Flucht vor der Spritze – zum Beispiel nach Ungarn
Vorgestern hatten wir die Flucht nach Polen erörtert, heute ist Ungarn als Exilland dran. Es gibt dort keinen Impfzwang. Seit 1. Mai 2021 dürfen sich Ausländer freiwillig impfen lassen, es gibt dort im Unterschied zu Deutschland auch sogenannten Totimpfstoff. Zur Einführung ein kurzes Video:
Der Text dieses Videos ist meiner Meinung nach ergänzungswürdig.
Was wirklich schwierig zu erlernen ist, ist die ungarische Sprache. Man muß sich in die Grammatik und den Satzbau richtig reinknien und gefühlt 1.000 Ausnahmen erschweren das Lernen. Andererseits freuen sich die Ungarn wie die Könige, wenn man sich elementar verständigen kann und verzeihen alle Fehler. Es ist wie in Italien: Die Generation der sibirischen Kriegsgefangenen ist inzwischen weggestorben und von den Jüngeren beherrschen nur diejenigen Deutsch, die es beruflich brauchen. Es gibt aber fast überall hilfsbereite Netzwerke.
Das mit den Steuern ist etwas anders, als dargestellt. Die Lohn- und Einkommenssteuer ist relativ niedrig, die Umsatzsteuer aber hoch. Benzin ist tatsächlich etwas preiswerter als in Deutschland, Diesel aber nicht. Strom ist lächerlich billig, Versicherungen, Wasser und Abwasser auch. Rentner dürfen umsonst mit Bus und Bahn fahren.
Die Immobilienpreise haben seit 2015 deutlich angezogen. Der Preis von neuwertigen Häusern in Budapest unterscheidet sich nicht mehr sehr von der in D gewohnten Höhe, auf dem Lande sind Häuser noch erschwinglich. Das Steigen der Preise liegt einerseits an den staatlichen Krediten für Frauen, die davon oft Immos kaufen, andererseits aber auch an verbesserten Einkommen und am Zuzug aus dem Ausland. Die Zahl von Elado-Schildern („wegzugeben“, natürlich gegen Geld) an Grundstücken hat abgenommen. Ein etwas sanierungsbedürftiges Landhaus mit großem Grundstück bekommt man immer noch um die 50.000 €, also ungefähr 18 Mio Forint. Man sollte sich in Ungarn immer informieren wo Hochwassergebiete sind, wo einen Mücken plagen könnten und welche nationalen Minderheiten in der Gegend ansässig sind. Alleinlagen würde ich wegen Kosten der Zufahrt, Winterdienst und Einbrüchen meiden.
Freunde von mir, die schon vor zwei Jahren umgezogen sind, haben ihre Fahrzeuge umgemeldet, die geringen Kosten sind ein Traum.
Das Gesundheitswesen ist etwas gemischt. Es gibt sehr Gutes, und auch nicht so perfekte Leistungen. Ich war mit dem Hundi von meiner Freundin im Sommer in einem Tierkrankenhaus, was top zu einem niedrigen Entgelt gearbeitet hat. Auch zu Zahnärzten kommen viele Ösis wegen der Preise. Das ganze Grenzgebiet zu Austria ist voller Dentisten und Friseure.
Backwaren und ungarische Produkte sind recht preiswert, für Importzeug zahlt man in der Kaufhalle fast den gleichen Preis wie hier.
Wenn man Handwerksleistungen braucht, sollte man einen eingeborenen Bauführer haben. Mir hat ein polnischer Handwerker aus dem Burgenland einen ungarischen Spezialisten empfohlen, der alle Probleme löst. Bin sehr zufrieden. Deutsche Handwerker haben gut zu tun. Per Facebook werden insbesondere von der deutschsprachigen Community ständig fleißige Leute gesucht.
Zu den Anmeldebedingungen hatte ich schon berichtet: >Hier.
Unterm Strich ist die Bilanz aller Aspekte positiv. Das Wetter ist im Schnitt drei Grad wärmer, das Essen ist preiswert und man hat gute Nachbarn. Das Eigentum wird respektiert, was man auf dem eigenen Grundstück macht, interessiert niemanden. Die Ungarn verpfeifen in der Regel nicht. Man sollte zusehen, daß man keine schwäbischen oder preußischen Nachbarn hat, wenn man ein bißchen Freiheit will. Es ist schon eine Überlegung wert, ob man nach Deutschland zurückkehrt, sollte die Impfpflicht mal aufgehoben werden.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Hajrá, Magyarok!
Ganz so simpel scheint es nicht zu sein. Aus einem anderen Forum. Nur zitiert, ich habe keine Ahnung und verstehe auch kein Wort Ungarisch:
„Impfpflicht in Ungarn“
Sollte es eine Weisung aus Brüssel geben, ist ein Anti-EU-Reflex denkbar. Soweit ich das übersehe, steht eine Impfpflicht nicht unmittelbar bevor, allerdings mehren sich die Zeichen in diese Richtung. So ging vor ein paar Tagen die Meldung durch die Medien, daß tausende Lehrer an staatlichen Schulen noch ungeimpft seien – [denen wird Mitte Dezember der Vertrag gekündigt](https://24.hu/belfold/2021/11/16/pedagogusok-kotelezo-oltas/), wenn sich das nicht ändert. Selbiges [gilt für sämtliches Gesundheitspersonal](https://index.hu/belfold/2021/12/03/meg-nem-mehet-alkotmanyos-az-egeszsegugyi-dolgozok-kotelezo-vedooltasa/).
Ungarn hat im Moment eine 600 Inzidenz, die Sterberaten sind euopaweit überdurchschnittlich. Corona ist längst ein gamechanger geworden – im April sind Wahlen, da entscheiden Erfolge im „Kampf gegen usw.“ Im Moment wird wie verrückt geimpft, man kann überall ohne Voranmeldung sich anstellen. Andererseits sprach sich Orbán gegen Lockdown aus.
Nebenfrage an den Betreiber: Wie sieht eigentlich die Syntax aus, um einen Link im Fliesstext unterzulegen?
Ich habe es oben mit Markdown probiert, dass frisst die Forensoftware aber offensichtlich nicht. Vorschau gibt es ja nicht, so dass das erst nach Veroeffentlichung feststellbar ist.
Ich wiederhole noch einmal die Frage, falls das uebersehen wurde. Wie schreibt man hier einen Kommentar mit links unter dem Text?
Und was passiert, wenn die letzthin so malerisch ausgeglittene Politikerin und Herr Soros die kommenden Wahlen gewinnen? Ungarn ist immer noch Mitglied der EU und im Zweifel (wenn es in der Ukraine quietscht) auch wichtiges Aufmarschgebiet Richtung Galizien. Andererseits gerade deswegen vermutlich relativ sicher vor Negern und Araben – aber man weiss es nicht, da man leider nur post festum auf den Schlachtenatlas schaut.
Wer bei der bekannten Impf(neben)wirkung von Impflicht faselt, hat wirklich nicht alle Tassen im Schrank. Fachlich liesse sich das differenzierter darstellen, aber in der Praxis kommt das gleiche Ergebnis heraus, mit etwas blumigeren Worten.