Голубая стрела (1958) – ein Film wird Realität

In den frühen 60er Jahren mußte man auf Druck der Schule bestimmte Propagandafilme besuchen, zum Beispiel „Moorhund“ (da mußte ich sogar zweimal rein) oder Голубая стрела (in der deutschen Version „Blaue Pfeile“). Ich vermute, daß eine ältere Generation in „Jud Süß“ gehen sollte, die jetzige mußte zu Hüpfveranstaltungen ausrücken. Es ist immer das Gleiche, ironischerweise wird von den Einpeitschern aller Überzeugungen und Zeiten behauptet, den Anfängen wehren zu wollen, aber solche hehren Ziele sind Humbug, der Anfang war vermutlich der Tanz ums Goldene Kalb. Den konnte selbst Moses nicht verhindern.

Nun, in den „Blauen Pfeilen“ ging es um die Verteidigung von Ruhm und Ehre der Rotbannerflotte gegen westlich-dekadente Angriffe. Es sind seit dem Dreh 64 Jahre vergangen, und es hat sich nichts bewegt. Der Einsatz der verbundenen Waffen, der Glaube an Rußland und die Luftüberlegenheit entscheiden.

Ich bin auf die Propaganda schon als 10jähriger nicht reingefallen. In meinen Augen war der Kinobesuch ein Einknicken der Lehrer vor den Anweisungen von Ausländern.  Und damit hatte ich wohl durchgesehen. Im Kino hatte ich meine Mütze liegenlassen, und dann gab es daheim natürlich Streß.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Gegner glauben uns zu widerlegen, wenn sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsrige nicht achten.“ (Geh. Rath v. Goethe)