Das Produzierende Gewerbe im Mai 2021 und warum Scholz lächelt

Im Mai war Kórona eigentlich kein Thema mehr, außer in den Medien. Trotzdem war das Produzierende Gewerbe auf dem Stand von Herbst 2013. Wir müssen uns in Erinnerung rufen, daß der von der Zahl der Arbeitskräfte her viel größere Dienstleistungsbereich auf die Kraft des Gewerbes angewiesen ist, weil das Gewerbe die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen schafft, damit sich der Rest gegenseitig Briefe schreiben kann oder die Haare schneiden.

Deutschland lebt seit März 2020 auf den Flügeln des Kredits deutlich über seine Verhältnisse.  Es sieht allerdings danach aus, daß sich der Staat das gepumpte Geld über Inflation bei den Sparern abholt. Letztere akzeptieren das klaglos. Die Spareinlagen bei Banken sind von März 2020 bis Mai 2021 von 3,97 Billionen € auf 4,24 Billionen € gestiegen. Pro Kopf der Bevölkerung sind das 51,700 €, natürlich sehr ungleich verteilt. Die Oberschicht und die Unterschicht haben fast nichts auf den Konten, es ist wie in der Inflation 1923 der Mittelstand, der rasiert wird.

Nehmen wir mal eine Inflation von 4 % an (für die Summe aus Warenkorb und Vermögenspreisen konservativ geschätzt), so betrüge der Wertverlust der Spareinlagen etwa 170 Mrd. € pro Jahr. Langsam wird mir klar, warum Olaf Scholz so optimistisch ist. Er rechnet auf die Blödheit der Sparer und lächelt vor sich hin.

Mai 2021 (vorläufig): Produktion im Produzierenden Gewerbe
+17,3 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt), minus 4,9 % zum Mai 2019

April 2021 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
+27,6 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt), minus 5,2 % zum April 2019

März 2021 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
+4,8 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt), minus 6 % zum März 2019

Februar 2021 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-6,8 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Januar 2021 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-4,0 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Dezember 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-1,0 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

November 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-2,5 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Oktober 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-2,7 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

September 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-6,7 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

August 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-8,7 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Juli 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-10,0 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Juni 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-11,4 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Mai 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-19,5 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

April 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-25,0 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

März 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-11,3 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Februar 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-1,8 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Januar 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-0,9 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

 

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ich habe kein Vertrauen in die Arithmetik der Politik.“ (Adam Smith 1723 – 1790)

 

Beitragsbild: Der lächelnde Scholz, Zeichnung von B. Zeller aus Zellerzeitung. Heute: Taliban verweigern Quotenfrauen Regenbogenstellen.