Die russischen Konfliktherde
Schon im Japanischen Krieg 1905 hatte sich gezeigt, daß die Größe des russischen Reichs auch seine Kehrseite hat: Die logistischen Herausforderungen bei der Kriegführung auf entfernten Schauplätzen. Und überhaupt die Menge der möglichen Feinde entlang der langen Grenzen.
Japan hatte ich schon erwähnt. Der Kurilenkonflikt ist ein Gebietsstreit zwischen den beiden de jure noch miteinander im Krieg stehenden Staaten Japan und Russland. Gegenstand des Konflikts sind die südlichsten Inseln des Kurilen-Archipels. Die Inseln werden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der Sowjetunion bzw. seit deren Zerfall im Jahr 1991 von Russland verwaltet, werden jedoch ebenfalls von Japan beansprucht.
Im fernen Osten grenzt Sibirien an Alaska, das 1867 an den Erzfeind USA verkauft wurde. Das Gute: mit den Vereinigten Staaten wird es keinen konventionellen Krieg geben. Der Rote Knopf ist mehr Schutz als Gefahr. Seit 1867 schwelt allerdings ein Konflikt um die Seegrenze zwischen Rußland und Alaska. Am 1. Juni 1990 glaubte der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse per Unterschrift den Dauerstreit beendet zu haben. Im postsowjetischen Russland ist der unvorteilhafte Vertrag bis heute jedoch ein Aufreger. „Faktisch haben die früheren Sowjetführer Territorien des eigenen Staates für ein Lächeln und ein Schulterklopfen weggegeben“, urteilte jüngst der zarentreue Historiker Anatolij Koschkin in der Zeitschrift „Istorik“. Das Abkommen wurde von Rußland nie ratifiziert.
Nicht anders sieht es an der chinesischen Grenze aus. Im Vertrag von Nertschinsk, erkannte Russland am 6. September 1689 das Gebiet beiderseits des Amur als chinesisches Hoheitsgebiet an. 1858, mit dem Vertrag von Aigun, wurde der Amur die Grenze zwischen beiden Staaten. 1860 wurde noch das Gebiet östlich des Ussuri an Rußland abgetreten. China war durch den Opiumkrieg gerade sehr geschwächt und Rußland nutzte das aus. Allerdings gab es an diesem Grenzabschnitt später mehrere Grenzkonflikte. Am 2. März 1969 lieferten sich am Grenzfluss Ussuri Soldaten der sowjetischen Grenztruppen und Angehörige der chinesischen Volksbefreiungsarmee Gefechte, bei denen auf beiden Seiten mehrere Soldaten getötet wurden. Ursache war die 1858 vereinbarte gemeinsame Nutzung einiger Inseln am Zusammenfluß zwischen Amur und Ussuri. Mein Stabülehrer hatte 1969 mächtig zu paddeln, weil es seiner Meinung nach Kriege ja nur zwischen kapitalistischen Ländern gibt. Er löste das agitatorische und propagandistische Problem, indem er China zu einem kleinbürgerlichen Regime erklärte. Die Maoisten Kretschmann, Trittin und Bütikofer wären angesichts dieser Einschätzung im Viereck gesprungen, für sie waren eher die Russen Revisionisten und Verräter an der reinen Lehre. China lauert übrigens auf die Gelegenheit sich das Amurgebiet zurückzuholen. Solange Soros und Schwab Druck auf Asien ausüben, ist das noch kein Thema. Da halten die asiatischen Großreiche über alle sonstigen Streitereien hinweg noch eisern zusammen.
Die Mongolei gibt es eigentlich nur, weil Rußland ein Interesse an diesem Pufferstaat hat. Seit der Unabhängigkeit von China 1911 war die Mongolei ein Satellitenstaat Rußlands bzw. der Sowjetunion. 1966 unterzeichnete die Mongolei ein Abkommen, welches die massive Stationierung sowjetischer Truppen (in den 1980er Jahren: über 70.000 Mann) auf mongolischem Territorium ermöglichte. Die Beziehungen der Mongolei zu China verschlechterten sich dementsprechend, wurden nach 1990 aber normalisiert. Derzeit verfolgt die Mongolei eine Politik der Leisetreterei gegenüber den beiden größeren Nachbarn, ist sich aber bewußt, daß China ohne die russische Unterstützung dem Mongolenstaat ein Ende bereiten würde.
Die ehemalige Sowjetrepublik Kasachstan hat eine lange Grenze zu Rußland. Die nachgelagerten Republiken Kirgisistan, Tadschikistan, Uzbekistan und Turkmenistan gehören wie Kasachstan selbst zur russischen Eiinflußzone, insofern als Rußland einerseits deren territoriale Integrität schützt, andererseits aber darauf achtet, daß die Regierungen die islamische Religionsausübung überwachen und die Moslems die verbliebenen russischen Kolonialherren nicht massakrieren. Das hat bisher funktioniert, weil Rußland als mächtig anerkannt war. Gerade hatte Rußland Nothilfe bei einem Aufstand in Kasachstan geleistet.
Beim jüngsten Armenienkrieg hatte sich bereits die Schwäche Rußlands gezeigt. Das mit Rußland verbündete Armenien zog gegen das von der Türkei unterstützte Aserbaidshan den kürzeren. Die Niederhaltung Tschetscheniens und des russisch besetzten Kaukasusgebiets ist eine weitere permanente Belastung für Rußland. Südossetien und Abchasien sind von Rußland alimentierte Staaten an der georgischen Grenze.
Zwischen der Ukraine und Moldawien befindet sich Transnistrien, welches auch von Moskau ausgehalten werden muß. Dasselbe trifft letztlich auf Weißrußland zu. Auch Kuba und Venezuela hängen am russischen Tropf. Die russische Regierung erließ Kuba astronomisch hohe Schulden in Höhe von 35 Milliarden Dollar.
Und nicht zuletzt sind noch die Grenzen zu Finnland und den baltischen Staaten zu bewachen. Das Kaliningrader Gebiet ist von NATO-Staaten eingeschlossen und erfordert auch ein militärisches Engagement.
Ein weiteres kräfteverschleißendes Eingreifen ist das in Syrien. Es dient dazu einen Stützpunkt am Mittelmeer zu erhalten.
In Rußland selbst sind 100 teils wilde Völker im Zaume zu halten, die in der Summe etwa ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen. PB hatte kürzlich von einer Hochzeit in Daghestan berichtet, bei der es rustikal zuging und bei der das Regelwerk der WHO nicht eingehalten wurde. Bill Gates und Dr. Montgomery sind wegen mangelhafter Subordination sicher ungehalten.
Wir sehen, daß Rußland auch ohne den Krieg in Taurien, Cherson und im Donezkgebiet militärisch alle Hände voll zu tun hat. Der Zugriff auf Kiew war schon mal ein Fehlgriff, weil die Kleinrussen sich von den Russen eben durch die Historie doch etwas unterscheiden. Die Kenner der sowjetischen Anekdotenkultur haben das geahnt. Die Witze waren, was die Gegenseite betraf, sehr verletzend. Offensichtlich hat der Kreml das erkannt und konzentriert seine Bemühungen jetzt auf die überwiegend oder zumindest teilweise russisch besiedelten Gebiete.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Rußland ist groß und der Zar ist weit. (sibirischer Volksmund)
Gewissermaßen eine sportliche Leistung, diesen (stark untertrieben) Hühnerhaufen einigermaßen zusammenzuhalten, andererseits eine Menge Zunder zum Kokeln für die „Partner“ (sagt man noch so?).
Was diese Südkurileninseln angeht: Die Siegermächte im WK2 haben vermutlich auf den Landkarten großzügig rumgeschnippelt – teilweise in Abstimmung, teilweise nicht. Wer diese Büchse der Pandora weltweit aufmachen will – viel Spaß. Änderungen wird es nach meiner Überzeugung in 99,99 % der Fälle nur auf kriegerischem Wege geben.
Die 0,01% stellt Restdeutschland mit seiner ehrlosen Wackesregierung dar.
Kiew: früher hat der Zar widerspenstige Kiewer Grossfürsten einfach geköpft. Mit Unterstützung des orthodoxen Klerus – das Laurakloster!
Warum sich diesmal der Konflikt (ich vermeide wie Frau Thatcher das Wort Krieg) so lange hinzieht, bleibt ein Rätsel.
Spiel mit beiderseits gefesselten Figuren?
Vermutungen
Soweit man den russischen Darstellungen vertrauen möchte, kann die ukrainische Armee keine größeren offensiven Handlungen mehr durchführen und ihr Kern wird in den östlichen Kesseln in den nächsten Wochen(?) aufgerieben. Was übrig bleibt sind vereinzelte Terrorangriffe. Ist das eingeschlagene Tempo schnell oder langsam? Mit welcher Power kämpftt man in Städten – gegen irreguläre Einheiten?
Bedenklich sind m.E. die immensen Waffenlieferungen, personellen Unterstützungen und die intensive Luft- und Raumfahrtspionage durch die NATO – statt einer gesichtswahrenden Kapitulation. Damit hängt vermutlich auch zusammen, daß Rußland mit relativ geringem Einsatz (Personal, nicht die neueste Technik) „gebremst“ agiert.
Nachdem der Westen das ganze letzte Jahrhundert massenweise Völker massakriert, ausgeplündert und zerbombt hat, entdeckt er plötzlich seine Menschlichkeit. Aber nur weil er die letzten von ihm unabhängigen Völker unter seine Knute bringen will. Wies geht und was raus kommt, zeigte die DDR – Befreiung und die Folgen für die Ossis.
Was machen eigentlich die Jemenopfer und die 80.000 mit deutschen Waffen und Munition umgebrachten Kinder dort. dazu 200 000 Männer und Frauen.
Der Westen hat stets nur Mord ,Terror und Elend zur Folge gehabt, dort wo er sich einnistete, obwohl die Propaganda etwas anderes versprach. Der Westen verkörpert heute das, was er zu bekämpfen vorgab.
Grad nochmal nachgeschaut: Falklandkrise vom 2.4.1982-20.6.1982, danach Kollaps der angreifenden argentinischen Seite. Dort dann vergeblicher Kampf gegen den „Westen“, in dem Fall „Norden“, bis zum mehrfachen Währungskrach in den 2000ern und den berühmten Urteilen des „Supreme Court“, wo man zwar nicht weiss, was eine Frau sei, aber genau weiss, wem zu zahlen ist..
Na, sieht nicht gut aus, wenn man das mal auf heute projiziert.
Schweizer Oberstleutnant zur Lage in Bucha:
https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/220408-Bosshard-Russische-Operation-in-UA-2022-Bericht-6Apr.pdf
Bruderkriege sind immer die schlimmsten.
Und: niemals sich in den Häuserkampf einlassen, das geht immer schief, siehe Sulla in Athen, wo angeblich das Blut knöcheltief durch die Strassen floss. Ich denke, Manstein und die Sowjetmarschälle waren mit der offenen Feldschlacht im Kursker Bogen auch wesentlich glücklicher als mit Stalingrad.
Lied vom Vaterland
Vaterland, kein Feind soll dich gefährden!
Teures Land, das uns’re Liebe trägt;
denn es gibt kein and’res Land auf Erden,
wo das Herz so frei dem Menschen schlägt.
Wenn jemand meint, die militärischen Handlungen der Russen in der Ukraine seien allein begründet im Bestreben Moskaus, das Riesenland vom Dnepr bis zum Stillen Ozean in alter zaristischer Tradition zusammenzuhalten, dann ist dessen Irrtum fundamental. Es geht um vaterländische Ehre und Verteidigung der „Mutter Heimat“.
Im geschichtlichen Gedächtnis der verschiedenen Völker vor und hinter dem Ural ist noch nicht vergessen worden, dass die Gefahren in den letzten zwei Jahrhunderten zumeist aus dem Westen kamen, seltener aus dem fernen Osten und dem zentralasiatischen Süden.
Von E. Honecker stammt der Satz „Vorwärts immer – rückwärts nimmer“. Dieser Satz ist wohl doch die strategische Parole des Pentagons und dessen Sprachrohr Stoltenberg. Wenn die Russen vom Kleinen auf lernten „Vaterland, kein Feind soll dich gefährden!“, dann mussten sie der NATO eine unüberwindliche Barriere setzen; einen anderen Weg gab es nicht für sie. Alles Bitten um eine Sicherheitspartnerschaft mit dem Westen wurde von den USA und den NATO-Vasallen kaltblütig abgewiesen.
Ich habe vor kurzem in Frankfurt die Demonstration der russisch sprechenden Frauen und Männer gesehen und miterlebt, wie sie abschließend ihre Blumen in Gedanken an die Opfer bei Klängen des Chors vom „Heiligen Krieg“ auf dem Straßenpflaster niederlegten. Ich war ergriffen und hatte das Gefühl, mich erleichternd, ihnen diese Ergriffenheit deutlicher zeigen zu müssen.
Fragen Sie einen Menschen, der in Notwehr einen anderen getötet hat, wie er sich fühlt. Was wird der Ihnen sagen? … Ich wollte es? … Ich wollte es nicht?
Sie, diese Demonstranten, wollen diesen Krieg nicht.
Ich lasse mir von keiner westlichen Propaganda einreden, dass die in Deutschland lebenden Russen meine Feinde sein würden.
Die Propaganda sagt Dir nicht das ca. 8 Millionen „Russen“ und ca. 20 Millionen Polen nach „Deutschland“ im Laufe der letzten ca. 200 Jahre eingewandert sind. Von den Andere Völkerschaften abgesehen.
Die „Deutschen“ dürften inzwischen in der Minderheit sein, denn inzwischen kommen noch einmal 6 Millionen Muslime hinzu. Der Rest ist Mischmasch. Schaue jeder mal in seinem Stammbuch nach.
Ja, bei so vielen Zugereisten ist tatsächlich von der Wahrscheinlichkeit der nationalen Minderheit der Deutschen im eigenen Lande ihrer Väter und Mütter zu reden. Der damit verbundene Kulturwechsel fällt nur nicht sofort auf, weil es sich bei den Lebensformen der europäischen Völker um Wertgemeinschaften handelt, die auf Grund der Religion- und der Sprachenverwandschaften miteinander kompatibel bzw. konvertierbar und somit schneller in die deutsche Wertegemeinschaft integrierbar erscheinen. Zu lebensbedrohlichen Kulturkämpfen muss es nicht kommen.
Anders sieht es aber aus mit den Zugereisten aus raumfremden Kulturkreisen mit Lebensformen, die der deutschen Wertegemeinschaft feindlich gegenüberstehen.
Ich werde den Kilturkampft meiner Enkelkinder mit Letzteren vielleicht nicht mehr erleben, aber ich denke, der wird blutig sein, und da hoffe ich, dass die europäischen Zugereisten meinen Nachkommen an der Seite stehen.
Meine Frau Ira habe ich in Schwepnitz 1962 kennengelernt, Ihre Eltern wohnten als Angehörige der GSSD dort. Als sie 1965 im Truppenaustausch zurück nach Balaschow (Saratower Gebiet) mussten, reiste Ira, damals 18, mit zurück nach Russland. Da sie gut Deutsch sprach, blieb mein Briefwechsel mit ihr intakt bis wir mit vielem hin und her über die Botschaft schließlich in Balaschow 1967 heirateten durften. Meine russischen Schwiegerelern wollten das zuerst nicht, weil sie Verlustängste hatten, aber sie wollten ihrer Tochter nicht im Wege stehen. Sie kam nach Berlin, studierte an der HU Germanistik und arbeitete danach als Lektorin in einem Lehrmittelverlag. Einmal jährlich reisten wir mit unseren Töchtern Antje und Katharina nach Balaschow.. Die Eltern meiner Frau sind vor 26 Jahren verstorben. Ira verstarb an einer kurzen schweren Erkrankung 2016 im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft. Sie war Russin aber ihre Lebensweise und ihr atheistisches Wertebild empfand ich in den 49 Jahren Ehe in keiner Art und Weise störend oder fremd.
Wenn der Staat und die Politik sich in die Lebensweisen der Menschen einmischt endet es stets im Verbrechen. Es ist der Staat der Rassismus und Indoktrination betreibt, nicht die Menschen. Man schau sich nur einmal die tägliche Hass- und Hetzorgien der Staatsmedien an. Die heutigen übertreffen alle vorangegangenen Regime um Längen. Heute wird nur die Meinung akzeptiert die von den Herrschenden verkündet wird. Sogar bei Hitler durfte man so einiges sagen, was heute zur Vernichtung von ganzen Existenzen führt. Und wenn man die deutsche Kultur und seine Menschen austauscht oder vernichtet, so ist das ein glasklarer Völkermord, wie der einst in KZ’s betriebene. Die Täter sind bekannt.
Und jeder der sich hier breit macht, dient als Werkzeug der Vernichtung an den Deutschen.
Das sollten die zur Kenntnis nehmen die sich benutzen lassen.
„Richtige“ Germanen gab es eh nur vor der Völkerwanderung, mehr noch: vor der Romanisierung/Christianisierung.
Komisch, dass sich die Sprache so lang gehalten hat und erst jetzt langsam durch Englisch (natürlich auch eine germanische Sprache) verdrängt wird.
Bei der Begeisterung für römische Technik ab der Arminiuszeit hätten wir auch gut beim Lateinischen landen können. Naja, mit Esperanto gab es immerhin einen späten Versuch.