Rekordsteigerung bei Erzeugerpreisen im August
Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte wurden von der Statistikbehörde im August mit plus 12 % angegeben. Im Juli hatten sie noch plus 10,4 % betragen, im Juni waren es 8,5 % gewesen.
Den Basiseffekt kann man dafür nicht veranwortlich machen: Im August 2020 waren die Erzeugerpreise nur um schlappe 1,2 % gesunken.
Die Erfahrung sagt, daß Erzeugerpreise mit zeitlicher Verzögerung beim Endverbraucher ankommen. Insbesondere beim Studium der zukünftigen Gasrechnungen dürften sich die Kunden die Augen reiben. Aber auch alle Waren mit verteuerten Vorleistungsgütern werden anziehen. Einen nicht unerheblichen Effekt hat auch die am Jahresanfang eingeführte Luftsteuer, die 2022 erhöht werden soll.
Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Nadelschnittholz (+124 %) und bei Sekundärrohstoffen (+104 %), aber auch bei Verpackungsmitteln aus Holz (+89,4 %) und Betonstahl in Stäben (+87,2 %). Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 34,9 % teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 58,0 % höher, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 23,0 % mehr. Auch im August dürfte der starke Preisanstieg bei den Stahl- und Holzpreisen insbesondere in der hohen Nachfrage im In- und Ausland sowie in Problemen in der Versorgung mit Rohstoffen begründet sein, bei den Stahlpreisen zusätzlich in den kräftigen Preissteigerungen für Eisenerzimporte (+109 % von Juli 2020 bis Juli 2021). Die Erzeugerpreise für chemische Grundstoffe wiesen ebenfalls ein starkes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat auf (+20,0 %).
Die Preise für Gebrauchsgüter waren im August 2021 um 2,8 % höher als ein Jahr zuvor, insbesondere durch die Preisentwicklung für Möbel (+3,9 %). Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 2,4 % mehr (+0,6 % gegenüber Juli 2021). Besonders hoch war hier der Preisanstieg gegenüber August 2020 bei Metallkonstruktionen (+13,9 %), aber auch bei Metallbehältern, Heizkörpern und Heizkesseln (+9,1 %).
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im August 2021 um 2,1 % höher als im August 2020. Nahrungsmittel waren 2,6 % teurer als im Vorjahr. Pflanzliche, nicht behandelte Öle kosteten 38,3 % mehr als im August 2020, Butter 16,4 % mehr. Weniger als im August 2020 kosteten vor allem Schweinefleisch (-3,1 %) und verarbeitete Kartoffeln (-2,1 %).
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Keine Kunst lernt eine Regierung schneller als die, Geld aus den Taschen der Leute zu ziehen.“ (Adam Smith, 1723 – 1790)
Drehen Sie das Ganze doch mal um und sagen „überteure Güter im Markt sind äquivalent zu nicht vorhandenen Gütern“.
Dann haben Sie das DDR-Phänomen von exorbitanten Spargroschen gegenüber keiner möglichen Konsumtion.
Da diese Groschen nicht mehr wie damals bankseitig verliehen und verzinst werden – denn das Sparbuch wurde seit Jahrzehnten verteufelt bzw Zinsen nicht mehr gezahlt – werden sie eben sparerseitig „angelegt“, was sich zB in total überbewerteten Aktien widerspiegelt bei sonst gleichem Ausgang. Nur ist ein Bank Run bei Aktien schwieriger, siehe Wirecard.