Großhandelspreise gehen durch die Decke
Wir waren in den letzten Monaten schon einiges gewohnt: Im Mai hatte die Preissteigerung im Großhandel bei 9,7 % gelegen, im Juni bei 10,7 % und im Juli wurden 11,3 % erreicht. Das ist die größte Steigerung seit 1973.
Die größten Zuwächse gab es bei Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+59,2 %), Altmaterial und Reststoffen (+95,6 %), Roh- und Schnittholz (+59,9 %), Mineralölerzeugnissen (+34,3 %) sowie Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+20,7 %).
Im August sind die allergrößten Engpässe auf den Baustellen schon Geschichte, insbesondere der Holzpreis ist wieder etwas gesunken. Allerdings haben viele andere Preise angezogen. Wir werden sicher im August wieder um die 10 % sehen. Das Bauen ist energieintensiv. Man kann nicht eine Luftsteuer einführen und glauben, daß preislich alles beim Alten bleibt.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ich gehe nicht selbst tanken. Ich richte mich da nach der Empfehlung, aus Sicherheitsgründen nicht selbst mein Auto zu fahren. Ich weiß nicht ganz konkret immer, wo die Benzinpreise sind, weil ich ja nicht jeden Tag darauf gucke. Und ich habe auch ein ganz ordentliches Einkommen. Deshalb gehöre ich nicht zu den Leuten, die also ganz genau bei jedem Preis hingucken.“ (Bundesfinanzminister Scholz)
Also welche Wertpapiere?
Es wird langsam schwierig, weil auch die Ecken schon abgegrast sind. Ich sehe mir im Moment GM, Mondelez und Volvo B an, aber die Würfel sind noch nicht gefallen. Kinross und Polymetal haben Zweck, wenn der Goldpreis in Gang kommen sollte.
Versuche es mal in China oder Singapur.
https://www.boersenwissen-aktuell.de/schwarze-liste-inv/?af=SEM_I_ISD_CRI_INV_Schwarze-Liste-2021_X&utm_source=criteo&utm_medium=display&utm_campaign=INV-Web-Conversions
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/warenmangel-treibt-preise-f%C3%BCr-die-verbraucher-in-die-h%C3%B6he/ar-AANkPf8?ocid=msedgdhp&pc=U531
Wenn die Preise in Restdeutschland steigen, steigen ja nicht automatisch die Kurse globaler Unternehmen.
Der „wir wollen die DM wiederhaben und morgen früh um 9 crasht der Euro“-Fimmel ist absolut lokal in einem Ländchen etwas kleiner als Montana.
Ich verstehe, dass man in einem noch fortgeschritteneren Alter als meinem vielleicht noch ein paar Dinge mehr am Aktienmarkt reissen will, gerade wenn man spaet darin eingestiegen ist. Fuer die (aller-)meisten Leute duerften aber weiterhin einige wenige breit aufgestellte ETFs die beste Variante sein.
Anlagesektor ueberlegen, TER und Trackingdifferenz minimieren, eigenen Investititionsgrad (prozentueller Anteil unter allem Besitz) bestimmen, Entscheidung zwischen ausschuettend oder akkumulierend, vielleicht noch die unterliegende Replikationsmethode und den Herausgeber ansehen. Mehr gibts dazu kaum zu sagen.
Bei Misstrauen gegenueber der Gier dieses Staatswesens vielleicht noch ein paar Gedanken zum das Depotland. Aber das hat etliche zusaetzliche Fuer und Wider, dahingehend auch die internationalen Informationsaustauschvertraege nicht unterschaetzen.
Interessant ist ein Blick auf den BDI, der steigt betraechtlich:
https://tradingeconomics.com/commodity/baltic
getragen auch von vielen Materialien und fast allen Lebensmitteln. Bemerkenswerte Unterperformance fast nur noch Eisen und Stahl.
Der Index bildet ueber den Daumen einen zweimonatigen Fruehindikator. Also sehen wir mal, was dann von der Preissteigerung uebrigbleibt und welche anderen Faktoren noch hineinspielen.
Stelter hat heute eine interessante Meinung gebracht:
https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/regimewechsel-zur-inflation/
Er geht ueber meinen Einwurf zu den Lieferketten weit hinaus mit der letztlichen Aussage, dass die Inflation eine Weile bleiben wird.
Interessanter – fuer mich – sind aber die Erwaegungen zum Sparverhalten und der Erhoehung der jetzt schon lange stagnierenden Geldumlaufgeschwindigkeit von M2, die bis jetzt das Durchschlagen der ueberhaengenden Geldmenge in die Realwirtschaft als Inflation verhindert hat.
Der zitierte Originalartikel ist auch lesenswert:
https://themarket.ch/interview/russell-napier-wir-treten-in-eine-zeit-der-finanziellen-repression-ein-ld.4630
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/wenn-amerika-beim-%C3%B6l-kartell-betteln-geht/ar-AANmu0R?ocid=msedgdhp&pc=U531
Ich haenge hier irgendwie in Warteschleife, Herr Prabel.