen Kirchstraße 6 in 10117 Berlin. Sie diente wohl eher dazu die Wirtschaftlichkeit von Anlagen zu bewerten oder mehr Fördergeld zu erheischen. Wir müssen davon ausgehen, daß die Lage sehr ernst ist. Ich hatte insbesondere bei der Kartoffel schon drei Jahre derbe Mindererträge und überlege die Produktion ins demokratische Ausland zu verlagern.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Natürlich können wir die Winde nicht verstärken. Aber jeder von uns kann das Segel aufstellen, damit wir den Wind, wenn er kommt, einfangen können.“ (Ernst Friedrich Schumacher, 1979 in einem grünen Propagandapamphlet)

 

Beitragsbild von Dr. Hoffmann aus Frankfurt. 1843 hat es offensichtlich noch ordentlich gewindet und geregnet. „Hui, wie pfeift der Wind und keucht, daß der Baum sich niederbeugt.“