Wenn Sänger politisieren. Teil 1: Udo Lindenberg
1984 war ich hinter dem Eisernen Vorhang etwas verwundert, mit welcher Unbekümmertheit Udo Lindenberg und sein Publikum die destruktive Kraft einer halbasiatischen Armee verharmloste und geradezu ins Lächerliche zog. Udo war wohl aus demselben Holz geschnitzt, wie Dr. M., welche politische Risiken ausblendete und für die deutsche Energieversorgung alles auf eine Karte setzte.
In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm
Sie lassen ihre Panzer im Parkhaus stehn
Und wollen im Cafe Kranzler die Sahnetörtchen sehn
In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm
Sie kommen uns besuchen, einfach nur mal so
Auf Kaffeechen und Kuchen und ’n Fläschchen Pikkolo
Ein Wessi spricht: Ey, vergessen Sie nicht
Der Russe, der ist schlecht!
Ich frag: Welcher denn? Das sind doch mehrere –
Tja, da hätt ich ja nun auch wieder recht . . .
Sie bringen auch Geschenke mit
Für die Mädels und die Freier
Kaviar und Wodka und russische Eier
Das KaDeWe wird Partysitz vom KGB
Und das Politbüro am Bahnhof Zoo
Wird Separee mit ner feschen Lola auf dem Kanapee
In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm
Sie lassen ihre Panzer im Parkhaus stehn
Und wollen im Cafe Kranzler die Sahnetörtchen sehn
In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm
Ein junger Rotarmist ist von den Fraun hier sehr fasziniert
Worauf er mal ganz locker eben easy desertiert
Nun sitzt er mit nem Berliner Kindel im dicken Daimlerschlitten
Und knabbert ganz verträumt an süßen Nougatschnitten
Und überhaupt ist alles volle Sahne
Weil man sich so prima versteht
Und die Russen sind ja gar nicht so
Wie immer in der Zeitung steht
Und die Leute schleppen was zu Saufen ran
Und sie ballern sich einen rein
Und mit den leeren Flaschen schmeißen die Russen
Unsere schöne Mauer ein . . .
In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Nun ist es nicht der Kuhdamm, sondern der Maidan, wo sie hinstreben. Hoffen wir, daß die Russen nicht so schlecht sind, wie immer in der Zeitung steht.
Beitragsbild: Bernd Zeller aus ZZ. Heute: Ampel beschließt Obergrenze für Arbeitswege
Schon wieder dieser Schwach-O-Mat, diesesmal als Kriegsgewinnler der auf ein Comeback hofft. Ich dachte doch glatt, Udo wäre längst ausgestopft ( als hässlicher alter weisser Mann ) !! Wer will Den denn noch hören ?
Das Panik-Ensmeble sicher keiner. Nimm den Sonderzug nach Camtchatka ( einfache Fahrt ) und gehe uns nicht mehr auf den Senkel ! Bitte !!
wenn ich von diesem Udo höre, wird mir immer spei übel und dies schon seit Jahrzehnten. Da wird binnen Sekunden aus- oder ugeschaltet. Ein widerliches geschwurbe, in jeder Beziehung…
Damals ist nur Herr von Schnitzler zum Klauen ins KaDeWe gefahren; die Russen verkauften schräg gegenüber in einem recht teuren Restaurant an der Tauentzienstrasse ihre heimatlichen Spezialitäten.
pseudointellektuelle Wixxer.
Konsequent wäre ein Duett Iris Berben / U.Lindenberg
Udo Lindenberg macht sich hier über diejenigen lustig, die das russische Sowjetimperium als gewalttätige, zerstörerische Macht ernst nahmen. Das war Zeitgeist im aufgeklärten Bürgertum. Wer hingegen die Russen als zerstörerische Macht ernst nahm, wurde als „Kalter Krieger“ verunglimpft, in die Ecke gedrängt oder eben verhöhnt.
„Künstler“ sind eben vielfach nicht Selbstdenker, sondern gehirnlose Verstärker gesellschaftlicher Strömungen, die irgendwie angesagt oder schick sind und die sich gut anfühlen. Das war am Anfang des 1. Weltkrieges so, und so ist es immer noch. Ich selbst kann mit Udo Lindenberg nichts anfangen. Die Russen hätten ihn im übrigen aus seinem Atlantik-Hotel schnell rausgeschmissen.